DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.1627#0085
8r
Vierter Abschnitt,
Von Rasen.
Bey
*) I B. S. 2O2.'
*^) Die I>3xvn8 der Engländer, die stücke, fteye, ebene, und mit einem schönen
man gemeiniglich durch Wildbahnen über- Grün bekleidete Plätze, die mit Gebüsch,
fetzt, sind nichts anders als große Rasen- Hainen und Waldung umgeben sind.
H Vans. L
und offene Plätze sind kn einem Gatten nicht allein der Gesundheit und
o Bequemlichkeit wegen nöthig; sie sind auch einer besonder« Anmuth und
Schönheit für das Auge fähig. Sie erheitern, nach dem Umherwandeln in einer
schattigten Gegend, durch Himmel und Luft. Sie erfrischen in den kühlen Stun-
den des Morgens und des Abends, oder nach einem Sommerregen, indem die Wol-
ken über unftrm Haupte umherschweben, und ihre lieblichen Malereyen bilden, ver-
ändern, auslöfchen. Sie eröffnen den Anblick -er langer« Stralen und der Spiele
des Regenbogens. Sie enthüllen auf einmal unvermuthete Prospekte, und lassen
in ihrem Raum mancherlei) Scenen Zu, die ihren Reiz ungemein erheben können»
Sie sind endlich fast von eben den sanften Witckungen, die wir von den Wiesen *)
angezeigt haben.
Anmuchiger sind solche Platze, wenn sie gnme freye Rasen, als wenn sie so-
genannte Parterre vorstellen, die entweder nackte sündigte Ebenen sind, der traurigste
Anblick; oder in manche sonderbare Gestalten geschnitten, mit Bupbaum umfaßt,
und hie und da mit Muscheln, mit gefärbten Steinchen, und andern kindischen Spiel-
werken ausgelegt. Doch französische Parterre, zumal mit dem eitlen Pomp -er-
neuern Zusätze beladen, verdienen keine Vergleichung mit den freyenund edlen Ra-
sen, die uns die Natur eher, als das Beyfpiel des Engländers, *) vorgezeigt hak.
Denn wenn man die Rasen für eine Erfindung des Engländers hält, wie einige sie
dafür gehalten: fo besinnt man sich nicht, daß sie schon lange vorher selbst in den Gär-
ten vorhanden gewesen, aber nur erst in den neuern brittischen Parks unter
der Begünstigung eines feuchtem Clima eine schönere Ausbildung gewonnen
haben.
Vierter Abschnitt,
Von Rasen.
Bey
*) I B. S. 2O2.'
*^) Die I>3xvn8 der Engländer, die stücke, fteye, ebene, und mit einem schönen
man gemeiniglich durch Wildbahnen über- Grün bekleidete Plätze, die mit Gebüsch,
fetzt, sind nichts anders als große Rasen- Hainen und Waldung umgeben sind.
H Vans. L
und offene Plätze sind kn einem Gatten nicht allein der Gesundheit und
o Bequemlichkeit wegen nöthig; sie sind auch einer besonder« Anmuth und
Schönheit für das Auge fähig. Sie erheitern, nach dem Umherwandeln in einer
schattigten Gegend, durch Himmel und Luft. Sie erfrischen in den kühlen Stun-
den des Morgens und des Abends, oder nach einem Sommerregen, indem die Wol-
ken über unftrm Haupte umherschweben, und ihre lieblichen Malereyen bilden, ver-
ändern, auslöfchen. Sie eröffnen den Anblick -er langer« Stralen und der Spiele
des Regenbogens. Sie enthüllen auf einmal unvermuthete Prospekte, und lassen
in ihrem Raum mancherlei) Scenen Zu, die ihren Reiz ungemein erheben können»
Sie sind endlich fast von eben den sanften Witckungen, die wir von den Wiesen *)
angezeigt haben.
Anmuchiger sind solche Platze, wenn sie gnme freye Rasen, als wenn sie so-
genannte Parterre vorstellen, die entweder nackte sündigte Ebenen sind, der traurigste
Anblick; oder in manche sonderbare Gestalten geschnitten, mit Bupbaum umfaßt,
und hie und da mit Muscheln, mit gefärbten Steinchen, und andern kindischen Spiel-
werken ausgelegt. Doch französische Parterre, zumal mit dem eitlen Pomp -er-
neuern Zusätze beladen, verdienen keine Vergleichung mit den freyenund edlen Ra-
sen, die uns die Natur eher, als das Beyfpiel des Engländers, *) vorgezeigt hak.
Denn wenn man die Rasen für eine Erfindung des Engländers hält, wie einige sie
dafür gehalten: fo besinnt man sich nicht, daß sie schon lange vorher selbst in den Gär-
ten vorhanden gewesen, aber nur erst in den neuern brittischen Parks unter
der Begünstigung eines feuchtem Clima eine schönere Ausbildung gewonnen
haben.