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Karl Ernst Henrici <Berlin> [Editor]
Niederländische Handzeichnungen, 16. bis 18. Jahrh. (aus dem Besitze des Sammlers mit dem Eulenstempel): verschiedene Handzeichnungen und Ölmalereien bis zur Gegenwart, Miniaturen, Pastelle etc. (aus verschiedenem Besitz) ; Kupferstiche, Schabkunstblätter, Radierungen etc., darunter eine kleine Chodowiecki-Sammlung ... ; Versteigerung ..., 21. bis 23. Juni 1917 (Katalog Nr. 40) — Berlin, 1917

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22008#0251
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Es schließt sich eine reiche Kupferstichabteilung an, in der wieder Chodowiecki
mit einer großen Kollektion dominiert. Gute Bolts. Von älteren Meistern besonders
Bartolozzi reich vertreten. Die französische Graphik stellt eine elf Nummern um-
fassende Abteilung schöner Demarteaus und einen Debucourt. Berlin zeigt Menzels
und Krügers neben Chodowiecki. Der interessante Graphiker Grimm, ein Bruder
von Jakob und Wilhelm, dessen Bettina in Goethes Briefwechsel mit einem Kinde
so rühmend gedenkt, tritt hier den Sammlern näher. Von berühmten Engländern
Morland und Smith mit ausgewählten Kollektionen. Auch Wien u. a. mit Kriehuber
und vieles anderes mehr.

Riedinger hat seine eigene, sehr umfassende Abteilung erhalten: Drei Ölgemälde,
zwei Zeichnungen und mehrere Hundert seiner charakteristischen Stücke. Der
Nachlaß des interessanten Schweizer Malers Zehender bringt neben überraschenden
eigenen Werken des Künstlers eine ungewöhnlich reiche Kollektion von Schweizer
Städteansichten.

Den Beschluß macht eine große Spezialität der versteigernden Firma: eine Kol-
lektion Alt-Weimar. Sie enthält zwei ganz hervorragende Stücke: noch unbekannte
Darstellungen Goethes. Eine Bleistiftzeichnung Katharina Zimmermanns, der Toch-
ter des berühmten vielschreibenden Arztes, zeigt den jungen Goethe von 1775,
vielleicht die Vorlage für den Stich bei Lavater, eine bisher unbekannte Goethebüste
des Weimarer Hofbildhauers Klauer aus bestem Altweimarer Besitz weist starke
Ähnlichkeit mit einer bekannten Zeichnung nach einer Büste von 1 780 auf und dürfte
hier herum zu datieren sein. An d le Heideloffsche Goethezeichnung, zwei Zeich-
nungen Goethes und sechs von Schwerdtgeburt herausgegebene Radierungen nach
Handzeichnungen Goethes schließen sich in großer Zahl Goethebildmsse, Bildnisse
und Erinnerungen aus dem Goethekreise an.

So entfaltet die letzte Versteigerung der Firma Hennci in dieser Saison eine Viel-
seitigkeit, die — nach Schopenhauer — nicht nur multa, sondern auch multum
bedeutet.

DR. MUNCKER
 
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