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Antiquariat Emil Hirsch <München> [Hrsg.]
Sammlung Ernst Weiser: schöne und kostbare Bucheinbände, französische Kupferwerke des XVIII. Jahrhunderts ; Versteigerung 1. Dezember 1924 (Katalog Nr. 12) — München, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.19978#0046
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stempeln fassen die Deckel ein, in den Ecken des Mittelfeldes feine
Reliefornamente auf goldschraffiertem Grund, die zusammengesetzt sich
als Mittelstück wiederholen. Rücken mit 4 echten u. 5 unechten Bün-
den, mit Goldfdeten, in den Feldern reiche Blindpressung. Goldschnitt.
1541. 17,5:25,8 cm.

Prächtiger Original-Stephanus-Band, sehr gut erhalten, nur die Schließen fehlen.

Inh.: Libri Moysi V (Pentateuch). Paris. Rob. Stephanus, 1541.

156 REGNAULT (libraires-relieurs in Paris). — Roter Maroquinband mit
hübscher Vergoldung: von 3 blindgepreßten Linien eingefaßt, ist das Feld
durch 8 feine, durchgezogene Goldlinien in Rechtecke u. Quadrate ein-
geteilt mit sehr schönen Eck- u. Mittelornamenten, Weinlaubstempel in
den Ecken des Mittelfeldes. Goldschnitt, Schließbänder. 1548. 8:13 cm.

Vgl. Baer Kat. 690, Nr. 192 u. 326. Reizender französ. Einband des 16. Jahrb.
Die fein gezeichneten Ornamentstempel erinnern an Holzschnittvignetten Bernard
Salomons in Lyoner Drucken. — Ecken, Gelenke, Kopf u. Schwanz des Rückens
geschickt ausgebessert, die Deckelverzierung selbst unberührt. Neuer Vorsatz.

Inh.: Livius, historiarum decas I. Lugduni, Gryphius, 1548.

— Abbildung siehe Tafel VIII —

157 — — Derselbe Einband. Ebenso.

Inh.: Livius, decas III. Ebd. 1548.

— Abbildung siehe Tafel VIII —

158 LYONER Einband im Grolierstil. — Braun Leder, auf den Deckeln
blaues, rotes u. grünes, von Goldlinien eingefaßtes, verschlungenes Band-
werk, in der Mitte drei in sich verschlungene Halbmonde in denselben
Farben, wie sie öfters auf Einbänden für Henri II. (Guig. I, 9 u. 10) vor-
kommen. In 4 Feldern des Bandwerkes kleine Goldstempel. Glatter
Rücken, sehr geschickt dekoriert ebenfalls mit Bandwerk in blau,
rot u. grün. Stehkanten Vergoldung. Fein zisel. Goldschnitt. 1548.
7,8:12,6 cm.

Lyoneser-Band, an Schönheit den Arbeiten für Jean Grober nahekommend, sehr
wahrscheinlich hergestellt in der Werkstatt des Buchdruckers Seb. Gryphius. Beson-
ders bemerkenswert, daß das mehrfarb. Bandornament sich auch über den Rücken
ausdehnt. Das farbige Bandwerk techn. geschickt restauriert. Hinten neuer Vorsalz.

Inh.: Cicero, philosophica, tom. II. Lugduni, Seb. Gryphius, 1548.

— Abbildung siehe Tafel VII —

159 DUNKELGRÜNER MAROQUINBAND mit Vergoldung: eine einfache
Goldlinie faßt den Deckel, eine dreifache mit Eckornamenten das Mittel-
feld ein, als Mittelstück ein entzückendes Ornament von einer Platte:
Bandwerk mit Blattornamenten. Rücken auf 6 Bünden mit Ornament-
stempeln. Stehkantenvergoldung. Goldschnitt. 1549. 22,7:34,8 cm.

Von vollendetem Geschmack. Das Mittelstück erinnert an Grolierbände. — Einige
abgegriffene Stellen, ein paar geschickt ausgeführte Ausbesserungen, so auch am
Schwanz des Rückens, wo dann die Jahreszahl 1549 eingesetzt wurde. Im allge-
meinen recht gut erhalten.

Inh.: (Raymond de Pavie), Instructions sur le faict de la guerre. Paris, M. Vas-
cosan, 1549. — Machiavelli, l'art de la guerre. Paris, J. Barbe, 1546. I. Barbier, II,
950—51; Brunet III, 446. — II. Brunet III, 1277. Erste französ. Ausgabe. Mit Titel-
holzschnitt u. vielen prächtigen Initialen.

— Abbildung siehe Tafel IV —
 
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