Heyne, Christian Gottlob: Akademische Vorlesungen über die Archäologie der Kunst des Alterthums, insbesondere der Griechen und Römer (Braunschwig, 1822)

SU

hat man zu Otricoli eine Juno gefunden,
•welche die opfernde genannt wird. Mus*
Pio-Clement., T. II, Tab. 20. Sie wurds
ohne Kopf angetroffen, man hat ihr indefs
einen andern alten, vermuthlich aber einen
Venus -Kopf, wieder aufgesetzt. Sie trägt
eine Schale, und gerade dieses deutet an,
dafs man ihr opfert, oder dafs ihr geopfert
urird. Sie ist ungemein schön bekleidet.

10.

Sie ist älter als Juno. Als Sinnbild
der Fruchtbarkeit trägt sie Früchte der
Erde und dazu Mohnköpfe bei sich. Auch
ein Kranz ist ihr zugegeben. In den noch
vorhandenen Statuen ist Ceres meisten'
theils durch die Ergänzung entstanden.
Sie wird mit der Juno, Fortuna, Pietas,
Pax, Spes, Victoria, Abundantia und an*
dem verwechselt. Das Kapitel über die
Geres ist überhaupt von sehr verwirrter
Natur. Sie ist immer ganz bekleidet. Auch
Bildnifs-Statuen sind nach ihrem Muster
ausgeführt. Besonders gut gearbeitete Ce-
res-Statüen sind nicht zu uns gelangt.