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Antiquariat und Autographenhandlung Heinrich Hinterberger
Katalog: Einblattdrucke und Flugschriften des 15.-19. Jahrhunderts: Interessante alte Bücher — Wien: Antiquariat und Autographenhandlung Heinrich Hinterberger, Nr. 19.[1937?]

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https://doi.org/10.11588/diglit.69767#0052
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50 Preise in Schweizer Franken
Jagd — Judaica
582b St. Eustachius, Märtyrer, Patron d. Jäger. Der Heilige v. einem Hirschen:
zwischen dessen Geweihen ein strahlendes Kruzifix, knieend. T. W.
Baumgartner pinx. Joh. Jac. Eberspach sc. 8. Aus e. Heiligenleben. M.
2 SS. gedr. Text. (S. 791—2). 5.—
582c Joseph II. Verordnung üb. Jägerei. (Ergänz, bezw. Abänderung d. Jä-
gerordnungen von 1728 u. 1743). Wien 28. Febr. 1786. Fol. 6 nn. Bll. 10.—

Judaica
583 Bannfluch des Ober-Rabbiners Pinkas Levi Horwitz in Frankfurt a. M.
gegen den Wiener Buchdrucker Ant. Edler v. Schmid. „Circulare von
der k. k. Landesregierung im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns.
In wie weit die von einem Rabbiner erlassenen Bannflüche Kraft und
Wirkung haben,” Wien, 10. Junius 1808. 1 S. Fol. 25.—
Der angesehene Wiener Buchdrucker Ant. Edi. v. Schmid hat auch eine große An-
zahl hebräischer Druckwerke hergestellt, die Ant. Mayer, Wiens Buchdruckergesch. II,
S. 147 ff. aufzählt, darunter das jüdische Gesetzbuch Machsorinn. — Ueber die Veran-
lassung des Bannfluches sagt Mayer auf S. 148, Fußnote 191.
„Schmid hatte dieser Machsorinn die gute deutsche Uebersetzung des Rüdesheimer
Juden Hi Id en he i m in hebräischen Lettern mit Bewilligung der Censur beigedruckt.
Hildenheim, der ein ausschlieflendes Privilegium auf den Druck dieses Buches vom
Ober-Rabbiner Pinkas Levi Horwitz in Frankf. a. M., wie er behauptete, erhalten
hatte, erließ einen Aufruf a. d. jüdische Volk und an einige der angesehensten Rabbiner
in Oesterreich, worin er aufmerksam machte, daß Horwitz den großen Bannfluch über
Schmid ausgesprochen habe. Den Vertretern der hiesigen Judenschaft wurde nun von
der Regierung bedeutet, daß sie solche Schreiben unterdrücken und keinen Gebrauch
davon machen, ja über die Widerrechtlichkeit eines solchen Schrittes belehren und sich
nicht erdreisten sollten, die Verbindlichkeit desselben geltend zu machen.”
Die Vorliegende Circular-Verordnung bezieht sich auf diesen Fall und verbietet im
Sinne des Hofdekrets v. 25. 5. solche Bannflüche generell.
584 (Basse, Gottfr.,) Frische und eingemachte Judenkirschen. E. Sammlung
von Anekdoten, Schnurren u. lächerl. Charakterzügen noch lebender u.
verstorbener Juden . . . von Polikarpus Krittelmann. 2. verb.
Aufl. M. e. Kupfer (fehlt). Germanien 1814. 16. 2 Bll., 176 SS. — Dass.
2. u. 3. Bdch. Ebendort 1812—13. 16. 4 Bll., 150 SS., 4 Bll., 160 SS. Zus. i.
e. alten Hldrbd. (abgestoßen). 15.—
586 Fischer, Rob., Ritual u. Symbol. Instructions-Vorträge, Manuseript nur
für Brr. Freimaurer. Leipz., Bruno Zechel, 1878. 8. VI11, 304 SS. Hldr. 12.—
Wolfstieg 33. 225.
587 HerzI, Theod., — Hasmonaea. Anul XII. No. 1—2. Theodor Herzl 25 de
ani. dela moartea sa. 1929. 8. 3.—
588 Pesach-Haggada. Illuminiertes Pergament-Manuskript a. d.
bekannten hebräischen Schreibwerkstatt des Aaron Herlingen in
Wien. Datiert 1740. Oktav 16 : 10.1 cm. 28 Blätter. Im ursprünglichen, rot
gefärbten Pergamentbd. In braunem Leder-Etui. An mehreren Stellen Ge-
brauchsspuren. Einige Bildchen etwas verwischt. 250.—
Das hübsche Manuskript enthält folgenden gemalten Bildschmuck, der in der her-
kömmlichen Weise die Legenden der beiden sogenannten Seder-Abende illustriert. Titel-
bordüre mit Moses die Gesetzestafeln haltend und Aaron das Rauchfaß schwingend, oben
eine Kartusche mit folgender Inschrift in deutscher Sprache und Schrift: ,,L ö b e 1 Jo-
nas Jaite/les Prager juden-/gemeind Eitester / und C a s s i e r. /”
Unten Kartusche mit hebräischer Inschrift des Schreibers des Manu-
skripts, die ins Deutsche übersetzt etwa lautet: Aron Herlingen Schreiber in der Kai-
ser!. Bibliothek Wien 1740. Der übrige Bildschmuck besteht aus zwei Bilderfolgen von 12
u. 10 kleinen Bildchen im Formate 2.4 : 2.4 cm, einer Folge von 23 etwas größeren Bildern
im Formate 2.4 : 2.8 cm, einer Folge von 11 größeren Malereien im Formate von 6.1 : 7.9 cm
und 4 von Tieren gehaltene Kartuschen zu Beginn der einzelnen Abschnitte.
Herlinger, der auch einige Huldigungs-Adressen etc. für Karl VI. schrieb und sich
wohl deswegen Schreiber der Kaiserlichen Bibliothek nennt, war ein angesehener hebräi-
scher Kalligraph von dem eine Reihe von Manuskripten bekannt ist. Vgl. über ihn:
A. F. P r i b r a m, Urk. u. Akten z. Gesch. d. Juden in Wien. Wien 1918. I. Abt. S. 350,

Katalog XIX: Varia
 
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