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Heyne, Christian Gottlob ; Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm
Homer nach Antiken gezeichnet — Göttingen, 1801

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https://doi.org/10.11588/diglit.857#0141

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riden, des Hercules, die Insel Erythia, die
Rückkehr der Argonauten. So erdichtete sich
auch der Dichter der Odyssee aus den Schif-
fererzählungen eine Insel, ein festes Land,
eine Küste mit vorliegenden Inseln; gewisse
rohe Grundfäden lassen sich in dem Fabelge-
webe überall leicht erkennen. Dafs man von
Sicilien und Italien etwas gehört haben mufste,
ist mehr als zu deutlich; ohne dafs man sagen
kann, der Dichter habe von diesen Ländern
eine deutliche Kenntnifs gehabt, oder, die
Abentheuer seyen wirklich in diesen Gegen-
den erfolget. Was jetzt die Kunst lehrt, dafs
die Fiction sich an das Bekannte und Wahr-
scheinliche anschmiegen mufs, war dem
Dichter damals noch natürlicher und leichter,
da er nichts als ein fabelhaftes Bekanntes vor
sich hatte, dem er Wendung und Richtung
geben konnte, wie er wollte.

Von Sicilien war die alte Sage, es sey ein-
mal von Wilden bewohnt gewesen, bis sich
weiter hin gebildete Ankömmlinge darin
niederliefsen. Die Erzählungen von diesen
Wilden sind mannichfaltig; die Geschichte
hat sie später hin gesammelt, commentirt,
gesichtet und neu verfabelt. Man nahm den
Homer zu Hülfe, man wollte das ganze Si-
cilien so wie es ist, mit einer westlichen und
vorliegenden Insel, darin finden, man bezeich-
nete die eigentliche Stelle, wo die Cyclopen
gewohnt hätten, wo die Sonneninsel lag.
 
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