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Karl Ernst Henrici <Berlin> [Hrsg.]
Niederländische Handzeichnungen, 16. bis 18. Jahrh. (aus dem Besitze des Sammlers mit dem Eulenstempel): verschiedene Handzeichnungen und Ölmalereien bis zur Gegenwart, Miniaturen, Pastelle etc. (aus verschiedenem Besitz) ; Kupferstiche, Schabkunstblätter, Radierungen etc., darunter eine kleine Chodowiecki-Sammlung ... ; Versteigerung ..., 21. bis 23. Juni 1917 (Katalog Nr. 40) — Berlin, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.22008#0076
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Auktionskatalog XL. Karl Ernst Henrici, Berlin W. 35.

PIETRO BETTELINI,

ital. Kupferstecher, 1763—1828.

568 Happiness. Kleines Mädchen mit Schäfchen im Arm. Oval. Original-Radierung. London, Publ.
1788, by Colnaghi. Klein-fol. Mit Rand.

FR. BOLT,

Berlin.

569 Ein Tobakskollegium. Bolt, aufrecht, der Maler Carstens und Bildhauer Boy, Bolts Schwager,
sitzend; alle drei in einem wohnlich eingerichteten Zimmer, aus langen Pfeifen rauchend. Original-
Radierung. „J. F. Bolt fecit 1788.“ Plattengrösse 9,2 :12,6 cm. — Ein kleines radiertes Porträt
(Bildhauer Boy, Bolts Schwager). Original-Radierung. Plattengrösse 4,8 :5,2 cm.

Sehr seltene frühe Arbeiten des Künstlers, auf einen Bogen gedruckt. Kh-folio.

570 Eine Gruppe auf einer Gartenbank. Drei Männer und eine Frauensperson, des Künstlers Schwester,
in Unterhaltung. Original-Radierung. ,,J. F. Bolt fec. 1790.“ Kl.-4°. Mit Plattenrand. Selten.

Sehr fein ausgeführte, frühe Arbeit des Künstlers.

571 Fikette. Junges Mädchen auf einer Bank sitzend, neben sich ein Körbchen, zu Füssen einen Hiind.
Original-Radierung. „Fr. Bolt ad viv. fec. in Fr. Buchholtz 1792 u. sc. 1802.“ Klein-folio. Mit
breitem Rande, unbeschnitten. Selten.

Schönes Exemplar des reizenden Blattes.

572 Visitenkarte für Madame Schadow. Original-Radierung in rotbraun. „J. F. Bolt i. et f. 92.“
Quer-120. Sehr selten.

Vgl. Walter von Zur Westen, Berlins graphische Gelegenheitskunst. 1912. I: Wohl die schönste
unter den Boltschen Besuchskarten ist die für „Madame Schadow“. Hier hat Bolt eine Anmut und Liebens-
würdigkeit entfaltet.etc.

573 Ein Guckkasten. Zwei Alte und ein Knabe vor dem Kasten, daneben der Guckkastenmann, in
der Rechten einen leeren Zettel haltend. Original-Radierung. „Fr. Bolt inv. et sc. 1796.“ Klein-
quer-8°.

Erster Zustand des eminent seltenen Blattes, das nach dem Einfügen und Druck von Schillers Gedicht
..Spiel des Lebens“ als Neujahrswunsch Verwendung fand. Vgl. Geschäftsbriefe Schiller’s von Karl Goedeke.
Leipzig 1875. Seite 192. Der Verleger Karl Spener in Berlin schreibt dort am 10. Sept. 1796 an Schiller:
,,Ew. Wohlgeboren überaus gütige Antwort habe ich erhalten, und ich ermangle nicht, Ihnen für die darin
enthaltene Zusage vorläufig meinen herzlichsten Dank abzustatten. Der Guckkastenmann hat keine eigen-
thümliche Beziehung, sondern er soll bloss das Medium sein, dem Publikum einen Neujahrswunsch dar-
zubringen.“ etc. Die Vossische Zeitung vom 27. Dec. 1798 urteilt günstig über den Guckkasten und hebt
hervor, dass er „zugleich einem unserer besseren Dichter zu einer sinnreichen Strophe Anlass geben hat“ etc.

574 Terpsichore. Titelkupfer zu Schillers Xenienalmanach für 1797. Punktierstich in Oval. „Fr. Bolt
fec. 1796.“ Klein-folio. Mit breitem Rande, fast unbeschnitten.

Prachtexemplar des seltenen Stiches. -— Vgl. Geschäftsbriefe Schiller’s von Karl Goedeke. Leipzig
1875. Seite 192. Carl Spener in Berlin, der Kupferdrucker der Terpsichore, schreibt dort am 10. Sept. 1796

an Schiller:,,.Hie beygehend erhalten Ew. Wohlgeboren die ersten Drucke von der Terpsichore;

mit der am 14. dieses hier abgehenden fahrenden Post erfolgen 50 Stck., da Sie anfangs Septembers eine
kleine Anzahl vorläufig von Hrn. Bolt verlangt haben.“ etc.

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