Humanisten und Neulateiner. -’S,
M. Pf
uidad de Lixbona, en casa de German I Galhardo Impresso del Rey
nuestro sefior. / . . . De mil & quintietos y cincuenta / y quatro. / (1554.)
Mit Titelbordüre. 182 nn. Bl. K1.-4. Boman. Schöner Lederbd. m.
Kanten u. Innenkantenvergold. u. Goldschn. Schönes Exemplar. 240 —
Salva 2173 Anmerkung. Sehr seltene Sprichwörter-Sammlung mit dem lat. Text
gegenübergestellt. Nur der erste Teil erschienen. Nicht bei Bernstein.
305 Sichardus, J. — Lehmann, P., Johannes Sichardus und die von ihm
benutzten Bibliotheken und Handschriften. München 1911. Hlwd.
(10 M. br.) • 7 —
306 Silvestranus Brenzonus, Ohr., Ad Xistum V. pontificem maximum.
Opus in tertium senten. Dum regentiae munere fungebatur elaboratum.
Ubi omnium fere doctorum, conciliorum et potiss. Tridentini nec non
I. Bachonis invenies dicta lectoribus, disceptatoribus ac concionatoribus
perutilia. Fol. Veronae, 1590. Brauner Lederbd. zisel. m. Goldschn. 1400 —
Mit schönem blattgrossen Holzschnitt, bez. D. M., der auf d. Rückseite das
Porträt des Autors in Kupferstich trägt. Der Einband aus braunem Leder
zeigt auf beiden Deckeln vielfach verschlungenes Bandwerk, aus dem eine
rautenförmige Figur besonders hervortritt, die auf einem Rechteck aufliegt.
Die äussere Umfassung bildet eine schlichte Randleiste, aus parallelen Linien
in Gold- u. Blinddruck bestehend. Im Mittelfelde ein Schild mit Palmblatt (?),
umgeben von Blumen u. Voluten, während die übrigen Zwischenräume von
eleganten Ranken u. Arabesken ausgefüllt sind. Die Bibliotheque Nationale
zu Paris bewahrt einen Einband von Grolier, der besonders im Bandwerk
auffallende Übereinstimmung mit unserem Exemplar zeigt. (Vergl.: Marius
Michel, reliure franpaise, p. 42.) Es handelt sich hier also um eine frühe
Nachbildung des Grolierschen Stiles. War ursprünglich als Widmungsexemplar
für Papst Sixtus V. (1585—1590; bestimmt, dessen Name sich in der un-
gewöhnlichen Form Xisto Quinto auf dem Vorderdeckel befindet. Der hintere
Deckel trägt den Aufdruck: Pontifici Max0. Ilustris0. (!)
307 F. Socini C '(=*=100) regulae cum suis ampliationibus et fallentiis e
toto jure delectae. Lyon 1524. Druck von Jacob u. Franziscus de
Giunta. Mit einem farbigen Titelbild und ebensolchen Initialien. —
Processus judiciarius Panormitani noviter correctus. Paris 1517.
Druck v. Jehan Petit. Mit Titel Vignette u. kunstvoller, in Gold und
Farben ausgeführter Initiale. KL-8. Schweinslederbd. mit Blind-
pressung; einer der frühesten seiner Art; vgl. den zutreffenden alten
handschriftlichen Vermerk am Schlüsse. 120 —
Das Titelbild stellt den Rechtsgelehrten Bartholomeo Socinus in seinem Arbeits-
zimmer dar, zwei Klienten empfangend. Über dem Studiertisch eine an der
Decke befestigte Bücherschwebe in Gestalt eines polygonalen Daches.
308 Soncino, Stefano da,Magis'ter. Suprascriptiones Litterarum edite
a Mag. St. de Soncino, Rectore studii Magnifice Civitatis Ragusii; —
Admonitio Domine Prudentie. — Um 1450 verfasst und geschrieben.
Latein. Pergt.-Hs. 16 SS. Kl.-4. Sehr zierliche gotische Schrift. 340 —
Über hundert Adressen in kunstvollem Latein führt der 1. Teil auf, von Briefen
. an berühmte Zeitgenossen, aus deren Zeitgrenzen sich das Datum der Ab-
fassung ergibt, und an weniger bekannte', denen man noch nachzuforschen
hat. Da sich auch Adressen an Jul. Caesar, Pompejus, Octavian u. andre
altrömische Celebritäten finden, und der Ragusiner Rector auch nicht mit
sämtlichen zeitgenössischen Potentaten korrespondiert haben wird, so könnte
man das Ganze für eine Art lateinischen Briefstellers1 oder für eine Unter-
lage zu Stilübungen der Schule erachten. Andererseits befinden sich dabei
so viele Privatpersonen, auch solche aus Ragusa selbst, auch die Familie
des Rektors, dass hier wahrscheinlich Wahres und Fiktives gemischt ist.
— Der 2. Teil mit der Überschrift D(omina) Prudentia ait Melibeo potenti
et diviti marito, enthält Sentenzen. Vieles darin, das sich der Distichon-
fonn nähert; in einem Zusatz noch Schmähungen gegen die Frauen. Zitiert
werden Cicero, Sallust, Martial, Seneca, Valerian, Cassiodor, die Bibel,
Augustin, Pamphilus, Innocenz (?) de contemptu mundi. — Die vielen Rand-
Zusätze von gleicher Hand mit blasserer Tinte geschrieben, sind inhaltlich
so geartet, dass sie nicht einem Abschreiber, sondern nur dem Verfasser
selber angehören können, dessen schöne Handschrift wir demnach bewundern
müssen. Allerdings fallen ihm dann auch eine Reihe von Flüchtigkeiten
zur Last; so liest man S. 1 die Papstnamen Eugenius quintus statt quartus
(dann richtig den Nachfolger Nikolaus V.); sehr oft Psalamon abwechselnd
mit Salamon. Mehrfach wiederholte Dialekteigentümlichkeiten sind Senecha
und Brissia (richtig Brixia S. 4 a, Zeile 4). Eine gelehrte, doch unglück-
liche Umdeutung der Turci scheint Teucri S. 2 b zu sein, wo der Besieger
der Türken Ladislaus III. von Polen und Ungarn gefeiert wird.
M. Pf
uidad de Lixbona, en casa de German I Galhardo Impresso del Rey
nuestro sefior. / . . . De mil & quintietos y cincuenta / y quatro. / (1554.)
Mit Titelbordüre. 182 nn. Bl. K1.-4. Boman. Schöner Lederbd. m.
Kanten u. Innenkantenvergold. u. Goldschn. Schönes Exemplar. 240 —
Salva 2173 Anmerkung. Sehr seltene Sprichwörter-Sammlung mit dem lat. Text
gegenübergestellt. Nur der erste Teil erschienen. Nicht bei Bernstein.
305 Sichardus, J. — Lehmann, P., Johannes Sichardus und die von ihm
benutzten Bibliotheken und Handschriften. München 1911. Hlwd.
(10 M. br.) • 7 —
306 Silvestranus Brenzonus, Ohr., Ad Xistum V. pontificem maximum.
Opus in tertium senten. Dum regentiae munere fungebatur elaboratum.
Ubi omnium fere doctorum, conciliorum et potiss. Tridentini nec non
I. Bachonis invenies dicta lectoribus, disceptatoribus ac concionatoribus
perutilia. Fol. Veronae, 1590. Brauner Lederbd. zisel. m. Goldschn. 1400 —
Mit schönem blattgrossen Holzschnitt, bez. D. M., der auf d. Rückseite das
Porträt des Autors in Kupferstich trägt. Der Einband aus braunem Leder
zeigt auf beiden Deckeln vielfach verschlungenes Bandwerk, aus dem eine
rautenförmige Figur besonders hervortritt, die auf einem Rechteck aufliegt.
Die äussere Umfassung bildet eine schlichte Randleiste, aus parallelen Linien
in Gold- u. Blinddruck bestehend. Im Mittelfelde ein Schild mit Palmblatt (?),
umgeben von Blumen u. Voluten, während die übrigen Zwischenräume von
eleganten Ranken u. Arabesken ausgefüllt sind. Die Bibliotheque Nationale
zu Paris bewahrt einen Einband von Grolier, der besonders im Bandwerk
auffallende Übereinstimmung mit unserem Exemplar zeigt. (Vergl.: Marius
Michel, reliure franpaise, p. 42.) Es handelt sich hier also um eine frühe
Nachbildung des Grolierschen Stiles. War ursprünglich als Widmungsexemplar
für Papst Sixtus V. (1585—1590; bestimmt, dessen Name sich in der un-
gewöhnlichen Form Xisto Quinto auf dem Vorderdeckel befindet. Der hintere
Deckel trägt den Aufdruck: Pontifici Max0. Ilustris0. (!)
307 F. Socini C '(=*=100) regulae cum suis ampliationibus et fallentiis e
toto jure delectae. Lyon 1524. Druck von Jacob u. Franziscus de
Giunta. Mit einem farbigen Titelbild und ebensolchen Initialien. —
Processus judiciarius Panormitani noviter correctus. Paris 1517.
Druck v. Jehan Petit. Mit Titel Vignette u. kunstvoller, in Gold und
Farben ausgeführter Initiale. KL-8. Schweinslederbd. mit Blind-
pressung; einer der frühesten seiner Art; vgl. den zutreffenden alten
handschriftlichen Vermerk am Schlüsse. 120 —
Das Titelbild stellt den Rechtsgelehrten Bartholomeo Socinus in seinem Arbeits-
zimmer dar, zwei Klienten empfangend. Über dem Studiertisch eine an der
Decke befestigte Bücherschwebe in Gestalt eines polygonalen Daches.
308 Soncino, Stefano da,Magis'ter. Suprascriptiones Litterarum edite
a Mag. St. de Soncino, Rectore studii Magnifice Civitatis Ragusii; —
Admonitio Domine Prudentie. — Um 1450 verfasst und geschrieben.
Latein. Pergt.-Hs. 16 SS. Kl.-4. Sehr zierliche gotische Schrift. 340 —
Über hundert Adressen in kunstvollem Latein führt der 1. Teil auf, von Briefen
. an berühmte Zeitgenossen, aus deren Zeitgrenzen sich das Datum der Ab-
fassung ergibt, und an weniger bekannte', denen man noch nachzuforschen
hat. Da sich auch Adressen an Jul. Caesar, Pompejus, Octavian u. andre
altrömische Celebritäten finden, und der Ragusiner Rector auch nicht mit
sämtlichen zeitgenössischen Potentaten korrespondiert haben wird, so könnte
man das Ganze für eine Art lateinischen Briefstellers1 oder für eine Unter-
lage zu Stilübungen der Schule erachten. Andererseits befinden sich dabei
so viele Privatpersonen, auch solche aus Ragusa selbst, auch die Familie
des Rektors, dass hier wahrscheinlich Wahres und Fiktives gemischt ist.
— Der 2. Teil mit der Überschrift D(omina) Prudentia ait Melibeo potenti
et diviti marito, enthält Sentenzen. Vieles darin, das sich der Distichon-
fonn nähert; in einem Zusatz noch Schmähungen gegen die Frauen. Zitiert
werden Cicero, Sallust, Martial, Seneca, Valerian, Cassiodor, die Bibel,
Augustin, Pamphilus, Innocenz (?) de contemptu mundi. — Die vielen Rand-
Zusätze von gleicher Hand mit blasserer Tinte geschrieben, sind inhaltlich
so geartet, dass sie nicht einem Abschreiber, sondern nur dem Verfasser
selber angehören können, dessen schöne Handschrift wir demnach bewundern
müssen. Allerdings fallen ihm dann auch eine Reihe von Flüchtigkeiten
zur Last; so liest man S. 1 die Papstnamen Eugenius quintus statt quartus
(dann richtig den Nachfolger Nikolaus V.); sehr oft Psalamon abwechselnd
mit Salamon. Mehrfach wiederholte Dialekteigentümlichkeiten sind Senecha
und Brissia (richtig Brixia S. 4 a, Zeile 4). Eine gelehrte, doch unglück-
liche Umdeutung der Turci scheint Teucri S. 2 b zu sein, wo der Besieger
der Türken Ladislaus III. von Polen und Ungarn gefeiert wird.