Genealogie. Heraldik.
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M. Pf.
Gemahls, des Grafen Georg Friedrich v. Hohenlohe (Waidenberg-
Schillingsfürst), Geburt u. Heirat. Hierauf folgen die Einträge der
Geburt ihrer 16 Kinder mit Angabe der sämtlichen Taufpaten der-
selben. Es schließt 1636 mit der Beisetzung der Leiche ihres Gemahls.
55 Blatt, von denen 31 beschrieben. Schwarzer Samtband in ver-
schließbarer Originallederkassette. 480 —
Für die Genealogie des Hauses Hohenlohe sehr wichtiges Manuskript.
Die Gräfin, Tochter des Grafen Hermann Adolph v. Solms u. s. Gemahlin Anna
Sophia, geb. Gräfin v. Mansfeld, war eine Dame von großem Geiste u. heroischer
Entschlossenheit, die nach dem Tode ihres Gemahls die Regentschaft gemeinsam
mit ihren Söhnen bis zu ihrem Lebensende (1660) führte. Im Jahre 1632 wurde
ihr Schloß Schillingsfürst ganz u. jenes zu Bartenstein zur Hälfte von den Kro-
aten verbrannt. Trotz der kriegerischen Zeiten u. großen Schädigungen durch
die Feldzüge ließ sie sich, bestimmt durch die Sorge für ihre Kinder, nicht ab-
halten, beide wieder aufzubauen. Ihre Kinder erzog sie im reformierten Glauben,
dem sie treu ergeben war, wie sie auch in Schillingsfürst eine neue reformierte
Kirche errichten ließ. Taufpaten ihrer Kinder waren Mitglieder der verwandten
gräflichen Familien: Solms, Westerburg, Limburg, Mansfeld, Hanau,
Schwarzburg, Wied, Pappenheim, Oettingen u. Erbach. Wieder-
holt nahmen ferner Mitglieder der regierenden Häuser Hessen, Braun-
schweig, Brandenburg, Anhalt u. Rheinpfalz, wie auch Prinz Moritz
von Oranien u. der schwedische Feldmarschall Gustav Horn Patenstellen an,
ein Beweis des hohen Ansehens u. der Wertschätzung, deren sich das Haus er-
freute.
Die Söhne der Gräfin Dorothea Sophie, soweit sie nicht jung starben, zeichneten
sich alle im Reichs- u. Staatsdienst als tapfere Offiziere oder kluge Staats-
beamte aus.
Beigegeben noch 10 kleinere Manuskriptstücke von Mitgliedern des Hauses Hohen-
lohe geschrieben, u. A. eigenhändige Familiennachrichten der Gräfin Dorothea
v. Hohenlohe-Waldenburg, geb. Gräfin Reuß v. Plauen, die 6 Blätter
in-8 füllen u. von 1595—1634 reichen.
648 Stammbuch 1618—1663. — Stammbuch des Johann Andreas Sch ei d-
lin (Schaidlin) aus Augsburg, Faktors an den Salinen zu Roche
und Taney (Berner Alpen) aus den Jahren 1618—1663 mit ca. 98 Ein-
tragungen. Die Widmungen sind in deutscher, französischer, latei-
nischer und italienischer Sprache verfaßt und stammen meistens aus
dem Kanton Bern, aus Augsburg und aus Prag. Geschmückt ist das
Stammbuch durch 88 fein ausgeführte Wappen, unter denen sich 13
Doppelwappen befinden und durch 10 Aquarelle. Quer-8. In künstl.
braunem Kalbldrbd. m. inn. u. äuß. Goldrandlineatur. 2800 —
Unter den vertretenen Familien und deren Wappen sind von jetzigen Bernern und
Schweizern besonders hervorzuheben: Abraham Sibolt, Verwalter des Spiritais
zu Neustadt (Villeneuve); Georg von Römerstal, Burger zu Bern; Joh. Theod.
Kitzinger, Vivis (Vevey); Hulderich Spenger, Vivis; Joh. Rud. Wetzell (aus
Zürich); Emanuel u. Balth. Am Bühel; B. von Erlach; Jean Hugnin, Vivis;
Frantz Ludwig von Erlach (Aelen); H. Franke, Bern; E. de Tavel de Villars;
Abraham de Tavel; Marg. von Büren, Barbara Wyltmann (Aelen); Marg. von
Büren, geb. von Bonstetten; Ester von Erlach, geb. von Wattenwyl (Aelen); Joh.
Stürler. Die anderen Eintragungen, bezw. Wappen u. die Aquarellzeichnungen
reihen sich wie folgt aneinander: Bl. 1 u. 2: Wappen ohne Unterschrift; Bl. 3:
Eintragung ohne Wappen mit der Unterschrift Limpert Hoser, Jean Hoser, Augs-
burg; Bl. 4: Wappen auf Pergament ohne Unterschrift; (Bl. 5 u. 6 oben zitiert)
Bl. 7: Ansicht der Gradier-Werke in Aquarell; Bl. 8: Leonhard Weiss, Cath.
Weiss, Augsburg; Bl. 9: Jerominus Fischer, Ryern 1645; (Bl. 10 oben zitiert)
Bl. 11: Aquarell, darstellend eine Fechtszene mit deutschem Spruch; Bl. 12:
Georg Christ. Lattnerl (Lottner?); Bl. 13: (Berner) See mit Schiff, das durch
Sturm und durch ein Seeungeheuer bedroht ist, in Aquarell; Bl. 14: Wappen
(Name?); Bl. 15: Johan de Ville, Consul, Viviaei; Bl. 16: Aquarellzeichnung mit
kostümlich interessanter weiblicher u. männlicher Person, adeligen Geschlechtes,
am Gestade eines Sees, im Hintergründe eine Stadt am Fuße eines Bergkegels;
(Bl. 17, 18, 19 u. 20: oben zitiert); Bl. 21: Frantz Carol Etlicher; Bl. 22: Jo-
hann W . . . Prugmann; Bl. 23: Prugmannsches Wappen ohne Unterschrift;
Bl. 24: Juliana Mattperger, geb. Siglin; (Bl. 25: oben zitiert) Bl. 26: Conradt
Panckamo; Bl. 27: Zach. Mirlich; Bl. 28: Math. Zobel; (Bl. 29 oben zitiert)
Bl. 30: Francesco Cuden(?), Joh. Zöchen (?); Bl. 31: Susanna Nägellin; Bl. 32:
Euphrosina Johanna Mattperger; Bl. 33: Joh. A. Mattperger; Bl. 34: Anna Maria
Baynin (Pergt.); BI. 35: Salome von Römerstal; Bl. 36: Borchardt Eder; Bl. 37:
Georg Summermatten; (Bl. 38 oben zitiert) Bl. 39 : Franciscus de Riedmatten; Bl. 40:
Aquarellzeichnung, unterschrieben : Daniel Stoidner; wohl infolgedessen, daß der
Unterzeichnete den Namen Daniel trägt, ist die Geschichte vom alttestament-
lichen Daniel in der Löwen grübe im Bilde wiedergegeben; a. d. Rückseite d. Bl.
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 333.
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Gemahls, des Grafen Georg Friedrich v. Hohenlohe (Waidenberg-
Schillingsfürst), Geburt u. Heirat. Hierauf folgen die Einträge der
Geburt ihrer 16 Kinder mit Angabe der sämtlichen Taufpaten der-
selben. Es schließt 1636 mit der Beisetzung der Leiche ihres Gemahls.
55 Blatt, von denen 31 beschrieben. Schwarzer Samtband in ver-
schließbarer Originallederkassette. 480 —
Für die Genealogie des Hauses Hohenlohe sehr wichtiges Manuskript.
Die Gräfin, Tochter des Grafen Hermann Adolph v. Solms u. s. Gemahlin Anna
Sophia, geb. Gräfin v. Mansfeld, war eine Dame von großem Geiste u. heroischer
Entschlossenheit, die nach dem Tode ihres Gemahls die Regentschaft gemeinsam
mit ihren Söhnen bis zu ihrem Lebensende (1660) führte. Im Jahre 1632 wurde
ihr Schloß Schillingsfürst ganz u. jenes zu Bartenstein zur Hälfte von den Kro-
aten verbrannt. Trotz der kriegerischen Zeiten u. großen Schädigungen durch
die Feldzüge ließ sie sich, bestimmt durch die Sorge für ihre Kinder, nicht ab-
halten, beide wieder aufzubauen. Ihre Kinder erzog sie im reformierten Glauben,
dem sie treu ergeben war, wie sie auch in Schillingsfürst eine neue reformierte
Kirche errichten ließ. Taufpaten ihrer Kinder waren Mitglieder der verwandten
gräflichen Familien: Solms, Westerburg, Limburg, Mansfeld, Hanau,
Schwarzburg, Wied, Pappenheim, Oettingen u. Erbach. Wieder-
holt nahmen ferner Mitglieder der regierenden Häuser Hessen, Braun-
schweig, Brandenburg, Anhalt u. Rheinpfalz, wie auch Prinz Moritz
von Oranien u. der schwedische Feldmarschall Gustav Horn Patenstellen an,
ein Beweis des hohen Ansehens u. der Wertschätzung, deren sich das Haus er-
freute.
Die Söhne der Gräfin Dorothea Sophie, soweit sie nicht jung starben, zeichneten
sich alle im Reichs- u. Staatsdienst als tapfere Offiziere oder kluge Staats-
beamte aus.
Beigegeben noch 10 kleinere Manuskriptstücke von Mitgliedern des Hauses Hohen-
lohe geschrieben, u. A. eigenhändige Familiennachrichten der Gräfin Dorothea
v. Hohenlohe-Waldenburg, geb. Gräfin Reuß v. Plauen, die 6 Blätter
in-8 füllen u. von 1595—1634 reichen.
648 Stammbuch 1618—1663. — Stammbuch des Johann Andreas Sch ei d-
lin (Schaidlin) aus Augsburg, Faktors an den Salinen zu Roche
und Taney (Berner Alpen) aus den Jahren 1618—1663 mit ca. 98 Ein-
tragungen. Die Widmungen sind in deutscher, französischer, latei-
nischer und italienischer Sprache verfaßt und stammen meistens aus
dem Kanton Bern, aus Augsburg und aus Prag. Geschmückt ist das
Stammbuch durch 88 fein ausgeführte Wappen, unter denen sich 13
Doppelwappen befinden und durch 10 Aquarelle. Quer-8. In künstl.
braunem Kalbldrbd. m. inn. u. äuß. Goldrandlineatur. 2800 —
Unter den vertretenen Familien und deren Wappen sind von jetzigen Bernern und
Schweizern besonders hervorzuheben: Abraham Sibolt, Verwalter des Spiritais
zu Neustadt (Villeneuve); Georg von Römerstal, Burger zu Bern; Joh. Theod.
Kitzinger, Vivis (Vevey); Hulderich Spenger, Vivis; Joh. Rud. Wetzell (aus
Zürich); Emanuel u. Balth. Am Bühel; B. von Erlach; Jean Hugnin, Vivis;
Frantz Ludwig von Erlach (Aelen); H. Franke, Bern; E. de Tavel de Villars;
Abraham de Tavel; Marg. von Büren, Barbara Wyltmann (Aelen); Marg. von
Büren, geb. von Bonstetten; Ester von Erlach, geb. von Wattenwyl (Aelen); Joh.
Stürler. Die anderen Eintragungen, bezw. Wappen u. die Aquarellzeichnungen
reihen sich wie folgt aneinander: Bl. 1 u. 2: Wappen ohne Unterschrift; Bl. 3:
Eintragung ohne Wappen mit der Unterschrift Limpert Hoser, Jean Hoser, Augs-
burg; Bl. 4: Wappen auf Pergament ohne Unterschrift; (Bl. 5 u. 6 oben zitiert)
Bl. 7: Ansicht der Gradier-Werke in Aquarell; Bl. 8: Leonhard Weiss, Cath.
Weiss, Augsburg; Bl. 9: Jerominus Fischer, Ryern 1645; (Bl. 10 oben zitiert)
Bl. 11: Aquarell, darstellend eine Fechtszene mit deutschem Spruch; Bl. 12:
Georg Christ. Lattnerl (Lottner?); Bl. 13: (Berner) See mit Schiff, das durch
Sturm und durch ein Seeungeheuer bedroht ist, in Aquarell; Bl. 14: Wappen
(Name?); Bl. 15: Johan de Ville, Consul, Viviaei; Bl. 16: Aquarellzeichnung mit
kostümlich interessanter weiblicher u. männlicher Person, adeligen Geschlechtes,
am Gestade eines Sees, im Hintergründe eine Stadt am Fuße eines Bergkegels;
(Bl. 17, 18, 19 u. 20: oben zitiert); Bl. 21: Frantz Carol Etlicher; Bl. 22: Jo-
hann W . . . Prugmann; Bl. 23: Prugmannsches Wappen ohne Unterschrift;
Bl. 24: Juliana Mattperger, geb. Siglin; (Bl. 25: oben zitiert) Bl. 26: Conradt
Panckamo; Bl. 27: Zach. Mirlich; Bl. 28: Math. Zobel; (Bl. 29 oben zitiert)
Bl. 30: Francesco Cuden(?), Joh. Zöchen (?); Bl. 31: Susanna Nägellin; Bl. 32:
Euphrosina Johanna Mattperger; Bl. 33: Joh. A. Mattperger; Bl. 34: Anna Maria
Baynin (Pergt.); BI. 35: Salome von Römerstal; Bl. 36: Borchardt Eder; Bl. 37:
Georg Summermatten; (Bl. 38 oben zitiert) Bl. 39 : Franciscus de Riedmatten; Bl. 40:
Aquarellzeichnung, unterschrieben : Daniel Stoidner; wohl infolgedessen, daß der
Unterzeichnete den Namen Daniel trägt, ist die Geschichte vom alttestament-
lichen Daniel in der Löwen grübe im Bilde wiedergegeben; a. d. Rückseite d. Bl.
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 333.
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