Genealogie. Heraldik. 69
M. PI.
verschiedener Tracht u. Nationalität, der eine den andorn verfolgend u. seine
Büchse abfeuernd. 11. Fortuna auf einer Kugel. — Auch über den Wappen
selbst oft Halbfiguren, vgl. besonderes Blatt 239.
Sehr gut erhalten.
650 Stammbuch 1621—36. — Stammbuch, des Hermann Vigelius
aus Wesel, umfassend Einträge aus den Jahren 1621—36, in
welchen er zuerst Student in Leiden, Herborn, Oxford und Cam- •
bridge, dann Feldprediger eines hessischen Reiterregiments, end-
lich Hofprediger in Dillenburg war. Gleichzeitiger brauner Leder-
band mit Goldschnitt in-4, bestehend aus den 100, zum Teil kolo-
rierten Kupfertafeln des 1. Bandes von Gabriel Rollenhagen,
Nucleus emblematum selectissimorum, Coloniae 1611, aber ohne
Titelblatt und erklärenden Text, und mehr als 200 eingeschalteten
Blättern aus Schreibpapier, auf denen sich 111 handschriftliche
Einträge von Adligen und Gelehrten, namentlich reformierten
Theologen befinden. Stark vertreten sind vor allem Hessen und
die Pfalz, aber auch England und Holland. Bemerkenswert sind
folgende Autographen: nach Bl. 3: Johann Graf zu Nassau
(-Siegen), der Bruder des Statthalters Johann Moritz von Nieder-
ländisch-Brasilien. — 5. Walburg von Nassau. — 6. Ernst Graf
zu Sayn. — 16. Johann Wilhelm und Philipp Ludwig, Grafen
von Weda (Wied). — 16. Georg Ludwig Graf von Nassau (-Dillen-
burg). — 34. Franciscus Utens, berühmter reformierter Theolog
aus Douai. — 34. Gerhard Johannes Vossius, der grosse hol-
ländische Philolog und Historiker (Allg. deutsche Biographie 40,
367). — 42. Samuel Drisius, Theolog in Oxford. — 44. Johannes
Pridearx, gleichfalls Oxforder Theolog (Nouv. biogr. gen. 41,
23). — 45. Andreas Rivetus, Theolog in Leiden (ebd. 42, 341). —
52. Johannes Piscator, reformierter Bibelübersetzer (A. d. B.
26, 180). — 53. Heinrich Altiny, reformierter Theolog (ebd. 1,
367). — 56. Werner Teschenmacher, Prediger in Emmerich (ebd. 37,
582). — 56. Johann Heinrich Alsted, Professor in Herborn (ebd. 1,
354). — 57. Matthias Pasor, hervorragender Mathematiker in
Oxford (Dict. of National Biography 43, 443). — 57. Zacharias
Rosenbach, Professor der Medizin in Herborn (A. d. B. 29, 199).
— 58. Johann Irlen, Professor der Theologie, daselbst (ebd. 14,
584). — 66. Daniel Heinsius,. der grosse niederländische Philolog
(ebd. 11, 653). — 75. Antonius Waläus, Prof, der Theologie in
Leiden (ebd. 40, 643). — 87. Eine kolorierte Federzeichnung des
geschätzten Miniaturmalers Dominicus Rotterhammer (Müller-
Singer, Allg. Künstlerlexikon 4, 118). 420 —
651 Stammbuch 1713. — Stammbuch eines unbekannten Augsburger
Künstlers mit 15 Eintragungen, worunter 14 teils ganzseitige
Rötel- und Bleistiftzeichnungen von namhaften Künstlern, alle
aus dem Jahre 1713. Quer-8. Roter Maroquinband mit Gold-
linienverzierung und Goldschnitt. 1450 —
Die wenigen Eintragungen sind in künstlerischer Beziehung außerordentlich wertvoll.
Das erste Aquarell stellt eine Schlachtenskizze des Direktors der Augsburger Kunst-
akademie, G. P. Bugen das in vorzüglicher Ausführung und Erhaltung dar.
Unter den 9 Rötelzeichnungen hebe ich besonders hervor:
1. Leda mit dem Schwan von Tobias Laub, dem bekannten Maler und Stecher in
Augsburg.
2. Studienkopf eines alten Mannes von Balthas. Vogel.
3. Eine Frau im Bade von Balthasar Siegmund Setleczky, dem bekannten Schüler
J. A. Pfeffels.
4. Frauen-Studienkopf von Gabriel Spitzel, dem Schüler von Tobias Laub.
5. Frauen-Studienkopf des Augsburger Kupferstechers Johann Matthias Beck,
des Schwagers des früheren Besitzers des Stammbuches.
6. Eine allegorische Zeichnung, ein Kind darstellend, welches eine Korngarbe in der
rechten Hand hochhebt, nebenstehend ein Tisch mit 12 aufgeschlagenen Büchern,
darüber schwebend eine Engelsfigur mit einem Kranze vom Silber-Stecher Mi-
chael Käufer.
7. Studienkopf (Minerva?) von J. J. Kleinschmidt, Kupferstecher in Augsburg.
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 333.
M. PI.
verschiedener Tracht u. Nationalität, der eine den andorn verfolgend u. seine
Büchse abfeuernd. 11. Fortuna auf einer Kugel. — Auch über den Wappen
selbst oft Halbfiguren, vgl. besonderes Blatt 239.
Sehr gut erhalten.
650 Stammbuch 1621—36. — Stammbuch, des Hermann Vigelius
aus Wesel, umfassend Einträge aus den Jahren 1621—36, in
welchen er zuerst Student in Leiden, Herborn, Oxford und Cam- •
bridge, dann Feldprediger eines hessischen Reiterregiments, end-
lich Hofprediger in Dillenburg war. Gleichzeitiger brauner Leder-
band mit Goldschnitt in-4, bestehend aus den 100, zum Teil kolo-
rierten Kupfertafeln des 1. Bandes von Gabriel Rollenhagen,
Nucleus emblematum selectissimorum, Coloniae 1611, aber ohne
Titelblatt und erklärenden Text, und mehr als 200 eingeschalteten
Blättern aus Schreibpapier, auf denen sich 111 handschriftliche
Einträge von Adligen und Gelehrten, namentlich reformierten
Theologen befinden. Stark vertreten sind vor allem Hessen und
die Pfalz, aber auch England und Holland. Bemerkenswert sind
folgende Autographen: nach Bl. 3: Johann Graf zu Nassau
(-Siegen), der Bruder des Statthalters Johann Moritz von Nieder-
ländisch-Brasilien. — 5. Walburg von Nassau. — 6. Ernst Graf
zu Sayn. — 16. Johann Wilhelm und Philipp Ludwig, Grafen
von Weda (Wied). — 16. Georg Ludwig Graf von Nassau (-Dillen-
burg). — 34. Franciscus Utens, berühmter reformierter Theolog
aus Douai. — 34. Gerhard Johannes Vossius, der grosse hol-
ländische Philolog und Historiker (Allg. deutsche Biographie 40,
367). — 42. Samuel Drisius, Theolog in Oxford. — 44. Johannes
Pridearx, gleichfalls Oxforder Theolog (Nouv. biogr. gen. 41,
23). — 45. Andreas Rivetus, Theolog in Leiden (ebd. 42, 341). —
52. Johannes Piscator, reformierter Bibelübersetzer (A. d. B.
26, 180). — 53. Heinrich Altiny, reformierter Theolog (ebd. 1,
367). — 56. Werner Teschenmacher, Prediger in Emmerich (ebd. 37,
582). — 56. Johann Heinrich Alsted, Professor in Herborn (ebd. 1,
354). — 57. Matthias Pasor, hervorragender Mathematiker in
Oxford (Dict. of National Biography 43, 443). — 57. Zacharias
Rosenbach, Professor der Medizin in Herborn (A. d. B. 29, 199).
— 58. Johann Irlen, Professor der Theologie, daselbst (ebd. 14,
584). — 66. Daniel Heinsius,. der grosse niederländische Philolog
(ebd. 11, 653). — 75. Antonius Waläus, Prof, der Theologie in
Leiden (ebd. 40, 643). — 87. Eine kolorierte Federzeichnung des
geschätzten Miniaturmalers Dominicus Rotterhammer (Müller-
Singer, Allg. Künstlerlexikon 4, 118). 420 —
651 Stammbuch 1713. — Stammbuch eines unbekannten Augsburger
Künstlers mit 15 Eintragungen, worunter 14 teils ganzseitige
Rötel- und Bleistiftzeichnungen von namhaften Künstlern, alle
aus dem Jahre 1713. Quer-8. Roter Maroquinband mit Gold-
linienverzierung und Goldschnitt. 1450 —
Die wenigen Eintragungen sind in künstlerischer Beziehung außerordentlich wertvoll.
Das erste Aquarell stellt eine Schlachtenskizze des Direktors der Augsburger Kunst-
akademie, G. P. Bugen das in vorzüglicher Ausführung und Erhaltung dar.
Unter den 9 Rötelzeichnungen hebe ich besonders hervor:
1. Leda mit dem Schwan von Tobias Laub, dem bekannten Maler und Stecher in
Augsburg.
2. Studienkopf eines alten Mannes von Balthas. Vogel.
3. Eine Frau im Bade von Balthasar Siegmund Setleczky, dem bekannten Schüler
J. A. Pfeffels.
4. Frauen-Studienkopf von Gabriel Spitzel, dem Schüler von Tobias Laub.
5. Frauen-Studienkopf des Augsburger Kupferstechers Johann Matthias Beck,
des Schwagers des früheren Besitzers des Stammbuches.
6. Eine allegorische Zeichnung, ein Kind darstellend, welches eine Korngarbe in der
rechten Hand hochhebt, nebenstehend ein Tisch mit 12 aufgeschlagenen Büchern,
darüber schwebend eine Engelsfigur mit einem Kranze vom Silber-Stecher Mi-
chael Käufer.
7. Studienkopf (Minerva?) von J. J. Kleinschmidt, Kupferstecher in Augsburg.
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 333.