Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger neueste Nachrichten: Heidelberger Anzeiger — 1936 (Januar bis Juni)

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.9512#1377
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Aeidelberger

illeuesle Nachrichten

?-20 «cinschl. 27 Rpsg. Trägerlohn)
Rm. 1?^. ^'"ichl. Trägerlohn). Bei den Abholstellen
?!t-I,A,r.A> ,Zalbm°natIich l.- Rm. Durch die Post b-zogen
» Der « "Nichi. PoitbefLrderungsgebühr«») und S6 Rpfg.

Mvr»»i iisl h- Mgspreis tft voraus zahlbar. Linzelnuinmer
^bbch.I »Ns am Lricheinen verhindert, besteht kei»

s,l, n,x, ^i,^adigung. Lrscheint wochentäglich ll Uhr.

.^en lNiiN-',. s N nioigeningiug -1 irgr.

mnden bis spStestens 2S. dcs Monat» fiir den

, "a> drrekt beim Derlag etngereicht werden.

jkleidelbecgec Unzeiger / ikleidelbecgec Zeitung

2n ganz lllocdostbaden oerbreitele Tagerzeitung.
Nnzeigen aliec Nct kaben guten Lcfolg.

Anzeigenpreis: k Rpfg. für di« 22 nrm breite Millimeterzeile <
S Rpfg. für »Klsins Anzeigen", di- nicht der Wirtschaftswerbung
dienen, sür Stellenanzeigen, Schiffahrtsanzeigen, Derlegeranzeigen.
Preis für Textanzeigen: so Rpsg. für die 79 wm breit«
Millimeterzeil«. NachlLsse nach Malftaffel i und II oder
Mengenstaffel ö. I. gt. ift Anzeigen. Prsisliste 5 gültig. Ersül-
lungsort und Gerichtsstand ist tzeidelberg. Beschästszeit 8—t8 Uhr.
Postschechkonto Ludwigshafen 722l. Filr Rückgabe nicht verlangter
Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet.

Druck und Verlag von Friedrich Schulzein Heidelberg.
Schriftleitung: Hauptstrabe 23 Fernsprecher-S.-A. 7351—53.

Montag, 4. Mai

Hauptgeschästsstelle Hauptstraße 23, Fernsprecher-S.-A. 7351—53.
Zweigstelle: Haspelgaffe 1.

1936

it Fliicht bks Regus.

Erileö Ml dle SaienstM Nschibuti. - Auiruhr in Addis Abeba.


D« Weg jus Auslsnd.

Itegus gibt die Partie verloren.

dfj? s sch,j"' 3- Mai. Das Schi-tsal Abejsi
>^e "ch nunmehr sehr rasch zu ersüllen. Der
Shz °>dcte lter Advis Ab-ba Sir Sidney Var-
' ^>Ne Samstag nach London, datz der Ne -
i^Esigh»,!./Mahlin und der Kronprinz die

°>»i

^dtyr^'""^lin und der Kronprinz
l» -ü' T»nd ^rs Abeba verlassen haben und mit
»kav.-.. rrzu« st» -vr ^ ) j sder hasenstadt

wo er am Sonntag
hohen Behördenvertreter von

"«^"^sisck^ nach Dschib
^omaliland) begaben.

Slj

' er^ ' yoyen L-eyoroenvercrerer oon

lij .""Eeten den Negus aus dem Bahnhos. Mit
° des ^ '"d der Ra s Kassa und sämtliche Mit °
>»i,i 4vn „ > ^egicrutta in Dschibuti eingetrofsen.

»hA'buti

"»>h

' Montag wird der Negus mit seiner Fa
°"E«nnt * "" des englischen Zerstörers 549

»». Jiel verlassen. In Dschibuti nimmt

kaiserliche Familie sich nach Aden be-

»ns h'

Sl?e>n-An

"st,,

von Dschibuti war einc Kompanie

kunft des Negus und seiner Familie

»isI^"»Ng als Chrenwache angetreten. In der
- ° e'n-i e Negus befinden sich etwa 30 hohe abessi-
e»tr?

»»t

Udi

»t '"8 "8er. Insolge der drückenden Hihe waren

Ig^'sten '^uuer am Bahnhof, unter ihnen zahlreichc
Sekretäre der ehemaligen italienischen
e-, s>Nhy-Addis Weba. Nachdem der Zug auf
^Ulh^deg °ingetrofsen war, verlietz die Kaiserin
, . ugen, gesolgt vom Kaiser, der di« Vehör-
"^en bat, daß man ihm die Iournalisten

l»^' kn>n


'Sr

^ce>
es

3us sich in die abessinische Gesandtschast

zu einem Zwischenfall. Lin Italiener vsr-
'YNI ein» ... Die

^oesr- , »->„

?N«k ^^en -g ' "iue Lichtbildausnahme zu mache«. L-ce
?llr„^ " ^ieiter des Negus bemühten sich, den Ita-
"ger./" hindcrn, wobei es zu einer größeren

käm.

H 8Nz

°h«r

^«inihr m Addis A»e»i.

d i „ Rettungsaktion für Europäer.

^beba

'»„ ""b-n ^'buti sind die Regierung und alle
aller ^ ° ^ " h ^ Eusort setzten Plünde»
">»r^ »Nd j^. ^eschäfte, auch der europäischen, arme-
8eplij,^^>e» ein. Auch ein Teil der Privathäuscr

^»Seg geworden. Dem Dertreter des DNV,

k»a Ete „nb ^iertel eine Panne an seinem Kraft-
»>de " hilse '^>t weiter konnte, leisteten die Plünde

3. Mai. Nach der Abreise des

Die zurückgebliebene Poltzei war
ist im Gang. Feind
europäische Pcrsonen sind am Sams

> d 8«


>,/8en
?t/,°>Ner

Auch Gibbi, der Kaiserpalast,

»dexi

und das erbeutete Silbergeschirr
zuni Verkaus angeboten. Aus den Stra-
">ge Eingcborene tot. Sie find

d »dv ^blanl «ingevorene tol. es»e pni
v " d-y ^ osen Schictzerei oder wurden beim Plün
. »Us jt>° überrascht und getötet. Die Euro-

,"'i>e/" Fühx,° ^^ondtschaften geslüchtet.

?lbd, "»chtz ""8 des Attachös von Waldbeim
t s 8ep , vn der deutschen Gesandtschast aus Last.


b<>-i

>i! °lhs. "" Ausst.^ Uchkolonnen ausgerüstet,
twj, "udischen behcrrschten brennenden

die in
Stadt

!^"htsck,°c"°'" 8leichen Snchkommando der eng-
v"n ^ lahub^ ^ E nuch dort noch verbliebenen Euro -
In einer Pcnsion wurden süns-
>°?e^b'"sche» h ? dort unter dem Vesehl cines
§ k hatten, gefunden. Gegen 6 Ilhr

«Utk. Suchkolonnen auf eine zweite

,7ie^.n>ek. _

»N^i^Utsche
"°ch - ° er

ruppe, die ebensalls wohlbehal-

deutsche Gesandtschast ist in den Dertei.
digungszustand versetzt worden. Bis zur Stunde
sind die Vanken in Addis Abeba noch unversehrt.

„Daily Tclegraph" zufolge hat der Negus vor sei.
ner Mreise die Tore seines Palastes öfsnen lasien
und der Bevölkcrung erlaubt, sich daraus zu nehmen, was
sie wolle. Daraushin seien in Strömen Männer und
Frauen in den Palast geeilt, und mit Wassen aller Art,
Teppichen u«d Möbeln zurückgekehrt.

Auch die Munitionslager seien der Bevölke-
rung zugänglich gcmacht worden. Die wüsten Schietze-
reien in Addis Abeba scheinen darauf zurückzuführen zu
sein, datz vielc Leute wahllos in die Lust knallten. Da ein
Teil der Vevölkerung alkoholische Getränke ge-
funden hatte, kam es zu Ausschreitungen, bei denen es un-
ter den Eingeborenen auch Tote gab.

Den letzten Meldungen des britischen Gesandten Sir
Sidney Varton in Addis Abeba zufolge ist es am
Sonntag abend in Addis Abeba ruhiger geworden,
und die Stadt beginnt sich zu leeren,

Zum Schutz der britischen Gesandtschast stehen, wie
weiter gemeldet wird, ein Teil des Zusahregimsnts de-
reit, das Viwak bezogen habe und mit genügsnd Lebens-

mittel ausgerüstet sei, die ausreichen würden,
Menschen drei Monate lang zu ernähren.

um 3000

Um das Si»il»s«l der Neii«s.

Vritisch-französischer Meinungsaustausch.

London, 3. Mai. In London waren am Sonntag
abend Gerüchte im Umlauf, daß der Nsgus möglicher-
weiss in Cngland Zuflucht suchen werde. Irgend
eine Vcstätigung dieser Gerüchte liegt jedoch nicht vor.
Cbenso wird in London die Vermutung, daß Haile
Selassie demnächst an Bord des britischen Zerstörers
„Diana" von Dschibuti abreisen werde, als unbegrün-
det bezeichnet.

Von amtlicher Seite wird erklärt, datz keine cnd-
gültigen Mitteilungen über die Pläne des
Negus in London vorliegen und daß diese teils von sei-
nen eigenen Wünschen, teils von der Ansicht der franzöfi-
schen Regierung abhängen. Die britische und französische
Regierung seien dicserhalb in einen Meinungsaus-
tausch eingetreten.

In London ist es nichtbekannt, ob der Negus,
wie einige Vlätter wissen wollen, bereits abgedankt

vorrr §r»Vi?L.

„Schwalbe" Hannover errang die deutsche Rugby-Mei-
sterschast; SC. Neuenheim verlor den Endkamps m
Frankfurt v : II.

Veim „Grotzen Motorradpreis der Schweiz" fuhr Guthrie
(Cngland) die beste Zeit. Die Deutschen erziekte« i»
verschiedenen Klaffen schöne Crfolge.

In den Gruppen-Endspielen um die deutschc Fußball-
meisterschaft gab es Favorit-Siege.

Vezirksklafle llnterbaden-Ost: Schwehinge« 98 — Spvg.
Eberbach 2:2; Kickers Walldürn — llnion Heidel-
berg Z:l; Fvg. Cppelheim — FV. 09 Weinheim

2 :i.

Die deutsche Hockcy-Nationalekf verlor in Frankfurt gegen
Gau Südwest 2:3 und in Mannheim gege» Gau
Vaden v:2.

Einen Schweizer Erfolg gab es im Pserderennen «n
den „Preis der Stadt Mannheim".

hat. Cs wird jedoch bestätigt, datz er die Rsgierungs-
geschäfte scinen Ministern übergeben hat.

*

Wo sich der Regus tagelang verborgen hielt.

Asmara, 4. Mai. (Funkspruch des Kriegsbcricht-
crstatters des DNB.) Wie erst jeht bekannt wird, hat
sich der Negus in den Taqen vor seinem letzten Vesuch
in Addis Abeba in einem Kkoster einige Kilometer sttd-
lich von Sokota, also in dem von den Italicnern fchon
lange besehten Gebict, verborgen gehalten, nach-
dem cr den ihn vcrsolgenden Galla-<stämmen entwischt
war. Italicnische Späher hatten dies Versteck aussindig
gemacht und italienische Flugzeuge übernahmcn, als der

WÄllies der BMfrvnt ln Frankreich.

MAuMtrkung reSSowletpaM.-72 Kvmmimisteu gegen 1« tn ber altenKmnmrr.

Schatte« vorauslvirft. Die Neu- oder Umbildung kann
nur weiter »ach links ausgreife«, auch wenn die
Kommunisten noch während der Wahlhandlung bekannt-
gaben, daß sie in eine Regierung der Volkssront nicht ein-

Gcsandtschaft gebracht werden konnte.
«iw '» »°llem"m der abessinischen Hauptstadt

^chwcd. Anter den Toten bcsindcn sich

h^Evlv^ Griechen und Franzosen. Die deut-
° »vn " E°»nten ihr Rettungswerk durchsüh-

Ausrührern beschoffen zu werden. Die

Der Kius geh! «gch llllki.

Die Sozialisten als stärkste Partei.

Paris, 4. Mai. Die Stichwahlen, dic am ge- ... ^.... ^..

strigen Sonntag in Frankreich stattgefunde« ha en, treten, fondern sic n«r «nterstützen wollen.
haben nunmehr dieendgiltigeEntscheidung über
die Zusammensehung der neucn Kammcr gebracht.

Von insgesamt 6l8 Sitzen hat die V lkssront, die
sich aus Kommunisten, Sozialisten und Nadikalsozialisten
zusammenfeht, Z75Siheerobert. Die Radikalsozia-
listen, die aber wohl nicht geschloffen bei der Volkssront
bleiben werden, haben 115 Mandate erobert. Sie sind
von der stärksten Partei zur zweitstärksten Partei im Par-
lament geworden, da die Sozialisten mit 146 Abgeord-
neten in die Kammer einziehen dürften. Dazu kommen
noch 35 Abgeordnete, die dem sozialistischen Programm
nahestehen, ohne der Partei anzugehören. Die Radikal-
sozialisten waren srüher, wie hierbei bemerkt sei, 157
Mann stark. Die Republikanische Vereinigung aus der
Rcchten und die Linksrepublikancr werden Dritter und
Viertcr, die cinen mit mindestens 9V, die anderen mit min-
destens 84 Mitgliedern, unmittelbar gesolgt von den
Kommunisten mit wahrschcinlich 72 Abgeordncten.

In der srüheren Kammer versügten die Kommunisten nur
über 1V Sitze. Ihre Zahl hat sich also mchr als versicben-
facht. Zu ihnen treten noch zehn parteilich ungebundene
Kommunisten. Der Sußerste Flügel der Volkssront muß
daher auf mindestens 82 Mann veranschlagt werden. Di«

Mittelgruppe — Unabhängige Radikale und Linksrepu-
blikaner — haben leichte Verluste gehabt. Der zweite
Wahlgang hat also die ftarke Entwicklung nach
links, die schon im ersten Wahlgang stch ankündigte,
wciter verstärkt und dcn Kommunisten einen un-
gewöhnlichen Ersolg gebracht. Niemand wird sich über
diese Entwicklung wundern, aber in Frankreich wird man
wohl mit einiger Sorge aus die Volkssront blicken, die im
Zeichen des Sowjetspakts diesen Wahlersolg erringen
konnte.

Eines der bedeutsamsten Zeichen ist, datz fünf Mini-
ster oder Anterstaatssckretäre des Kabinetts Sarraut aus
der Strecke geblieben sind, darunter der Unterrichts-, der
Kolonial- und der Lustsahrtminister.

Diese Niederlage des Kabinetts Sarraut
lätzt die Dermutung aufkommen, daß eine Ilmbildung
der Regjerung, wenn nicht eine Regierungskrise ihre

Das Ergebnis in 613 Wahlkreisen.

Cine Ausstellung des Innenministeriums bringt die
Lrgebniffs von 613 von insgesamt 618 Wahtkreisen. Da-
nach stellt sich die Stärke der einzelnen Parteien wie solgt:

Kommnnisten.71

llnabhängige Kommunisten.1v

Sozialisten . ........... 145

Sozialiftisch-Republik. Vercinigung ... 25

Unabhängige Sozialisten. 9

Radikalsozialisten.115

Anabhängige Radikale.Zl

Linksrepublikaaner ..83

Volksdemokraten.23

Republikanisch-demokr. Vereinigung ... 9V

Konservative.11

*

Noch drei sranzösische Wahlkreise stehen aus.
Paris, 4. Mai. (Cig. Funkmeldung.) Gegenüber
dem letzten Wahlergebnis von 613 Abgeordneten von ins-
gesamt 618 Sihen unterscbeidet stch ein neueres nur da-
durch, daß noch sin soziallstischer und ein linksrepublika-
nischer Abgeordneter dazugekommen sind, wodurch die
Zahl der Sihe der Sozialistischen Partei aus 146 und die
der Linksrepublikanischen aus 84, die Zahl der gesamten
Crgsbnifls somit auf bisher 615, gcstiegen ist. Drei Wahl-
ergebniffc stehen noch aus, mrö zwar aus Martinique,
Oran und Guadeloupe.

»

klnter den Geschlagenen bcfindet sich u. a. der berüch-
tigte Deutschcnhaffsr Franklin-Bouillon, der
gegenüber einem Kommunisten unterlag, der frühere
Kriegsministcr Fabry, der Nadikalsozialist Bon-
naure, der durch den Stavisky-Skandal bekannt wurde,
Gewählt wurde u. a. der frühere Ministerpräsident Her-
riot in Lyon.

InStraßburq wurde der unabhängige Kommu-
nist Hueber, chcmakiger Abgeordneter und chcmaliger
Vürgermcister von Sträßburg an Stclle dcs zurückgetre-
tsncn sozialistischcn Abgeordneten Weill gewählt, in
Colmar der bishcrige 2Ü>geordnetc Rosss. Der bckannte
radikalsozialistische Abgeordnetc und Hauptschriftlcitcr des
„Osuvre", Piot ist ebenfalls geschlagen worden. Ge-
wählt wurde der Volksdemokrat Fuchs in Mülhausen
und der unabhängige Sozialist Dahlet in Zabern.

Ruhiger Wahlsonntag.

Paris, 3. Mai. Nach den bisher vorliegenden Mel-
dnngen ist der Wahlsonntag sowohl in Paris wi«
auch in der Provinz ohne Zwischensällever-
l a u f e n.

Die role» Wotzleii.

Im Spiegel der französischen Preffe.

Paris, 4. Mai. (Cig. Funkmcldung.) In der Be-
urteilung des französischen Wahlergebniffes sind di«
Vlätter ziemlich einig. Die Ueberschriften der Mor-
genzeitungen lauten: „Die roten Wahlen", „Sehr
starker Ausschlag nach links", „Die Volksfront siegt auf
der ganzen Linie", „Cin Massengrab dcr bisherigen
reaktionären Abgeordneten".

Das „Petit Iournal" stellt scst, datz in Paris und
Llmgebung von 59 zu verteilenden Sihen nicht weniger als
29 den Kommunisten anheim sallen.

Das „Iournal" bemerkt, die Radikalsozialistische
Partei trage die Hesamten Kosten. Sie gehe aus der
Wahl moralisch wie zifsernmäßig geschwächt hervor.

Das „Oeuvre", das dcn Radlkalsozialistcn nahesteht,
bezeichnct dagegcn als dcn Verlierer dcs Tages nicht dis
Radikalsozialistische Partei, sondern die Feuerkreuz-Be-
wcgung, denn dic Maffc der französischen Bürger, Arbei-
ter, Steuerzahler und dcrer, dic cines Tagcs den Mobil-
machungsbefehl erhalten sollten, habe gcgen die Feuer-
kreuzler als den „öffentlichen Feind" gestimmt. Da die
Kommunisten nicht mitregieren wollten, müßten die Füh-
rer der künftigen Regierungsparteicn, dcr sozialistische
Abgeordnete Lcon Vlum, der radikalsozialistische Abge-
ordnete Daladier und Senator Paul Boncour sich
an die Arbeit machen, um den Willen des Volkes in dis
Tat umzusetzsn.

Dcr „Iour" mcint, durch das Wahlcrgebnis gerate
die Regicrung in cine unmögliche Lage. Die
seit dcm 6. Febrnar 1934 hcraufbeschworene Parla-
mcntskrise dauere an. Ihr werds eine Krise der
Regierungsform solgen, bei der sich die nationalen
Kräftc durchsehen müßtcn. Gegebsnenfalls müßte die S o-
zialistischc Partci als stürkste zur Macht gelan-
gen. Das würde dic strcnge Anwcndung des Volkssront-
programms als Rcgicrungsprogramm bedeuten.

Im marxistischcn „Populaire" heitzt cs, dic Sozia-
listischc Partci nchmc an der Spitze allcr Parteien
der Volkssront den ersten Plah ein. Die Sozialisten
scien bcrcit, dcn Austrag anzunchmen, den ihnen
die grotze sranzösische Dcmokratic anveriraue.

'Dic kommunistische „Humanite" bringt in sünf Zen-
timeter großen Vuchstaben an dcr Spihe des Vlattes das
Wort „S i e g" und schrcibt, das Volk habc die Faschistcn
wcggejagt. Das französische Volk werde in Ruhc dic llm-
sehung des Volksfrontprogramms in die Tat vorbcrciten.

Bild links:

Ihr schönster Lob».

Nach den Fesweranstaltungen der
viertcn Maiseier -im neuen Deutsch.
land empfing der Führer ncben
dcn Arbeiterabordnungen aus dem
Reich auch die Sieger im Reichs-
berusswettkampf, die er beglück-
wünschte. — Links: Reichsorga-
nisationsleiter Dr. Lsy.

(Heinrich Hofsinann, K.)

Vild rechts:

König Farouk kehrt heim.
König Farouk von Aegypten
hat nun Cngland verlaffen, um
nach Kairo heimzukehren. — Un-
ser Bild zeigt ihn hier mit dem
Herzog von Kent (Mitte) auf dem
Victoriabahnhof in London.

(Preflephoto, K.)
 
Annotationen