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Der vermeynte Gärtnerssohn Oder Die Geschichte des Englischen Lords von R*** und der Fräulein Henriette in einer Anmuthigen Beschreibung — Dresden, 1752 [VD18 14315564]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27258#0439
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eines Hochadelichen Gartners. 419

Der Herr von R***, welchem mein Va-
ter die ganze Sache schon entdecket haben
mochte, erzahlete solche seiner Gemahlin, die,
wie es schien, die Begebenheit zwischen der
Fraulein Tochter und mir dergestalt gerich-
tet, daß sie nicht vermögend war, auf den Füs-
sen zu stehen. Endlich brachen sie auf, und
giengen auf das Sommerhaus. Nach einer
Weile kam ein Bedienter, und hvlete mich
? zur Tafel. Der Verwalter kam, als ich eben
im Begriff war, mich wegen des Frauleins
zu erkundigen, mit der angenehmen Nach-
richt, daß sie sich im erwünschten Wohlseyn
befände, und eben mit seiner Liebsten speisete.
Die Frau von R*** lag, nebst meiner Mama,
im Fenster, und sahen uns beyde ankommen.
Sie that sich bey unserm Eintritte ins Zim-
mer allen Zwang an, des Weinens zu ent-
halten. Sie gab mir darauf einen Wink,
naher zu treten, und reichte mir die Hand,
- vielleicht wollte sie auch etwas sagen, mein
Vater aber trat dazwischen, und sagte:
Wir wollen ein wenig Speise zu uns neh-
men, nach der Mahlzeit kannst du deinen Pfle-
gevater besuchen, und denselben mit anhero
bringen; es ist bereits angespannet.
Es war mir ein Vergnügen, diesen ehrli-
chenMann,den ich, als meinen leiblichen Va-
ter, liebte, zu sehen. Ich befahl dem Kut>
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