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Will man deshalb von einer Aufgrabe der Kunst
sprechen, so kann sie nur die sein, trotz aller
Zeitkrankheiten immer wieder den gesunden und
gesetzmäßigen Zusammenhang zwischen unserer
Vorstellung und unserer Sinnestätigkeit herzu-
stellen und fühlbar zu machen.

VII.

Bildhauerei in Stein.

Man kann sich denken, daß das Material, welches
dem Künstler bei der Darstellung dient, auf die
Methode des Arbeitsganges Einfluß nimmt, und
daß es nicht ohne Bedeutung sein kann, ob der
Verlauf des Arbeitsganges dem der Vorstellungs-
weise analog ist oder widerstrebend. Ist das
letztere der Fall, so treibt die mechanische Arbeit
nach anderer Richtung als die Vorstellung, und
das Hindernis muß entweder überwunden werden,
oder aber das natürliche Vorstellungsbedürfnis
leidet und entartet unter dem Einflüsse des Dar-
stellungsprozesses.

Läßt sich das Material so an, daß der Künstler
seinem Vorstellungsbedürfnis gemäß in seiner
Darstellung fortschreiten kann, und daß es Be-
dingungen stellt, welche den Bedingungen unserer
Vorstellungsentwickelung entsprechen, so wirkt
der Darstellungsprozeß an sich heilsam und
 
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