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wenig, als manches andere in seiner Schrift.
Nach unsern Begriffen über die Farben-
geburig, kann ich mir bei obiger Stelle
gar nichts denken. Quintilian, XII, 10 u.
2, und Vitruv., II, 7, eifern gegen den
verdorbenen Geschmack ihrer Zeit. Sie
beschweren sich über dje bunten ,Farben,
so wie über die groteske Zeichnung.

Wie wird es aber deutlich, dafs die
Wasserfarben der freien Luft so stark wi-
derstanden? Plinius, 36, 6. Die beste
Erklärung ist, die Alten haben ihre Ge-
mälde mit einem Firnifs überzogen. Pli-
nius, 35, 36, rühmt den Apelles und Par-
rhasius eines vortrefflichen Atraments hal-
ber, d. h. wegen eines Firnisses, Winkel-
nann wollte über Gemälden, aus Retina,
einer Ville bei dem Vorgebirge Misenum,
^0 die Kaiser eine starke Flotte hielten,
«inen solchen Firnifs bemerkt haben. Die
Alten malten auf Holz-Tafeln, insbeson-
dere auf altes Lerchenholz, weil sich die-
ses nicht warf. Vitruv., II, 9/ Plin., 16,
>4- Sie malten aber auch auf Linnen,
selbst Nero ltefs sich als Kolofs auf Lin-
ien malen. Lessing's Collectaneen, zr Bd.,
J27. An den alten Mumien haben wir
auch eine Art Malerei auf Linnen. 1

Auf Kalch, und auf nassen Kalch ma-

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