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herbeizieht, wird seine individuelle Anschauungs-
weise, sein subjektives Vorstellungsbedürfnis aus-
machen. Bei diesem individuellen Spielräume stellt
jedoch das wahre Kunstwerk stets ein gesetz-
mäßiges Bild unserer Vorstellung dar und gelangt
erst dadurch zu seiner künstlerischen Bedeutung.

II.

Form und Wirkung.

Um nun näher die Konsequenzen des Problems
für den Maler und Bildhauer entwickeln zu können,
ist es nötig, noch eingehender das Verhältnis des
Fernbildes zu den Bewegungsvorstellungen im
allgemeinen zu untersuchen.

Indem wir Bewegungsvorstellungen und die
damit verbundenen Begrenzungslinien entwickeln,
gelangen wir dazu, den Dingen eine Form zuzu-
schreiben, die unabhängig vom Wechsel der Er-
scheinung ist. Wir erkennen sie als denjenigen
Faktor der Erscheinung, welcher vom Gegenstand
allein abhängt. Wir können diese teils direkt durch
Bewegung gewonnene, teils aus der Erscheinung
abstrahierte Form, die Daseinsform des Gegen-
standes nennen.

Der Formeindruck jedoch, den wir aus der
jeweilig gegebenen Erscheinung gewinnen, und
der in ihr als Ausdruck der Daseinsform enthalten
 
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