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Antiquariat und Autographenhandlung Heinrich Hinterberger
Katalog: Einblattdrucke und Flugschriften des 15.-19. Jahrhunderts: Autographen und historische Dokumente: im Nachtrag einige interessante Autographen von Schweizer Dichtern und Gelehrten — Wien: Antiquariat und Autographenhandlung Heinrich Hinterberger, Nr. 18.[1937?]

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https://doi.org/10.11588/diglit.69771#0033
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Preise in Schweizer Franken 3t
185 Puccini, Giacomo, der ber. italien. Opernkomponist. 1858—1924. Eigenh.
Musik-Manuskript mit voller Unterschrift. Aus den Entwürfen zu „Tosca“.
Maria‘s Arie „Nummi Colori“ mit Instrumentation. A. d. Rücks.: „Girarli
Mossa da rittornare . . .“. IV3 SS. 4. 440.—
Erste Skizze zu seiner berühmten Oper. — Sehr selten.
186 — Eigenh. musikal. Albumbl. m. U. Ein Takt aus „La Boheme“. Wien,
5. oct. 1897. 1 S. 8. Flott geschrieben. 20.—
186a — Eigenhändige Widmungen a. d. J. 1897 u. 1907, eine Selbst-Karikatur
u. mehrere Anmerkungen etc. in Ludwig Karpath‘s Ex. des Klavier-
Auszuges von ,,D i e Boheme“ von G. Puccini. Quart. 550.—
Ludwig Karpath, der bek. Wiener Musikkritiker und Musikschriftsteller, gest. 1936,
schreibt in seinem Buche „Begegnungen mit dem Genius“ Wien, 1934, nachdem er aus-
führlich von der in Anwesenheit des Komponisten stattgefundenen Wiener Generalprobe
der „Boheme“ spricht, auf S. 382—3: „Die Generalprobe war zur ziemlichen Zufrieden-
heit Puccinis verlaufen, es war aber spät geworden, Puccini, Dürer und meine Wenig-
keit erschienen daher erst um 3 Uhr nachmittags in unserem Restaurant, wo Puccini zu-
nächst weidlich schimpfte, weil es nichts mehr zu essen gab. Als man ihm dann doch
ein großes Beefsteak brachte, beruhigte sich der Meister und wurde sogar gut aufgelegt.
Plötzlich nahm er meinen Klavierauszug zur Hand und schrieb in das Personenverzeich-
nis: Mimi — Saville — illustrissima, Rodolpho — Naval — illustrissima, Musette — cane.
Der Meister war so gut aufgelegt, daß er den ganzen Klavierauszug, den ich selbst-
verständlich als wertvolle Reliquie bewahre, wo er nur ein leeres Plätzchen fand, mit
Noten und allen möglichen lustigen Texten vollschrieb. Auf der letzten Seite zeichnete
er mit einigen Strichen sein fabelhaft gelungenes Selbstporträt und schrieb darunter:
„Puccini pinxit.“ Viel später einmal zeigte ich Frau Saville das originelle Personenver-
zeichnis, das sie gern besitzen wollte. Ich verehrte es ihr.“ (fehlt also jetzt).
Die Widmungen auf dem zum Klav.-Auszug gehörigen Porträt des Komponisten lau-
ten 1) „All amico carissimo Lajos Karpath ricordo affettuoso di Giacomo Puccini.
Wien 4. Oct. 1897. Eljen a Magyar!“
2) „a dopo 16 anni! Wien 25. ott. 1913. ancora all' amico Karpath. con un augurio di
rivederci tante volte con affettuosa amicizia G. Puccini“.
3) beigelegt ein Portr. (Atelier Glantz) mit einer ähnlichen eigenhändigen Widmung
vom gleichen Tage.
4) Eine interessante Selbst-Karikatur a. d. letzten, weißen Seite des Klav.-Auszugs.
ä) Auf der Innenseite des Hinterdeckels ein von Puccini geschriebenes Motiv, 3 Takte
aus der „Boheme“ mit der Bemerkung „al 1 a prima occasione t‘ etc. etc. Mo-
tive di Dürer! eine scherzhafte Anspielung auf Emil Dürer‘s, des Kaffeehaus-
Freundes, Drängen ins Kaffeehaus zu kommen. (Deutscher Klav.-Ausz. S. 53, Takt 1—4:
„Ins lateinische Viertel! Auf! Momus harrt!“)
Dürer hat bei der Generalprobe mitgewirkt.
Das Porträt mit den beiden Widmungen Nr. 1 u. 2 ist in dem oberwähnten Buche
Karpath‘s abgebildet.
187 Racan, Honorat de Bueil, marquis de, poete fran^ais, le chantre de Ber-
geries, disciple et ami de Malherbe, rivaux et toujours amis, leur tendre
attachement dura, saus le moindre alteration, jusqtfä la mort de Mal-
herbe en 1628. 1589—1670. * 600.—
Poeme autographe. Variantes pour une de ses Bergeries celebres. 4 pages in-4 dont
les pp. 1 ä 2 sont occupees d‘un poeme ecrit tres-nettement, avec quelques corrections
ä la main fugitive tandis que les pp. 3 ä 4 sont remplies des variantes fugitivement ecrites;
elles sont pour la plupart chiffrees: 9, 11, etc. jusqu'ä 76.
Autographe de toute rarete; meine dans les grandes collections Fillon, Bovet etc. des
pieces de la main de Racan ont manque. Voici quelques verses de la 4 eme page.
— Ce qui nous fait porter charger le casque et la cuirace,
A d‘autre faict porter la here et la besace.
— Pense-tu que celui (Diogene) qui fist de son tonneau
Son Luxembourg, son Chantilly, son Louvre et son Fontainebleau,
Son portal, son dongeon, son döme et son cliateau,
Fust moins ambitieux que ceux qui dans la lune
Font dans leurs haults palais esclater leur fortune.
C‘est possible que les pages 1 ä 2 sont ecrites par un copiste, les corrections et les
pp. 3 et 4 sont certainement de la main de Racan.
Voir le fac-simile ä la page 33,
188 Radetzky, Jos. Graf R. v. Radetz, österr. Feldmarschall. 1766—1858. Ab-
geschnittene eigenh. Unterschr. unter e. Schreiben an Minister Graf Buol-
Schauenstein. 5.—

Antiquariat H. Hinterberger, Wien I, Hegelgasse 17
 
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