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Karl Ernst Henrici <Berlin> [Hrsg.]
Autographen aus verschiedenen Gebieten aus verschiedenem Besitz (Katalog Nr. 155) — Berlin, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.17005#0082
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10. Notizen und längere Ausarbeitungen über Farbenlehre und
Optik, aus seiner Studentenzeit. Besonders interessant dabei ist,
dass Arnim sich ausführlich mit Goethes Farbenlehre aus-
einandersetzt. Hierzu macht er auch eine Zeichnung zur Erläuterung
einer Versuchsanordnung. Ferner eine Abhandlung: Über die Farben
des Lichts und die Farbenveränderung durch die Elektricität.

209 Studienmaterial. — 4 eigh. Manuskripte und Aufsätze aus den Ge-
bieten der Philosophie und Mystik. Zusammen 195 Seiten. 4°
und Folio.

I. „Aus dem Leben Jakob Böhmes".

11. Über Jakob Böhme:

a) eigh. Abschrift des 23. Kapitels von J. Böhmes „Aurora".

b) „Vom göttlichen Frieden".
III. Aufsätze über „Epikurs Philosophie".

Zu I schreibt A. auf der ersten Seite des Manuskripts ,,so mögen auch
diese Auszüge aus dem Leben Jakob Böhmes, die ich vor zehn Jahren bey
der Herausgabe meines Wintergartens bey Seite legte, jetzt ihren rechten
Leser finden. Das Ehrenwerthe darf nicht zur unrechten Zeit der Welt
vorgelegt werden; damals war aber noch alles unter dem Schimpfnamen
Mystik verufen, was durch Trefflichkeit oder Schlechtigkeit sich von dem
Gewöhnlichen schied".

210 Reisetagebuch. Eigh. Reisetagebuch. (1829.) Auf der ersten Seite die
Ueberschrift: „Begebenheiten eines Menschen, der seiner Gesund-
heit nachreist". Etwa 12 Seiten. 8°. (Die übrigen Seiten leer.)
Brauner Halblederbd.

In diesen Reiseaufzeichnungen hat es sich Achim vor Arnim
angelegen sein lassen, die Zustände in den durchreisten Ländern mit dem
früheren zu vergleichen. Am 22. September 1829 hatte er sich in Leipzig
entschlossen, nach München zu reisen, von da Wien aufzusuchen und über
Prag heimzukehren. München und Wien hatte er seit 1802 nicht wieder-
gesehen. Von Leipzig aus erfolgte die Reise über Borna, Chemnitz, Zwickau,
Hof, Nürnberg, Augsburg, zunächst nach München. Er vermerkt u.a.:
„Der Reisende meint auf Brandstätten zu kommen, soviel Schutt erscheint
neben den neuen Gebäuden. Die Residenz hat doch etwas, als ob sie nicht
aufgegangen wäre. Die Säle malt Schnorr. 10 Jahre Arbeit. — König
Max. Die Constitution und das Oktoberfest sind, wenn auch nicht von
ihm ersonnen doch für ihn, besonders die Einleitung zu jener . . . dauernde
Zeichen seines Wohlwollens. Besonders bey dem Oktoberfeste fühlt man
die Volksgesinnung, welche grosse Interessen des Landes mit dem Ver-
gnügen und Wohlleben des Volkes verknüpft. — Oktoberfest. Die
Eifrigen wünschen dabey ein religiöses Fest, aber niemand sonst vermisst
es, da jeder vorher sehr bequem die Kirche besuchen kann, ein christliches
Religionsfest im Freyen unter grosser Schwierigkeit, das wohl gar unmög-
lich scheint bey einer so zufälligen gemischten Versammlung von 70.000
Seelen." Die Reise ging dann weiter über Salzburg, Berchtesgaden, Lam-
bach, Linz bis W i e n. Ueber das Zeughaus daselbst wird von Achim
vermerkt: „Später eingerichtet als das Berliner von Maria Theresia nach
dem siebenjährigen Kriege." Ueber Prag, Lowositz, Teplitz, Dresden
(wo als Neuigkeit die „G a s b e 1 e u c h t u n g" erwähnt wird) und Elster-
werda ging es wieder heim nach Wiepersdorf.

211 — Taschenbuch (Brieftasche) mit eigh. Eintragungen historischen

Auktionskatalog 155, Henrici, Berlin W, 35.
 
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