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zr Vierter Abschnitt.
: Vey, Rasen ist das erste Gesetz der Na Mr , daß sie weder !n Quadrate, noch
in eine andere künstliche Figur gebildet seyn sollen. Alles Regelmäßige ist hier so
anstößig, wie das Eckige, Scharfs, Spitzzulaufende. Die Gränzlinien müßen
sorgfältig bedeckt seyn, und nichts hervorscheinen, was eine künstliche Anlage von
der Hand des Menschen verrathen könnte. Denn em angelegter Rasen wird erst in-
teressant durch den Anschein, von der Natur selbst gebildet zu seyn.
,, Em vollkommen ebener Rasen', Zumal wenn er ganz leer von andern Gegen-
ständen ist, ermüdet bald nach der ersten Erfrischung, die er gegeben. Augenschein-
lich künstliche Verunstaltungen, Z. B. in Wälle, Festungen u. s. f. sind zu weit
von der Bestimmung des Gartens entfernt, als daß sie auch nur geduldet zu werden
hoffen könnten.
Kleine Ungleichheiten des Bodens vermehren die Schönheit der Rasen, in-
dem sie die Einförmigkeit der geraden Linie unterbrechen und angenehme Schatkirun-
gen veranlassen. In einigen bnttischen Parks laufen sie über kleine Hügel, die
auf der einen Seite mit Bäumen bepflanzt sind, breiten sich zwischen Grup-
pen und Hainen aus, verlieren sich hier in dem dunkeln Schatten einer Wal-
dung, und kommen dort an lichten Stellen wieder hervor; ein sehr malerischer
Anblick!
Je reiner, lebhafter und glanzender das Grün ist, desto anmuthiger sind
überhaupt betrachtet die Rasen. Auch hier lassen sich mannichfaltige Schatti-
rUngen cmbringen, wozu, außer der natürlichen Beschaffenheit des Grases, die Er-
höhungen und Vertiefungen des Bodens und ihre Verschiedene Mischungen sehr viel
beytragen können. Wenn in einem sehr ausgedehnten Park sich mehrere Rasen be-,
sindcn, so müssen sie sich eben sowohl durch die Abwechselung des Grüns, als
durch die Verschiedenheit ihrer Größe unterscheiden. Heiterkeit des Grüns ist über-
haupt das Eigenthum. der Rastn. Nur Zu einer melancholischen Scene, zu dem
Jugang Zu einer Einsicdcley, mag man Grasarken von einem dunkeln Grün,
wählen.
Die Anordnung ausgebreiteter Rasen muß überhaupt frey und ungekünstelt
seyn', und sich besonders nach der Lage des Platzes und der Auftritte richten, die
ihn umgeben. Sie müssen vornehmlich nach verschloßenen Sccncn und dunkeln'
Schakt-enwerken folgen, weil sie vermöge ihrer Natur den Begriff der Freyheit unts
Heitpr-
 
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