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Antiquariat und Autographenhandlung Heinrich Hinterberger
Katalog: Einblattdrucke und Flugschriften des 15.-19. Jahrhunderts: Musiker-Autographen — Wien: Antiquariat und Autographenhandlung Heinrich Hinterberger, Nr. 4.1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.68172#0012
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Preise in Schweizer Franken

i tutti i giorni della posta. Io vi ringrazio di avermi mandato questi Rechenhistorien,
e vi prego, se mai volete aver mal di testa, di mandarmi ancor un poco di questi
Künsten Perdonate mi ehe scrivo si malamente, ma la ragione e perche anche io
hebbi un poco mal di testa. Den (sic!) zwölften Menuett von Heiden (so für:
Haydn) den Du mir geschickt hast, gefühlt mir recht wohl, und den Bass hast Du
unvergleichlich dazu componirt, und ohne mindesten Fehler, und ich bitte Dich,
probiere öfter solche Sachen, die mama soll nicht vergessen, die Flinten alle beyde
puzzen zu lassen: Schreibe mir, wie es dem H: Canari geht. Singt er noch? Pfeift
er noch? Weißt Du warum ich auf den Canari denke? Weil in unserm Vorzimmer
einer ist, welcher ein G‘seis macht, wie unserer. A propros, der Herr Johannes*)
wird wohl unsern Gratulations-Brief empfangen haben, den wir haben schreiben
wollen. Wenn er ihn aber nicht empfangen hätte, so werde ich ihm schon selbst
mündlich sagen zu Salzburg, was darin hätte stehen sollen. Gestern haben wir un-
sere neuen Gleider das erstemahl angezohen; wir waren schön wie die engeln, ich
fürchte aber, wir werden weiter nichts schönes mehr nach haus bringen, addio leb
wohl, an d'nandl**) meine Empfehlung, und sie soll fleißig beten für mich, ich bin
Wolfgang Mozart.
Den 30 sten wird die opera anfangen, welche der Jomelo (Jomelli) componiert***).
Die königin und den könig haben wir unter der Mess zu porteci (Portici) in der
Hofkapelle gesehen, und den Fesufius (Vesuvius) haben wir auch gesehen: neapl
ist schön, ist aber volkreich wie wien und paris. Und (von) london und neapl in der
Impertinenz des Volks, weiß ich nicht, ob nicht neapl london übertrift, indem hier
das Volk di laceroni (Lazzaroni) ihren eignen Obern oder Haupt haben, welcher alle
Monath 25 Ducati d‘argento von könig hat (um) nur die laceroni in einer Ordnung
zu halten. Bey der opera singt die de Amicis, wir waren bey ihr (durchstrichen:)
und sie hat uns gleich gekent. Die zweyte opera componirt Caffaro1), die 3 te Ciccio
de majo2); und die vierte weiß man noch nicht, gehe fleißig ins Mirawell in
die Litaneyen, und höre das Regina coeli oder das Salve Regina, und schlaf gesund,
und laß Dir nichts Bösses träumen. An H. von Schidenhofen meine grausame Emp-
fehlung tralaliera, tralaliera, und sage ihm, er sol den Repetiter-Menuett auf dem
Clavier spielten lernen, damit er ihn nicht vergessen thuet, er soll bald darzu
thuen, damit er mir die Freude thuet machen, daß ich ihm einmal thue accompa-
gnieren. An alle andere gute Freunde und Freundinnen thue meine Empfehlungen
machen, und thue gesund leben, und thue nit sterben, damit Du mir noch kannst
einen Brief thuen, und ich dir hernach noch einen thue, und dann thuen wir immer
so fort, bis wir was hinaus thuen, aber doch bin ich der, der will thuen, bis es sich
endlich nimmer thuen läßt. Inzwischen will ich thuen bleiben
Wolfgang Mozart.
*) Ein Sohn Hagenauers, der 1764 in das Kloster St. Peter gegangen war.
**) Wohl Nanerl K r a n a c h.
***)N. Jommelis „Armida abbandonata“, die nach Florimo (La scuola musicale
di Napoli, IV, 1881, S. 240) am 30. Mai an S. Carlo in Szene ging.
x) Wohl P. Cafaros „Antigono“ vom 13. August 1770 (Florimo, a. a. o. S. 240).
2) Wohl Majos „Eumene“ vom 20 Januar 1771 (ebenda).
45 NICOLAI, OTTO, der Komponist der „lustigen Weiber von Windsor“, 1810—49.
L. a. s. (Wien) 3. März 1847. 2 SS. 8. 8.—
An seinen Arzt über die Besserung im seinem Befinden und gleichzeitig Einladung zum philhar-
monischen Konzert.
46 RUBINSTEIN, ANTON, einer der eminentesten Klaviervirtuosen und produktivsten
Komponisten d. 19. Jahrh. 1830—94. Eigenh. Musikmanuskript mit Unterschr. „Mau-
riette. Scene aus der Oper .Z e r i d a‘ 2 SS. Quart. Wien, 24. Nov. 1846. Beigelegt
e. Jugendbildn. d. Komponisten, lith. v. A. Decker, 1842. Quart. 50.—
Manuskript aus der Jugend-Zeit.
47 — Eigenhändiges Musikmanuskript mit Unterschrift: „A Madame la Comtesse
Marie de D ö h n h o f, nee Princesse de Campo-Reale. Barcarolle et Scherzo

Antiquariat H. Hinterberger, Wien I, Hegelgasse 17
 
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