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Hessische Landesausstellung für Freie und Angewandte Kunst <1908, Darmstadt> [Hrsg.]
Illustrierter Katalog der Hessischen Landesausstellung für Freie und Angewandte Kunst, Darmstadt 1908: 23. Mai bis Ende Oktober 1908 — Darmstadt, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.21782#0026
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GEBÄUDE FÜR FREIE KUNST

Weisheit, die Gerechtigkeit und die Milde darstellen, tronen
über den Wappen des Großhersogs und der Großherzogin.
Eine Inschrift zwischen diesen Wappen lautet:
„Zum Gedächtnis der Vermählung Ihrer Königlichen
Hoheiten des GROSZHERZOGS ERNST LUDWIG und der
GROSZHERZOGIN ELEONORE errichtet von der Stadt
Darmstadt, anno 1907/J908", und zeigt damit an, daß das
ganze Bauwerk und insbesondere der Turm anläßlich der
Vermählung des kunstliebenden Fürstenpaares errichtet
worden ist. Die große Masse desTurmkörpers ist in dunkel-
roten Klinkerziegeln in starkem Relief ausgeführt, über
welchem sich die schwarzvioletten Pfeiler der Turmkrone
entwickeln, die in leichten Bogen das gesamte Bauwerk nach
oben begrenzen. Die Turmkrone ist mit Kupfer gedeckt.
In den Nischen der Turmkrone ist die Anbringung von
Bronzerohren vorgesehen, deren Schlagvorrichtung mit
einer Uhranlage im Turm verbunden ist. Ein großes Ziffer-
blatt auf der Nordseite soll weithin die Tageszeit anzeigen.
Das ganze Bauwerk wurde auf Kosten der Stadt in den
Jahren J907 und J908 nach Plänen des Architekten Professor
J. M. Olbrich errichtet und durch das Stadtbauamt unter der
Leitung des Bauinspektors A. Buxbaum im einzelnen bear-
beitet und ausgeführt. Dem letzteren stand der Architekt
K. Mink zur Seite.

Die Mosaikdecke imPavillon über der Freitreppe wurde von
Herrn Kommerzienrat Ludwig Heyn in Darmstadt gestiftet.
Die Ausstattung eines Raumes im Aussichtsturm, und zwar die-
jenige des Raumes, der Seiner Königlichen Hoheit dem
Großherzog gewidmet ist, ist eine Stiftung des Herrn Rechts-
anwalts Dr. Ferdinand Esser in Köln, während die Aus-
stattung des Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin ge-
widmeten Raumes imTurm von dem Großh. Kammerjunker
Majoratsherrn Ritter und Edler August von Oetinger in
Darmstadt gestiftet worden ist.

Das Glasmosaikfenster im Turmvestibül ist eine Stiftung der
Firma Rast & Co. in Darmstadt. Die Lieferung von wetter-
festen Anstrichfarben für das Äußere und Innere des Ge-

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