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Hipp, Hermann
Studien zur "Nachgotik" des 16. und 17. Jahrhunderts in Deutschland, Böhmen, Österreich und der Schweiz: Text — 1979

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.66169#0255
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- 225 -

liegt nahe, auch die vier reichen sächsischen Beispiele
(Hirschfeld 1582; Zabeltitz 158o-1581, Abb. 306; Finsterwalde
1584 ff., Abb. 3o7) zu einem Komplex Böhmen/Sachsen hinzu-
zuziehen. Finsterwalde besitzt - außerhalb Oberdeutschlands
ganz ungewöhnlich - auch Bogenrippengewölbe (Herrschafts-
empore ).

Norddeutschland ist jetzt leer von Steinrippengewölben,
abgesehen von Breitenburg (1587-159o).
Im Rheinland erscheinen wieder wichtige Beispiele, von
denen Rheinbreitbach (nach 1585, Abb. 508, vgl. Abb. 82) ein
bemerkenswert kompletter nachgotischer Bau ist, der auch nach
seinen Fensterformen mit oberdeutschen Kirchen zusammengeht
(vgl. oben S. 15o). Dasselbe dürfte für S. Maximin in Trier
(1581 ff.) gegolten haben.

Einzelne Rippengewölbe gibt es jetzt in Oberbayern, in
Südtirol, Kärnten und Österreich, zum größten Teil reich.
Durch den Auftraggeber und die technisch-materielle Beschaf-
fenheit fällt die Silberne Kapelle in Innsbruck auf (1578
bzw. 1587 für Ferdinand I, Marmorrippen, im jüngeren Teil
in Netzfiguration mit Bogenelementen).

Die aufwendigsten und kompliziertesten Figurationen,
Bogenrippen zumal, finden sich auch jetzt in Oberdeutschland,
z.B. in der Kapuzinerkirche auf dem Wesemlin in Luzern (1584-
1588, Abb. 3o9), im Stuttgarter Lusthaus (1583 ff., Abb. 31o
u. 311), im Schnecken des Huri-Amtshofs in Bremgarten (1580-
158^, Abb. 312). Dazu kommen nogenrippen an Erkerkonsolen in
Straßburg (Nikolausstaden 1, 1587, Abb. 313) und Heidelberg
(Hauptstr. 11o, Ende 16. Jhdt., Abb. 272).

Im letzten
J ahrhundert s
der Steinrippengewölbe in
verdichtet: Abgesehen von

Jahrzehnt des 16.
(Abb. 314) wird der Hauptbereich
Oberdeutschland regional stärker
wenigen Ausnahmen finden sich jetzt
 
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