60
Stammbücher. — Stierkampf.
Goldmark
anziehenden Aquarell-Landschaften. Roter Lederbd. der Zeit von
reicher, recht geschmackvoller Goldpressung. Goldschnitt. Quer-8. 145 —
Unter den Theologen treten einige Missionare auf, aus Smyrna (28), Indien,
Koromandel, Tranquebar (7), Sangir im Malaiischen Archipel (54), einig«
mit malaiischer Schrift u. Sprache, 7 u. 8; der letztere scheint dem Namen nach
selbei- ein geborener Malaie. Stark vertreten ist unter dem Adel Nord-, West-
u. Mittel-Deutschland, mehrfach Österreich (Ungarn mehr mit Bürgerlichen),
Schweden (76), Schweiz (35) u. Niederlande, Lüttich, Limburg (3, 9, 74),
A. H. Walbaum (52) ist bekannt durch das nach ihm benannte Archiv in
Wernigerode. Seltene Familiennamen 14, 56, 71. Die 3 Landschaftsbilder zu 3,
38, 42 erheben sich weit über das Dilettantische u. scheinen übrigens ganz
bestimmte Gegenden darzustellen. Bei der Krone zu 3 ist zu beachten, dass
das Szepter unten eine Pfeilspitze hat mit Beziehung auf Braunschweig,
dessen Wahlspruch oben zu lesen, u. (sein durch Medaillen bekanntes Symbol.
— Der letzte Eintragende A. Gravenhorst redet den Besitzer des Buches als
sein Kind an; vielleicht der Stief- oder Schwiegervater, da ein Professor
dieses Namens damals nicht in Hallet existierte.
884 Stammbücher. — Stammbuch eines Hallenser Studenten, offenb.
geb.Halberstadter; 1764—1767, mitEinträgen vonGleim u.Göckingk.
332 S. (1 ßl. fehlt) u. Register, mit 1 Tusche u. 1 Bleistiftzeichnung.
Geschmackvoller Lederbd. d. Z. m. Goldpressung. 180 —
Die Jahre sind genau die, in denen G. A.Bürger in Halle studierte. Ton und
Freundeskreis würde dazu passen, nicht nur den Anteil des alten Gleim u.
Göckingks, sondern auch vieler andern, deren persönliche oder Familien-
Namen in seinem späteren Briefwechsel wiederkehren, Nettelbeck, Barck-
hausen, Schilling, Nordmann, J. D. Michaelis.
884a-e. Unbekannten. Ca. 470 8., wovon 87 S. beschrieben, m. Ein-
tragungen in niederläud., deutscher, italien. u. französ. Sprache.
Anfang d. 17. Jahrh. 16X20 cm. Lederbd. m. Goldschnitt u. reicher
Goldpressung im Renaissancestil, bestehend aus. e. Medaillon m. allegor.
Darstellung, das Ganze v. e. Kartusche eingeschlossen. Dazu Eck-
stücke, die durch e. schmale Randleiste miteinander verbunden sind.
Leider ist d. Gold stellenweise abgerieben. Rücken etwas beschädigt. 35 —■
Ein in mehrfacher Hinsicht bemerkenswertes Stück. Die ersten 37 S. enthalten
Rezepte u. ärztliche Verhaltungsmassregeln meist in
niederländ., zum kleinen Teil in französ. Sprache, v. 3 verschied. Schreibern.
Stammbucheintragungen in üblicher Form, d. h. ials Sinnsprüche m. Namens-
unterschrift kommen nur vereinzelt vor, u. a. W. A. Kernberger (? ) zu
Egenberg, Erbkämmerer in Österreich ob d. E., Susanna Huetterin, Bernh.
Weydl Erbhaillinger zu Aussee. Sie sind z. T. datiert: Brüssel 1603 usw.
885 -(Album) e. Wienerin m. 44 einzelnen Blättern, datiert Wien, Press-
burg, Weisskirchen 1846—1858. Darunter 1 Malerei auf Pergament,
3 ausgestanzte Glückwunschkarten, 8 Bl. mit farbigen Malereien, 6 Bl.
mit Bleistift- u. Federzeichn. 8,5 X 13 cm. In zierlichem Pappkäst-
chen mit Lederrücken u. 1 eingeklebten Aquarell. 10 —
U. a. kommen folgende Namen vor: Letwin, Janinelli, Klumpar, Carl Reissig,
Sikora, Franz Bartsch, Galleau, Schebesta, Gössing (2mal), Eman. Magyar,
Mariot, Holaus (2.mal), Ilgner.
886 — Voigt, Fr., Stammbuch des Leipziger Studenten Sam. Friedrich
Voigt von 1768 mit ca. 150 Einträgen, darunter einen von Gellert,
2 hübsch abquarellierten Blumenstücken, täuschend ähnlichen Imita-
tionen gothischen Typendrucks oder Stiches, u. a. originellen Zeich-
nungen. Lederbd. d. Z. Goldschn. Erhaltung gut u. sauber bis auf
einige Sepiatuschflecke. 220 —
Der Besitzer (1744—1825) war Sohn u. Nachfolger eines Geistlichen in d. Nähe
v. Chemnitz. Unter den Eingezeichneten viele Professoren, bes. Leipziger;
die Theologen J. Chr. Stemler, J. Fr. Burscher, die Philosophen C- Günther
Ludovici u. Chr. Fr. Schmid, der Physiker J. H. Winkler, der Botaniker
A. G. Plaz, der Arzt M. J. G. T. Franz. Ausländer sind ein Olmützer u.
J. G. Fenthol (?). Die fremdsprachig aussehenden Verse Bl. 68 sind nur
rückwärts geschriebenes Deutsch, ein Studentenscherz, dessen sich auch
Goethe im Reinecke Fuchs bedient hat. Der Zeichner von Larisch gehört
vielleicht zu der bekannten Familie des Altenburger Ministers.
887 Stierkampf. — Escenas tauromäquicas. (Retratos de Ant. Sancbez,
el Täto, Ant. y Franc Calderon y 2 escenas del tores). Lamina litogr.
de L. Mariani, 43 X 62 cm. Sevilla, s. f. Nicht in der Sammlung
Carmena y Milan. 8 —
1 Goldm. = 13 d = $ 0,24 = Schw. fr. 1,35 = Holk fl. 0,65 = Schw. kr. 0,90,
Stammbücher. — Stierkampf.
Goldmark
anziehenden Aquarell-Landschaften. Roter Lederbd. der Zeit von
reicher, recht geschmackvoller Goldpressung. Goldschnitt. Quer-8. 145 —
Unter den Theologen treten einige Missionare auf, aus Smyrna (28), Indien,
Koromandel, Tranquebar (7), Sangir im Malaiischen Archipel (54), einig«
mit malaiischer Schrift u. Sprache, 7 u. 8; der letztere scheint dem Namen nach
selbei- ein geborener Malaie. Stark vertreten ist unter dem Adel Nord-, West-
u. Mittel-Deutschland, mehrfach Österreich (Ungarn mehr mit Bürgerlichen),
Schweden (76), Schweiz (35) u. Niederlande, Lüttich, Limburg (3, 9, 74),
A. H. Walbaum (52) ist bekannt durch das nach ihm benannte Archiv in
Wernigerode. Seltene Familiennamen 14, 56, 71. Die 3 Landschaftsbilder zu 3,
38, 42 erheben sich weit über das Dilettantische u. scheinen übrigens ganz
bestimmte Gegenden darzustellen. Bei der Krone zu 3 ist zu beachten, dass
das Szepter unten eine Pfeilspitze hat mit Beziehung auf Braunschweig,
dessen Wahlspruch oben zu lesen, u. (sein durch Medaillen bekanntes Symbol.
— Der letzte Eintragende A. Gravenhorst redet den Besitzer des Buches als
sein Kind an; vielleicht der Stief- oder Schwiegervater, da ein Professor
dieses Namens damals nicht in Hallet existierte.
884 Stammbücher. — Stammbuch eines Hallenser Studenten, offenb.
geb.Halberstadter; 1764—1767, mitEinträgen vonGleim u.Göckingk.
332 S. (1 ßl. fehlt) u. Register, mit 1 Tusche u. 1 Bleistiftzeichnung.
Geschmackvoller Lederbd. d. Z. m. Goldpressung. 180 —
Die Jahre sind genau die, in denen G. A.Bürger in Halle studierte. Ton und
Freundeskreis würde dazu passen, nicht nur den Anteil des alten Gleim u.
Göckingks, sondern auch vieler andern, deren persönliche oder Familien-
Namen in seinem späteren Briefwechsel wiederkehren, Nettelbeck, Barck-
hausen, Schilling, Nordmann, J. D. Michaelis.
884a-e. Unbekannten. Ca. 470 8., wovon 87 S. beschrieben, m. Ein-
tragungen in niederläud., deutscher, italien. u. französ. Sprache.
Anfang d. 17. Jahrh. 16X20 cm. Lederbd. m. Goldschnitt u. reicher
Goldpressung im Renaissancestil, bestehend aus. e. Medaillon m. allegor.
Darstellung, das Ganze v. e. Kartusche eingeschlossen. Dazu Eck-
stücke, die durch e. schmale Randleiste miteinander verbunden sind.
Leider ist d. Gold stellenweise abgerieben. Rücken etwas beschädigt. 35 —■
Ein in mehrfacher Hinsicht bemerkenswertes Stück. Die ersten 37 S. enthalten
Rezepte u. ärztliche Verhaltungsmassregeln meist in
niederländ., zum kleinen Teil in französ. Sprache, v. 3 verschied. Schreibern.
Stammbucheintragungen in üblicher Form, d. h. ials Sinnsprüche m. Namens-
unterschrift kommen nur vereinzelt vor, u. a. W. A. Kernberger (? ) zu
Egenberg, Erbkämmerer in Österreich ob d. E., Susanna Huetterin, Bernh.
Weydl Erbhaillinger zu Aussee. Sie sind z. T. datiert: Brüssel 1603 usw.
885 -(Album) e. Wienerin m. 44 einzelnen Blättern, datiert Wien, Press-
burg, Weisskirchen 1846—1858. Darunter 1 Malerei auf Pergament,
3 ausgestanzte Glückwunschkarten, 8 Bl. mit farbigen Malereien, 6 Bl.
mit Bleistift- u. Federzeichn. 8,5 X 13 cm. In zierlichem Pappkäst-
chen mit Lederrücken u. 1 eingeklebten Aquarell. 10 —
U. a. kommen folgende Namen vor: Letwin, Janinelli, Klumpar, Carl Reissig,
Sikora, Franz Bartsch, Galleau, Schebesta, Gössing (2mal), Eman. Magyar,
Mariot, Holaus (2.mal), Ilgner.
886 — Voigt, Fr., Stammbuch des Leipziger Studenten Sam. Friedrich
Voigt von 1768 mit ca. 150 Einträgen, darunter einen von Gellert,
2 hübsch abquarellierten Blumenstücken, täuschend ähnlichen Imita-
tionen gothischen Typendrucks oder Stiches, u. a. originellen Zeich-
nungen. Lederbd. d. Z. Goldschn. Erhaltung gut u. sauber bis auf
einige Sepiatuschflecke. 220 —
Der Besitzer (1744—1825) war Sohn u. Nachfolger eines Geistlichen in d. Nähe
v. Chemnitz. Unter den Eingezeichneten viele Professoren, bes. Leipziger;
die Theologen J. Chr. Stemler, J. Fr. Burscher, die Philosophen C- Günther
Ludovici u. Chr. Fr. Schmid, der Physiker J. H. Winkler, der Botaniker
A. G. Plaz, der Arzt M. J. G. T. Franz. Ausländer sind ein Olmützer u.
J. G. Fenthol (?). Die fremdsprachig aussehenden Verse Bl. 68 sind nur
rückwärts geschriebenes Deutsch, ein Studentenscherz, dessen sich auch
Goethe im Reinecke Fuchs bedient hat. Der Zeichner von Larisch gehört
vielleicht zu der bekannten Familie des Altenburger Ministers.
887 Stierkampf. — Escenas tauromäquicas. (Retratos de Ant. Sancbez,
el Täto, Ant. y Franc Calderon y 2 escenas del tores). Lamina litogr.
de L. Mariani, 43 X 62 cm. Sevilla, s. f. Nicht in der Sammlung
Carmena y Milan. 8 —
1 Goldm. = 13 d = $ 0,24 = Schw. fr. 1,35 = Holk fl. 0,65 = Schw. kr. 0,90,