36
M, Pf.
16. Jahrhundert.
kreise in (Felder, worin .dreieckig1 aufgebaute Buketts mit ornamental ■er-
weitertem Griffe stehen. Das Ganze wird durch ein ebenso einfach wie
glücklich erdachtes Linear-Omament in der Mitte zusammengehalten, dessen
Elemente, Lücken füllend, überall wiederkehren. "Nicht immer verbindet
sich der Reichtum der Ausstattung mit soviel Stilreinheit und Folgerichtig-
keit. Die Pointille-Manier ist der Granulier-Technik antiker Goldschmiede-
Arbeiten abgesehen, wie die Einwirkung von Filigranarbeiten auch später-
hin noch deutlich hervortritt, z. B. bei gewissen kleinen Rosetten Le Gascon's.
Die Vorzüge des Einbandes werden am besten bei Seitenlicht sichtbar.
17. Jahrhundert.
363 Barberini, Maph. Card, nunc Urbanus Papa VIII., Poemata. 12.
Romae 1640. Perg. Die Ecken verziert mit eingepreßten Bienen in
Gold. Mit einigen Wurmstichen. 40 —
364 Baudrand, Mich. Ant., geographia ordine litterarum disposita.
2 vols. in-fol. Parisiis, ap. Steph. Michales, 1682 et 1681. Ancien
maroquin rouge aux armes de J.-B. Colbert, filatures et coins sur
les plats, dent. in ter., dos dore, tr. dor. 420 —
Dictionnaire geographique dedie au ministre Jean-Baptiste Colbert. Exemplaire
provenant de sa bibliotheque, dune Conservation et d’une fraicheur parfaites.
Ex-libris grav. s. d. „Syston-Park“.
365 Buch-Einband. Querquart. Rotbraunes Maroquin-Leder mit sehr
reicher Goldpressung, schwarz, bläulich-hellgrün und weiß email-
liert. Französische Arbeit des XVII. Jahrhunderts. Rücken
leicht beschädigt. Der dünne Text, dessen Titelseite vielfache
Abdruckspuren auf einem der mit Goldschnitt gezierten Vorsatz-
blätter hinterlassen hat, muß schon vor geraumer Zeit als belang-
los entfernt worden sein. 1150 —
Die Anlage des Ganzen, gewissermaßen an Plafond-Malerei erinnernd, nur mit
dichter gesäten Füll- und Streu-Mustern, sondert sich mittelst der dunkeln,
goldumsäumten Streifenbänder in ein mehrfach ausgebuchtetes Hauptfeld mit
weißemailliertem, Kameen ähnlichem Kern, und eine äußere Zone mit ange-
messener Profilierung, die an jeder der 4 Seiten durch einen Halbkreis, wie
ein geöffnetes Saalfenster, unterbrochen werden. Diese Halbscheiben mit
ihrem wundervollen Fächerornament, nicht minder die in der Längsachse an-
stoßenden Kreise mit Rosetten, jedesmal auf blau-grünlichem Grunde, ziehen
sofort die Blicke des Beschauers auf sich, ehe er noch dazu kommt, sich in die
üppige Masse des sonstigen Goldschmuckes zu vertiefen und schließlich zu
entdecken, mit wie wenigen, verschiedentlich kombinierten Zweig- und Blumen-
motiven all dies zustande gebracht sei.
366 Breviarium sacri ordinis praedicatorum (Dominikaner-Brevier).
Florenz 1631. — 8 mit vielen Rubra, 3 seitengroßen Kupfern u.
1 Tittelkupfer. Goldschnitt. Herrlicher, goldgepreßter gleichzeitiger
Einband, schwarzes Leder mit einigen rotgefärbten Partien. 740 —<
Der von erlesenem Geschmack zeugende aufs feinste ausgeführte Einband ist das
Werk eines Meisters, welcher Künstlern wie Le Gascon und Badier um nichts
nachstand, während er ihnen zeitlich, dem Stilcharakter nach jedenfalls,
um etwas vorausgeht. Ohne die Jahreszahl des Buches würde man die Ar-
beit vielleicht sogar noch für etwas älter halten können.
367 Busenello, P., Segretario dal Senate di Venezila. Lettere in-
formative delle cose de Tuschi riguardo alla religione et al gou-
erno ciuile, ecconomica, militare e politico. Dedicate al Pietro.
Grimani, Doge di Venezia. Prächtiges Manuskript von 176 Bll.
auf starkem Papier. 4. (Ca. 1700.) Mit 37 blattgr. fein in Gold
u. Farben ausgeführten Wappenzeichnung. 280 —<
Schöner italien. brauner Lederband mit Goldschnitt u. reich Ornament. Goldpres1-
sungen auf Rücken u. Deckel.
368 Childrey, Joshua, histoire des singularitez naturelles d’Angleterre,
d’Escosse et du pays de Galles; avec des raisonnemens qui expli-
quent les causes naturelles des choses qui parvissent les plus
prodigieuses. Trad. de l’anglois par M. P. B. (Briot). Avec uns
M, Pf.
16. Jahrhundert.
kreise in (Felder, worin .dreieckig1 aufgebaute Buketts mit ornamental ■er-
weitertem Griffe stehen. Das Ganze wird durch ein ebenso einfach wie
glücklich erdachtes Linear-Omament in der Mitte zusammengehalten, dessen
Elemente, Lücken füllend, überall wiederkehren. "Nicht immer verbindet
sich der Reichtum der Ausstattung mit soviel Stilreinheit und Folgerichtig-
keit. Die Pointille-Manier ist der Granulier-Technik antiker Goldschmiede-
Arbeiten abgesehen, wie die Einwirkung von Filigranarbeiten auch später-
hin noch deutlich hervortritt, z. B. bei gewissen kleinen Rosetten Le Gascon's.
Die Vorzüge des Einbandes werden am besten bei Seitenlicht sichtbar.
17. Jahrhundert.
363 Barberini, Maph. Card, nunc Urbanus Papa VIII., Poemata. 12.
Romae 1640. Perg. Die Ecken verziert mit eingepreßten Bienen in
Gold. Mit einigen Wurmstichen. 40 —
364 Baudrand, Mich. Ant., geographia ordine litterarum disposita.
2 vols. in-fol. Parisiis, ap. Steph. Michales, 1682 et 1681. Ancien
maroquin rouge aux armes de J.-B. Colbert, filatures et coins sur
les plats, dent. in ter., dos dore, tr. dor. 420 —
Dictionnaire geographique dedie au ministre Jean-Baptiste Colbert. Exemplaire
provenant de sa bibliotheque, dune Conservation et d’une fraicheur parfaites.
Ex-libris grav. s. d. „Syston-Park“.
365 Buch-Einband. Querquart. Rotbraunes Maroquin-Leder mit sehr
reicher Goldpressung, schwarz, bläulich-hellgrün und weiß email-
liert. Französische Arbeit des XVII. Jahrhunderts. Rücken
leicht beschädigt. Der dünne Text, dessen Titelseite vielfache
Abdruckspuren auf einem der mit Goldschnitt gezierten Vorsatz-
blätter hinterlassen hat, muß schon vor geraumer Zeit als belang-
los entfernt worden sein. 1150 —
Die Anlage des Ganzen, gewissermaßen an Plafond-Malerei erinnernd, nur mit
dichter gesäten Füll- und Streu-Mustern, sondert sich mittelst der dunkeln,
goldumsäumten Streifenbänder in ein mehrfach ausgebuchtetes Hauptfeld mit
weißemailliertem, Kameen ähnlichem Kern, und eine äußere Zone mit ange-
messener Profilierung, die an jeder der 4 Seiten durch einen Halbkreis, wie
ein geöffnetes Saalfenster, unterbrochen werden. Diese Halbscheiben mit
ihrem wundervollen Fächerornament, nicht minder die in der Längsachse an-
stoßenden Kreise mit Rosetten, jedesmal auf blau-grünlichem Grunde, ziehen
sofort die Blicke des Beschauers auf sich, ehe er noch dazu kommt, sich in die
üppige Masse des sonstigen Goldschmuckes zu vertiefen und schließlich zu
entdecken, mit wie wenigen, verschiedentlich kombinierten Zweig- und Blumen-
motiven all dies zustande gebracht sei.
366 Breviarium sacri ordinis praedicatorum (Dominikaner-Brevier).
Florenz 1631. — 8 mit vielen Rubra, 3 seitengroßen Kupfern u.
1 Tittelkupfer. Goldschnitt. Herrlicher, goldgepreßter gleichzeitiger
Einband, schwarzes Leder mit einigen rotgefärbten Partien. 740 —<
Der von erlesenem Geschmack zeugende aufs feinste ausgeführte Einband ist das
Werk eines Meisters, welcher Künstlern wie Le Gascon und Badier um nichts
nachstand, während er ihnen zeitlich, dem Stilcharakter nach jedenfalls,
um etwas vorausgeht. Ohne die Jahreszahl des Buches würde man die Ar-
beit vielleicht sogar noch für etwas älter halten können.
367 Busenello, P., Segretario dal Senate di Venezila. Lettere in-
formative delle cose de Tuschi riguardo alla religione et al gou-
erno ciuile, ecconomica, militare e politico. Dedicate al Pietro.
Grimani, Doge di Venezia. Prächtiges Manuskript von 176 Bll.
auf starkem Papier. 4. (Ca. 1700.) Mit 37 blattgr. fein in Gold
u. Farben ausgeführten Wappenzeichnung. 280 —<
Schöner italien. brauner Lederband mit Goldschnitt u. reich Ornament. Goldpres1-
sungen auf Rücken u. Deckel.
368 Childrey, Joshua, histoire des singularitez naturelles d’Angleterre,
d’Escosse et du pays de Galles; avec des raisonnemens qui expli-
quent les causes naturelles des choses qui parvissent les plus
prodigieuses. Trad. de l’anglois par M. P. B. (Briot). Avec uns