Serte 2
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„Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidekberger Anzeiger^
Dienstag, 5. Mai 1936
günstig geantwortet zu haben. Zu Deginn der Dörss
ließen die Kurse erheblich nach. Autzerdcm wird von star-
ken Goldkäufen berichtet.
Die Kommuvisten zur Regieruugsumbilduug.
.Populaire" droht den Börsenspekulanten.
Paris, 5. Mai. (Cig. Funkmeldung.) Die Grötze
des Wahlsieges hat, wie man aus den Stellung-
nahmen der Morgenpresse entnimmt, einige Verlegenheit
geschaffen. Die Linksparteien sind nämlich für die Re-
gierungsbildung nicht genügend vorbereitet. Zwar
werden Kommunistep, und Sozialisten unverzüglich Füh-
lung nehmen, um ein Mindestprogramm aufzustel-
len, aber noch ist nicht einmal die wichtige Frage entschie-
den, ob die Kommunisten nicht doch in die Re-
gierung eintreten. Sie haben dafür die Vegrün-
dung, datz es ihrer Stärke nicht entsprechen würde, wenn
fi« sich mit der anfänglich geplanten Anterstiihung
einer linksbetonten Regierung begnügten.
Der sozialistische „Populaire", den man schon jetzt
als Sprachrohr einer Volksfrontreaierung
ansehen kann, spielt deutlich auf Creignisse an, die
den Lauf der Dinge beeinflusse» können, wenn er
schreibt, man spricht von Kapitalflucht, von Goldausstchr,
von Vörsenmanövern im Sinn einer Panik, die
die finanzielle Verlegenheit des Staates vergrößern soll.
Die Franzosen, die diess verbrecherischen Ratschläge be-
solgen, spielen ein gefährliches Spiel. Die Re-
gierung von morgen wird solche Handlungen sicher nicht
ungestraft laffen. Auch wird sie möglicherweise die Rä-
delsführer ausfindig machen können.
Jm übrigen wrll der „Populaire" noch enthMcn kön-
nen, Postminister Mandel dränge Ministerpräsidenten
Sarraut zu dem Versuch, auch nach dem Amtsantritt
der neuen Kammer am Ruder zu bleiben. Nach den
Verechnungen Mandels soll das Kabinett Sarraut Aus-
sichten haben, mit 40 Stimmen Mehrheit die Regierung
beizubehalten. Sarrauts Beschlutz werde män nach
dem Kabinettsrat vom Dienstag erfahren. Vehalte er
die bei den Wahlen unterlegenen fünf Minister im Kabi-
nett, so deute das darauf hin, datz er in den ersten Iuni-
tagen den Gesamtrücktritt des Kabinetts einreichen
werde. Crsetzs Sarraut aber jetzt einsn Teil der fünf nicht
wiedergewählten Kabinettsmitglieder, so wäre dies ein
Zeichen dafür, datz er versuchen wolle, fich auch in der
neuen Kammer zu behaupten.
Im übrigen gibt das Vlatt Gerüchte von einem
Goldabflutz von 350 bis 900 Millionen Franken
wieder.
Nlutiger AMuhr ln A--ls Abeba.
Marjchall BMgllv enllandlt L« Nuazenge.
Rom, 4. Mai. Aus London, Paris, Washington,
kurzum aus den Hauptsiädtcn dcrjcnigen Länder, deren
Gesandtschaften in Addis Abeba in Radioverbindung
mit ihren Regierungen stehen, lausen ununtcrbrochen Mel-
dungen über wilde Straßenkämpse, Plünde-
rungen, Vrände und CrmordungenvonWei-
tze » in Addis Abeba ein. Der Hilferuf der von den
aufständischen Abssfiniern besonders gefährdeten franzö-
sischen Gesandtschast an Vadoglio, möglichst schnell
mit seinen Truppen das Leben der Weitzen zu retten, hat
den Marschall dazu bewogen, 120 Flugzeuge nach
Addis Abeba zu entsenden uud seinen Gewaltmarsch
weiter zu beschleunigen.
Die durch die Flucht des Negus eingettetene chao-
tische Lage i» Abesfinien gibt dem .Giornale d'Italia"
heute Anlaß zu einem Leitartikel, der in den politischcn
Kreisen Roms umso grötzeres Aufsehen erregt, als man
ihn cm Stelle der ausgebliebenen Crklärung des Duce
als Willensmeinung der Regierung ansteht.
Das dem Autzenamt nahestehende Vlatt sagt zu der Flucht
des Negus wörtlich:
.Haile Selassie hat tatsächlich das gefamte abes-
sinische Gebiet mit all seinen verschiedenen Stämmen
Italien überlasse». Ost schasst eine Tatsache
neues Recht." Man glaubt in Rom, datz damit nicht
mehr und nicht weniger gesagt wird als eine einfache
Annexion Abessiniens durch Italien.
Durch eine solche Annexion würde Italien völkerrecht-
lich an die Stelle Abessiniens tteten, wie es die italie-
nischen Zeitungen schon seit einiger Zeit vorausgesagt
haben. Der Krieg wäre mit einem Schlag beendet,
wenn Badoglio in Addis Abeba die italienischs Souve-
ränttät über Wesstnien verkünden würde und alle kriege-
rischen Handlungen hätten dann nur noch den Lharakter
derNiederschlagung eines Aufstandes. Vor
allem aber wären die Sanktionen mit einem Schlag auch
juristtsch sinnlos geworden, denn esgebekeinenabes-
sintschen Staat mehr, zu deffen Gunsten das Sank-
tionsregime ja errichtet wurde. Man nimmt in gut unter-
richteten Kreisen an, datz Italien nach der Befitzergreifung
AbWniens ossizisll die Abschaffung der Sank-
tionen verlangen und die internationale Anerkennung
seiner Souveränttät über das chemalige Kaiserreich sor-
der« wird.
*
Die sranzösisch« Gesandtschaft in Addis Abeba von
Plünderern umzingelt.
Paris, 5. Mai. (Cig. Funkmeldung.) Havas
nreldet aus Dschibutt, Nachttchten aus Addis Meba zu-
folge seidie sranzösischeGesandtschaft, wo
2000 Personen llnterschlups gefunde» haben, seit Sonntag
abend von plündernden Eingeborenentruppen umzin-
g el t. Es mache sich bereits Mangel an Lebensmitteln
bemerkbar. Der sranzösische Gesandte habe erneut um
Hilfe gebeten. Man erwarte in Addis Abeba mit Un-
geduld das Eintreffen der ersten stanzösischen Eingebore-
nenkompagnie mrs Diredaua.
Von den beiden aus Dschibutt abgegangenen franzö-
sischen Kompagnisn würde dann die eine aus halbem Weg
in Diredaua bleiben und dort den Dienst der inzwischen
nach Addis Abeba abgegangenen Kompagnie übernehmen.
Die andere würde nach Addis Weba weiterreisen. Mer-
dings verlaute, datz die Cisenbahnstrecke bei Modjo 50
Kilometer von Addis Weba entsernt unterbrochen sei.
Die bedrohliche Lage der Europäer.
Paris, 4. Mai. Wis in gutunterrichtetsn stanzö-
sischen Kreisen verlautet, soll Autzenminister Flandin
die italienische Regierung auf die gefährliche Lage,
in dis die Curop 2 er in Wdis Abeba durch die Wreise
der abessinischen Regierung geraten sind, hingewiesen ha-
ben. Die italienische Regierung habe darauf
wiffen laffen, datz fie unverzüglich dem Marschall Ba-
doglio alle notwendigen Anweisungen gegeben hade.
Keine Verluste unter den Deutschen in Addis Weba.
Addis Weba, 4. Mai. Dank den umfassenden und
vorbildlichen Maßnahmen, die der deutsche Gcsandte
Strohm zum SchutzderdeutschenKoloniege-
trossen hat, sind bei den llnruhen unter den hier ansäs-
sigen Deutschen keine Verluste eingetreten.
Bereits oor Addis Abeti.
Der italienische Vormarsch.
Rom, 4. Mai. Nach einer am Montag hier ein-
getrossenen aber noch nicht bestätigten Privatmeldung hat
die Spitze der italienischen Truppen die abesfinische Haupt-
stadt AddisAbebaer^eicht.
Italienische Kraftwagenkolonne besetzte Debra Drehan.
Rom, 4. Mai. Im Heeresbsricht Nr. 202 meldet
Marschall Vadoglio:
Llnsere Krastwagenkolonnen haben den Patz von
Termaberüberschritten und DebraVreha«,
die srühere Hauptstadt von Schoa, besetzt. Llnsere Vor-
trupps befinden stch 40 Kilometer südlich von Debra
Vrehan.
An der Südfront geht trotz sehr heftiaer Regen-
fälle unser Vormarsch rasch weiter. llnsere W-
teilungen, die 80 Kilometer über Dagabur hinaus find,
schlugen und zerstreuten dis Krieger des bekannten Omar
Samantar, der im Iahr 1925 den Kapitän Larolei
ermordete und daraushin vom Negus als Führer in
den Sold genommen wurde. Omar Samantar wurde btt
diesem Treffen schwer verletzt. Sttn Sohn wurde mit
30 anderen Vewaffneten getötet. Die Völkerschasten
von Ogaden nchmen mit Freude unsere Truppen als Ve-
sreier äuf. Die Luftwaffe ist auf der ganzen Front sehr
stark tätig.
Kleine Meldungen.
— Die bisher vorliegenden Ergebniffe der ägyptt-
schen Wahlen läffen es als sicher erscheinen, datz die
Wafdisten mit einer überwältigenden Mehrheit
in das neue Parlament einziehen werden.
— Die beiden japanischen Kammern wurden am
Montag in feierlicher Sitzung durch den Kaiser er-
öffnet. Der japanische Käiser richtete dabei einen
ernsten und eindringlichen Appell an fttn Volk, nach dem
traurigen Geschehen der Revolte im Februar in opser-
bereitem Cinsah für die Stärke und innere Ordnung Za-
pans einzustehen.
EiWci-mg der Srgel
I» d« Heidelberlier Re«m WierW.
Heidelberg, 5. Mai 1936.
Vor ttner recht zahlreichen Zuhörerschaft von Freun-
den der Orgelkunst hatte gestern abend das neue Or-
gelwerk in derllniversität Gelegenheit, von
Meisterhand gespielt, ihre Klangmöglichkeiten zu ent-
salten. Ciimangs sprach der Rektor der llniverfität Pro-
seffor Dr. Groh Worte der Weihe, kam kurz auf die
Baugeschichte der Orgel zu sprechen und dankte den Cr-
bauern, dem Inhaber der Firma M. Welte Söhne in
Freiburg, Orgelbaumeister Bockisch und dem Intonateur,
Orgelbaumeister Koulen, ferner allen denen, die durch
Sttftungen und als Triebfeder das Zustandekommen des
Werkes ermöglichten, insbesondere Geheimrat Hoops und
Proseffor Poppen.
Cingang und Schluß des mufikalischen Teils bildete
Vachs Praeludium und Tripelfuge in Cs, die Sonnen-
suge, deren Klarheit und in Sonnenglanz getauchte The-
matik Prüfstein sür die linienmätzige Därstelluna des
Inhalts ist. Zweifellos läßt sich größere Klarhett und
akusttsch sauberere Führuna aus keiner Orgel je erzielen.
Kaum ist es möglich, ein Werk zu sinden, das präziseres
Spiel verlangt, ist doch die akustischc Saalwirkung auher-
ordentlich „kürz". In der Wirkung der Tiefe urid klang-
lichen Fundamentierung ist nicht zu viel vorhanden.
Zweifellos scheint das Mögliche getan zu sein; die Auf-
stellung der Vatzregister, die man üblicherweise srontal
wirkend anordnet, gibt Grund zu klanglicher Schwächung.
Das Tutti, von ersrischender Schärfe und reichlicher
Fülle, genügt für den Raum durchaus, ohne indes etwas
von dem brüllenden Stentorton der vergangenen Orgel zu
bsfihen. Ganz einzigartige Wirkungen, reich in der Kom-
binatorik ergaben dieCinzel st imme n. In den
Lhoralbearbeitungen älterer Meister konnte Profeffor
Poppen cine ganze Anzahl solcher ausgewählter Wir-
kiingen vorsührcn: bevorzugt wurde der Zungen- und
Cornettklang. In dem Lhoralvorspiel zu „Wö soll ich
fliehen hin" von Vach, dem vielleicht stärksten Stück des
Abends, zeigt der Sordun seine Vaßsührungscigenschast
in ausgezeichneter Charaktettstik, das Regal init dem ba-
rocken Tremulanten ergab vortrefflichs Solosttmmen, —
ein Beweis, datz die V'erwendung der Zunge als Vegleit-
sttmmen btt der Geräuschhastigkeit der alt-neuen Rohr-
werke durchaus am Plah ist, wie sich auch bei der Trio-
Sonate von Vach erwies. Dann gab es wieder Labial-
wttkungen von ausgesuchter Helligkeit; so z. V. stellt sich
die unteroktavige Aunge gegen das scharfgttätttgte Ge-
dackt in schöner teraffensörmiger Wirkung bei dem Orgel-
choral von Ioh. Christoph Dach „Gelobet seist du, Zesu
Christ". Datz indes das Werk zu dynamisch-elasttschem
Ausdruck in gleicher Weise sähig ist, zeigte das „Vene-
dictus" von Reger. Crstaunlich ist es, wie gut die sanft
schwebende Stimme im Raum steht. Vei dieser Auswahl
-eigte Proseffor Poppen die ganze Wirkungsmöglichkeit
des Werkes in grotzsr Reichweite fttlifttschsr und klang-
licher Deutung.
Zwischen den Orgelvorttägen hörte man rttchlich
ausgiebig und monotön Lesungen aus alten und
nsuen Schriften über Orgel und Orgelkuust und einen
Sprechchor der Studentenschaft. Or. 1V.L-.
sFurtwängler unterbricht seine Dirigententätigkttt.j
Der Führer und Reichskanzler hat, wie das Deutsche
Nachrichtenbüro meldet, Wilhelm Furtwängler
seinem Wunsch entsprechend für ttne Zeitlaug von aller
Dirigententätigkeit innerhalb Deuffchlands
entbunden. Wilhelm Furtwängler, der sich persöii-
lichen Arbeiten widmen will, wird im nächsten Äinter
nirgends dirigieren, aber nach Ablauf der kommenden
Spielzeit seine TLttgkttt im In- und Ausland wieder
aufnehmen. Dis Mitwirkung Furtwänglers btt den
Vayreuther Festspielen blttbt von dieser Regelung un-
berührt.
sKarl Fischer als Clmendorffs Nachfolger in Wies-
badcn.j Generalmusikdirektor Karl Fischer, der zur
Zeit das musikalische Leben in Mainz ltttet, wurde
zum Nachfolger des nach Mannheim berufenen General-
mustkdirektors Karl Clmendorff an das Deutsche
Theater in Wiesbaden verpflichtet.
sDie Dritte Reichstheatersestwoche in MünchenZ die
vom Donntag, 10. Mai, bis Sonntag, 17. Mai dauert,
steht in diesem Iahr im Zeichen der vollkommenen
Volkwerdung unserer Nation und will daher
auf dem Gebiet des Schauspiels dem immer stärkeren
Durchbruch nationalsozialisttschen Schaffens Ausdruck
verleihen. Wurde bei der vorjähriqen Theater-Fest-
woche in Hamburg das Werk des erstsn nationalsozia-
listtschen Dichters Dietrich Cckard geehrt, so findet
diesmal ausschließlich die schöpferische Leistung leben-
der Parteigenossen ihre Anerkennung. Die drtt
Dichter der Reichstheater-Festwochs find Hänns Iohst,
Friedrich Vethge und Cberhard Wolfganq Möller.
Sie alle gehöreu schon lange der nationalsozialisttschen
Bewegung an. Zhre Dramen repräsentieren die neue
aus dem politischen Ausdruck der Zeit erstandsne Dich-
tung, die die nationale Lhre in den Mittelpunkt
ihres Denkens gestellt hat. Sie widerlegen die liberali-
sttsche Theorie, vie die Möglichkeit und das Vorhanden-
sein einer ausgesprochenen nationalsozialisttschen Drama-
tik leugnen zu können glaubte. Von Hanns Iohst wird
während der Reichstheaterfestwoche däs bekannte Schau-
spiel „Thomas Paine" am 15. Mai im Münche-
ner Nationaltheater unter der Regie von Iürgen Feh-
ling und mit Müthel in der Hauptrolle äufgeführt.
Von Friedrich Vethge gelangt am 11. Mai ini Thea-
ter des Volkes (Prinzregenten-Theater) „Marsch
der Veteranen" mit Mathias Wiemann in der tra-
genden Rolle zur Darstellung, von Cberhard Wolfgang
Möller das Schauspiel „Rothschild siegt bei
Watsrloo" am 13. Mai iu deu Münchener Kammer-
spielen.
Alles lür tas teutsche Nolk!
SlalMes 8u-e wer »as Lankopser »er Nalioa".
Berliu, 4. Mai. Am Montaa abend sprach Stabs-gen Willen, mitzuhttsen an den grotzen >><?
zum Dank- die an den Führer und das deutsche VoU » ^
chef Lutze über alle deutschen Sender zum
opfer drrRation. I« semer Rede führte er
u. a. aus:
Jn diesem Jahr haben di« Männer der SA
dem Führer eiu Dankopfer zum Geburtstag dar-
gebracht, ttn Geschenk, das dem Geist der SA, der der
Geist unserer toten Kameraden ist, entspricht.
Jnmitten einer Jdeenwelt, die in kühler und ge-
schaftstüchtiger Richtung an matettellen Dtngen klcote,
wuchsen die Sturmabteilungen des Führers heran,
die den materiellen Begriffen der damaligen Zest sol-
che mit ethischem Gehalt und sittlichem
Wert gegenüberstellten.
Der Opfermut, die Einsatzbereitschast und die
Gelbstlosigkeit der SA waren nie leere Wottc,
diese Begriffe fanden immer ihre Krönung durch
die Tat.
Und so muß auch dieses Daukopfer nicht von der
materiellen Seite her, sondern nach der ethischen
Seite hin sein« Wertung ersahre-n. Jn ihm soll der
freiwillige und nneigennützige Aktivismus zum Aus-
druck kommen, der in den Reihen der SA seine Ge-
buttsstätte fand und der längst von den Männern der
SA Hinausgetragen wurde ins Volk und dort die Re-
sonanz bildet für die ungeheure Arbeit, die der Füh-
rer Tag und Nacht zum Wohl seines deutschen Volks
leistet.
Wir wollen ni« vergessen, daß die Männer der
Sturmabteilungen meist nichts einzusetzen hatten als
thr nacktes Leben — aber dieses gern und sreudig
in den Dienst der heiligen Sache unseres Führers stell-
ten. Das innere Gefühl, sich einsetzen zu müssen
dort, wo es die Notwendigkeit gebtttet, dort zu
opfern, wo es das Wohl der Gemeinschaft
verlangt, ist die Grundlage der schon zur SelbMer-
ständlichkeit gewordenen Hältung der SA.
Der Nationalsozialismus braucht keine Menschen,
die ihn in tausend Thesen zerlegen, er braucht Manner
des ehrlichen Wollens und des lrästigen Handelns.
So hat die SA im Vorjahr. im Jahr der Wehr-
sreiheit, dem Führer als Ehrengabe ein Jagdgeschwa-
der znr Derfügung gestttlt, beseolt von dem unbandi-
Wir sehen im „Dankopfer" die Mögli^jäs^!
eine verschworene Kampf- und LPiei» z-
neue Werte zu sckiaffen, die einen
daments zur Ewigleitwerdung der or
tion bilden.
usch-^'ri-'
Wir wollen die Kampfgemei-,
di« gewillt ist, dieses Qpfer alljährlich ^
gen, di« bereit ist, ihre Liebe zum Führer
Dank jedes Jahr durch die Tat zum AusdrU
gcn-
Wir sammttn nich-t, wir fordern mcht, ^ e
daß wir da siudk Und die kämpi-''' ^
mente des deutschen Volks werden nicht "bst'
wcmi es gilt, dem Führer durch praktisch
Sozialismus ttnen Bruchtell von dem " ^
was er jedem einzelneu täglich rn so überttl
gibt. ,
Des Führers Krast tst die uuse«, ^ ^ ift's
«uch die sttne. Und so wollen wir ih«
Werte zu schafsen und neu« W«rk«
Kampf nnd Opfer aber waren, st" ^ ^
Gcschenke für den Fuhrer aus diesem Geist > zi»,
ben, praktischer Nationalsoz'" ^ ^
nämlich die Synthese zwischen Nattonoltt
Sozialismus. War vie Weyrgaoe "",^§1»^
Iahr das schönfte Dekenntnis zmn Natio"M ^
lehrgabe
krti-
der herrlichste Bew-w
nsthlS
sist'
ist das Dankopfer
Sozialismus.
Denn wir wollen fa nichts für uns>
SA, nichts sür die Gegenwart, , f-l ^
sondern für das ganze dentsche V»l '
Zukunft, fürdie Ration
und übergeben wolleu wir es dem
Deutschlands, unserm Führer Ai» ols ^
Epanlfche Kirchen und Klöfter ln Flamnltll
Madttd, 4. Mai. Der Sturm des
schen Mob aus die Kirchen in Madrid dauert
an. In den Vororten Tetuan und Chamartin stehen
fünf Kirchen in Flammen. Zahlreiche Löschzüge
der Feuerwehr versuchen die Brände zu löschen, können
sich im allgemeinen jedoch nur darauf befchränken, ttn
llebergreisen des Feuers aus die Nachbargebäude zu ver-
hindern. Die Klosterschulen Pilar und Cova-
donga, sowie das Franziskanerkloster d« Los
Salesianos brennen ebenfalls lichterloh.
Der rasende Pöbel überfiel ferner die Wohnmigen
eines Pfarrers und eines der Rechten angehörenden Be-
zirksbürgermeisters und steckte die Häuser in Brand.
An ttnigen Stellen der Stadt sanden Schietzereie«
MarkWcher Rv» mft kurch daö Lau».
marxisti-
zwischen Marxisten und der Poliztt ftatt, bä Ä
Kirchen die roten Wgriffe abwehren mrd am
noch umfangrttchere Vrandsttftungen verhin^
Ein marxistischer Mordbrenner wurde dabei l
lich verletzt, mehrere andere trugen leicht^
lehungen davon.
Dtt den lleberfällen wnrden 25 französt^,chz'^,i
angehöttge verleht. Marxisttsche GrupP«" jk aul.5,
die Straßen und sordern zum Generalst'^ i»^
verschiedenen Neubauten wurde die Arbeit b-' .
gelegt. fin- ^,'l
Die Verlader des Madttder Südbah»^.^itt ^
Montag in den Streik getreten, um
einiger Zeit gestellten Forderungen durchzuv ^
z Rllltar-e« Mark mehr an Steuerelmm
SlaalSiekrelSr Rein-ardl »e! »ee Erössnung »er Reichsfinanzichule M
Nach seinen Ausführungen
meister Walt"
m AuSMyrungen sprach
her (Ilnienau) Worte
Reichssinanzschule in Il^Ärcs^ f ^
schluß an die Cröfsnungsfeier wurde Staat^j,r'.^
hardt im Rathaussaal der C h r e n b ü r s
ner Heimatstadt in Anerkennung seiner -s'Lhc '
Neugestaltung des deutschen Vaterlandes^^
^Ius aller wett
— Ehrung einer hundertjährigen. v r 'M ,k
Reichskanzler hat der Frau Mrrgareta ""
Vredstedt aus Anlaß der Vollendunä
bensjahres ttn Glückwunschschreiben und?
zugehen laffen. ^
Ilmenau, 4. Mai. Als neue Dienststelle der Reichs-
ffnanzverwaltung wurde am Montcrg die zwttts Reichs-
finanzschule bei Ilmenau durch Staatssekretär
Reinhardtin Gegenwart zahlreicher Chrengäste, Ver-
treter der Partei, der Reichsfinanzverwaltung, der Vehör-
den und der ersten Lehrgangsteilnehmer aus dem Reich —
400 an der Zahl — eröffnet. Die Aufgabe dieser Schule
ist die Durchsührrmg vierwöchiger Lshrgänge für
Veamte des Kaffen- und Vollstreckungsdienstes. Lttter der
neuen Schule ist Regierungsrat Roggeaus Königsberg.
Staatssekretär Reinhardt hielt eine grotzanae-
legte Rede über die Steuerpolitik des nattonalso-
zialistischen Staates und gab zugleich Kemitnis von neuen
Richtlinien über die Aushebung des Nachwuchses in der
Reichsfinanzverwaltung. ^ ...
Iede Steuerzahlung, so führte Stmrtssekretar
Reinhardt aus, erfolgt durch oen ttnzelnen Dolksgenoffen
nicht sremder Intereflen willen, sondern mittelbar um sei-
ner selbst willen.
Steuerzahlen heitze, nicht Opser bringen, fonder«
seine Pslicht tun.
Reinhardt ging dann auf die Crfolge der natto-
nalsozialifttschen Finanzpolitik ein, stellte fest, daß der
Finanzbedarf der Arbeitslosenhilfe im Iahr 1935 um rund
zwei Milliarden Mark klemer gewesen stt als im Iahr
1932.
Aus der anderen Seite stieg das Steuerauskommen
des Rttches trotz der Steuervergünsttgungen, Steuerbesrei-
ungen und -Senkung um rund drei Milliarden
Mark gegenüber 1932. Diese Entwicklung stt das Er-
gebnis des ersolgreichen Kampfes um die Verminderung
der Arbeitslosigkeit. Das Steuerauskommen im März
1936 sei um 156,3 Millionen Mark grötzer gewesen als
in der gleichen Zeit des Vorjahres und im gesamten Rech-
mmgsjahr 1935, also in der Zeit vom 1. April 1935 bis
31. März 1936 um 1445,2 Millionen Mark größer als
im Rechmmgsjahr 1934, ein Ergebnis, das alle Erwar-
tungen übersteige.
Staatssckrctär Rcinhardt gab dann davon Kenntnis,
datz die Liste der säiimigen Steuerzahler erstmals
im Sommer 1936 aufgelegt werde.
Grundsählich sollen in diese Listen «lle di-remgen^Sän- um 2Z UHr g'l aäH'H n d7t."'Lin-
menge hatte sich troti der wäten Stu»b,
Ersl-s
— Das Luftschiss LZ. 129 „Hü
Montag abend rmch 21 sthr aus ttner
über München und zog über dem Stabt'^s .st»
Schlttfen. Im Licht des Vollmonds «>ar />
wundervoll sichtbar. Cs wurde von vr-l-" "V
grüßt.
— Wiedsr ttn Neger i« !1SA- ,
amerikanrschcn Staat Georqia j,ck L
Rähs von Pavo etwa 200 Mänenr am ci^k i
einen G esangenentransport. ^i- ^ y
Sheriss einen Reaer, der imter ^ ^
stand lynchten rhn imd warfen dann ' ^ j»
den Hof ttner Negerschule. Dies ist btt ,^r
von Lynchjustiz, der fich innerhatv
den Vercinigten Staaten abgespielt hat- ^
Probesahrt des Lustschisss .S>n^jsi
Friedrichshasen. 4. Mai. Das
» r g " startete am Montag
svöchrger Nuhepause untcr Führung 1^',
ten Kapitän Lehmann um 15.26 fthr
1 hrt. Autzer der Besahung besanden >>, jörli, -s-
9 > - r e an Vord, nämlick Wcrking-nn
^^chsluftfahrtministsriiims. svww
stelle irir Luftfahrzeuge. Die Fahrt critt ^ r»,.,^ /
Vodenseegebiet. Der Start vollzog ^ .
Sicherhcit. Vei dcm Aussttcq war »n ifti ^
Hubcrt Wilkins, der die Nordan"
machen wird, anwcsend. .
Das Luftschiff ist dann nach Ar'^,M-
>ahrt auf dem Flngplatz Löwent^al ^^^r>
Riga. 5. Mai. Am Montag mi"Äsl'Ä '
di- ds„ttche .
nigsberg kommend
Vcinhorn auf dem
sich eine große Menge zum Cmpsang
gefunden.
migen aufgenommen werden, die am
den Steuerzahlungen odcr Vorauszahlungen im Nuastand
waren, die vor dem 1. Ianuar 1936 fällig gewesen und
nicht gestundet worden stnd. Die Zahl der in dev Listc
der säumigen Steuerzahler aufgenommenen Steuerpflich.
tigen sei wesentlich kleiner als bei der erstmals angekün-
digten Liste vorauszusehen war, ein Deweis dafur, datz
die Steuerehrlichkeit und Steuerpünkttichkeit fich
in den vergangenen 12 Monaten sehr erhebnch gebes-
sert habe.
Durch einen Erlatz an die Finanzämter werde ange-
ordnet, daß den in der Liste genannteri Steuerpflichtiflsn
eine letzmalige Frift von zwei W o ch e n zur Ve-
seitigung ihrer vor dem l. Ianuar 1936 falltgen gcwese-
nen Steuern gegeben werden soll. Diejerngsn Stsuer-
pflichtigen, die ihren Rückstand innerhalb zwei Wochen
beseitigen, sollen in die endgültige Liste nicht ausgenom-
men werden. Cs könne denjenigen Volksgenoffen, die mit
Stsuerzahlungen aus der Zeit vor dem l. Ianuar 1936
noch im Rückstand find, nicht dringend genug empsohlen
werden, diesen Rückstand unverzüglich aus der Welt zu
schaffen. ftnter bestimmten Voraussehungen
solle im nächsten Winter die Aufhebung der Sperre
für den Veruf des Steuerberaters ins Ausficht ge-
nommen werden.
Staatssekretär Reinhardt führte dann die Lehrer der
Ilmenauer Schule in ihr Amt ein und niachte davon Mit-
teilung, datz das Wort „Steuersupernumerar" vom 1. Mai
^Is ab beseittgt worden sei. Von diesem Zeitpunkt ab ,nb°irnme
gsbe es nur noch „Fmanzfchuler mid „Finanzanwärter". warm. ipäter verttnzelt anch etwas
menge hatte sich tro'tz der späten Stun""»?" ,.j^-
plah eingefunden, um Zeuge dsr - - -u ^
landung des Luftschiffes „Hindenburv sst
Elly Veinhorn in tr^ji'
die deutsche
i Flugplatz bei -^r §
Am Wend sprach Clly Deinponi "§l Ä
Haus über ihre Crlebnisse als ,/
Asrika, Indien und Australien. DE iii
vomRerchsdeüts^nVerein
des Rigaer Deutschen Gewcrbevcreins
ihrer feffslnden, durch Lichtbilder - .5
Rede rief Clly Vsinhorn lebhaste ^"'pe»^
ders unter der zahlreich vertretenen A
hervor.
Die lettländische Preffe zollt h- stol-
durch die bekannte deutsche Fliegerlff^ecb.
Auher Riga, wo Elln Veinhorn
spricht, wird sie auch in Likau ein-ff^^
wellerbekich» des Seichs«^.- >^
Ausgabeort Stuttgart. — AuSgcS-b-^Kk t»
Borausfichtlichc Witterung sür Bad-m
Hohenzollern bis Mittw»
Südliehe bls südösttichs ^
Fernsprecher'S.-A. 7351—53.
„Heidelberger Neueste Nachrichten" — „Heidekberger Anzeiger^
Dienstag, 5. Mai 1936
günstig geantwortet zu haben. Zu Deginn der Dörss
ließen die Kurse erheblich nach. Autzerdcm wird von star-
ken Goldkäufen berichtet.
Die Kommuvisten zur Regieruugsumbilduug.
.Populaire" droht den Börsenspekulanten.
Paris, 5. Mai. (Cig. Funkmeldung.) Die Grötze
des Wahlsieges hat, wie man aus den Stellung-
nahmen der Morgenpresse entnimmt, einige Verlegenheit
geschaffen. Die Linksparteien sind nämlich für die Re-
gierungsbildung nicht genügend vorbereitet. Zwar
werden Kommunistep, und Sozialisten unverzüglich Füh-
lung nehmen, um ein Mindestprogramm aufzustel-
len, aber noch ist nicht einmal die wichtige Frage entschie-
den, ob die Kommunisten nicht doch in die Re-
gierung eintreten. Sie haben dafür die Vegrün-
dung, datz es ihrer Stärke nicht entsprechen würde, wenn
fi« sich mit der anfänglich geplanten Anterstiihung
einer linksbetonten Regierung begnügten.
Der sozialistische „Populaire", den man schon jetzt
als Sprachrohr einer Volksfrontreaierung
ansehen kann, spielt deutlich auf Creignisse an, die
den Lauf der Dinge beeinflusse» können, wenn er
schreibt, man spricht von Kapitalflucht, von Goldausstchr,
von Vörsenmanövern im Sinn einer Panik, die
die finanzielle Verlegenheit des Staates vergrößern soll.
Die Franzosen, die diess verbrecherischen Ratschläge be-
solgen, spielen ein gefährliches Spiel. Die Re-
gierung von morgen wird solche Handlungen sicher nicht
ungestraft laffen. Auch wird sie möglicherweise die Rä-
delsführer ausfindig machen können.
Jm übrigen wrll der „Populaire" noch enthMcn kön-
nen, Postminister Mandel dränge Ministerpräsidenten
Sarraut zu dem Versuch, auch nach dem Amtsantritt
der neuen Kammer am Ruder zu bleiben. Nach den
Verechnungen Mandels soll das Kabinett Sarraut Aus-
sichten haben, mit 40 Stimmen Mehrheit die Regierung
beizubehalten. Sarrauts Beschlutz werde män nach
dem Kabinettsrat vom Dienstag erfahren. Vehalte er
die bei den Wahlen unterlegenen fünf Minister im Kabi-
nett, so deute das darauf hin, datz er in den ersten Iuni-
tagen den Gesamtrücktritt des Kabinetts einreichen
werde. Crsetzs Sarraut aber jetzt einsn Teil der fünf nicht
wiedergewählten Kabinettsmitglieder, so wäre dies ein
Zeichen dafür, datz er versuchen wolle, fich auch in der
neuen Kammer zu behaupten.
Im übrigen gibt das Vlatt Gerüchte von einem
Goldabflutz von 350 bis 900 Millionen Franken
wieder.
Nlutiger AMuhr ln A--ls Abeba.
Marjchall BMgllv enllandlt L« Nuazenge.
Rom, 4. Mai. Aus London, Paris, Washington,
kurzum aus den Hauptsiädtcn dcrjcnigen Länder, deren
Gesandtschaften in Addis Abeba in Radioverbindung
mit ihren Regierungen stehen, lausen ununtcrbrochen Mel-
dungen über wilde Straßenkämpse, Plünde-
rungen, Vrände und CrmordungenvonWei-
tze » in Addis Abeba ein. Der Hilferuf der von den
aufständischen Abssfiniern besonders gefährdeten franzö-
sischen Gesandtschast an Vadoglio, möglichst schnell
mit seinen Truppen das Leben der Weitzen zu retten, hat
den Marschall dazu bewogen, 120 Flugzeuge nach
Addis Abeba zu entsenden uud seinen Gewaltmarsch
weiter zu beschleunigen.
Die durch die Flucht des Negus eingettetene chao-
tische Lage i» Abesfinien gibt dem .Giornale d'Italia"
heute Anlaß zu einem Leitartikel, der in den politischcn
Kreisen Roms umso grötzeres Aufsehen erregt, als man
ihn cm Stelle der ausgebliebenen Crklärung des Duce
als Willensmeinung der Regierung ansteht.
Das dem Autzenamt nahestehende Vlatt sagt zu der Flucht
des Negus wörtlich:
.Haile Selassie hat tatsächlich das gefamte abes-
sinische Gebiet mit all seinen verschiedenen Stämmen
Italien überlasse». Ost schasst eine Tatsache
neues Recht." Man glaubt in Rom, datz damit nicht
mehr und nicht weniger gesagt wird als eine einfache
Annexion Abessiniens durch Italien.
Durch eine solche Annexion würde Italien völkerrecht-
lich an die Stelle Abessiniens tteten, wie es die italie-
nischen Zeitungen schon seit einiger Zeit vorausgesagt
haben. Der Krieg wäre mit einem Schlag beendet,
wenn Badoglio in Addis Abeba die italienischs Souve-
ränttät über Wesstnien verkünden würde und alle kriege-
rischen Handlungen hätten dann nur noch den Lharakter
derNiederschlagung eines Aufstandes. Vor
allem aber wären die Sanktionen mit einem Schlag auch
juristtsch sinnlos geworden, denn esgebekeinenabes-
sintschen Staat mehr, zu deffen Gunsten das Sank-
tionsregime ja errichtet wurde. Man nimmt in gut unter-
richteten Kreisen an, datz Italien nach der Befitzergreifung
AbWniens ossizisll die Abschaffung der Sank-
tionen verlangen und die internationale Anerkennung
seiner Souveränttät über das chemalige Kaiserreich sor-
der« wird.
*
Die sranzösisch« Gesandtschaft in Addis Abeba von
Plünderern umzingelt.
Paris, 5. Mai. (Cig. Funkmeldung.) Havas
nreldet aus Dschibutt, Nachttchten aus Addis Meba zu-
folge seidie sranzösischeGesandtschaft, wo
2000 Personen llnterschlups gefunde» haben, seit Sonntag
abend von plündernden Eingeborenentruppen umzin-
g el t. Es mache sich bereits Mangel an Lebensmitteln
bemerkbar. Der sranzösische Gesandte habe erneut um
Hilfe gebeten. Man erwarte in Addis Abeba mit Un-
geduld das Eintreffen der ersten stanzösischen Eingebore-
nenkompagnie mrs Diredaua.
Von den beiden aus Dschibutt abgegangenen franzö-
sischen Kompagnisn würde dann die eine aus halbem Weg
in Diredaua bleiben und dort den Dienst der inzwischen
nach Addis Abeba abgegangenen Kompagnie übernehmen.
Die andere würde nach Addis Weba weiterreisen. Mer-
dings verlaute, datz die Cisenbahnstrecke bei Modjo 50
Kilometer von Addis Weba entsernt unterbrochen sei.
Die bedrohliche Lage der Europäer.
Paris, 4. Mai. Wis in gutunterrichtetsn stanzö-
sischen Kreisen verlautet, soll Autzenminister Flandin
die italienische Regierung auf die gefährliche Lage,
in dis die Curop 2 er in Wdis Abeba durch die Wreise
der abessinischen Regierung geraten sind, hingewiesen ha-
ben. Die italienische Regierung habe darauf
wiffen laffen, datz fie unverzüglich dem Marschall Ba-
doglio alle notwendigen Anweisungen gegeben hade.
Keine Verluste unter den Deutschen in Addis Weba.
Addis Weba, 4. Mai. Dank den umfassenden und
vorbildlichen Maßnahmen, die der deutsche Gcsandte
Strohm zum SchutzderdeutschenKoloniege-
trossen hat, sind bei den llnruhen unter den hier ansäs-
sigen Deutschen keine Verluste eingetreten.
Bereits oor Addis Abeti.
Der italienische Vormarsch.
Rom, 4. Mai. Nach einer am Montag hier ein-
getrossenen aber noch nicht bestätigten Privatmeldung hat
die Spitze der italienischen Truppen die abesfinische Haupt-
stadt AddisAbebaer^eicht.
Italienische Kraftwagenkolonne besetzte Debra Drehan.
Rom, 4. Mai. Im Heeresbsricht Nr. 202 meldet
Marschall Vadoglio:
Llnsere Krastwagenkolonnen haben den Patz von
Termaberüberschritten und DebraVreha«,
die srühere Hauptstadt von Schoa, besetzt. Llnsere Vor-
trupps befinden stch 40 Kilometer südlich von Debra
Vrehan.
An der Südfront geht trotz sehr heftiaer Regen-
fälle unser Vormarsch rasch weiter. llnsere W-
teilungen, die 80 Kilometer über Dagabur hinaus find,
schlugen und zerstreuten dis Krieger des bekannten Omar
Samantar, der im Iahr 1925 den Kapitän Larolei
ermordete und daraushin vom Negus als Führer in
den Sold genommen wurde. Omar Samantar wurde btt
diesem Treffen schwer verletzt. Sttn Sohn wurde mit
30 anderen Vewaffneten getötet. Die Völkerschasten
von Ogaden nchmen mit Freude unsere Truppen als Ve-
sreier äuf. Die Luftwaffe ist auf der ganzen Front sehr
stark tätig.
Kleine Meldungen.
— Die bisher vorliegenden Ergebniffe der ägyptt-
schen Wahlen läffen es als sicher erscheinen, datz die
Wafdisten mit einer überwältigenden Mehrheit
in das neue Parlament einziehen werden.
— Die beiden japanischen Kammern wurden am
Montag in feierlicher Sitzung durch den Kaiser er-
öffnet. Der japanische Käiser richtete dabei einen
ernsten und eindringlichen Appell an fttn Volk, nach dem
traurigen Geschehen der Revolte im Februar in opser-
bereitem Cinsah für die Stärke und innere Ordnung Za-
pans einzustehen.
EiWci-mg der Srgel
I» d« Heidelberlier Re«m WierW.
Heidelberg, 5. Mai 1936.
Vor ttner recht zahlreichen Zuhörerschaft von Freun-
den der Orgelkunst hatte gestern abend das neue Or-
gelwerk in derllniversität Gelegenheit, von
Meisterhand gespielt, ihre Klangmöglichkeiten zu ent-
salten. Ciimangs sprach der Rektor der llniverfität Pro-
seffor Dr. Groh Worte der Weihe, kam kurz auf die
Baugeschichte der Orgel zu sprechen und dankte den Cr-
bauern, dem Inhaber der Firma M. Welte Söhne in
Freiburg, Orgelbaumeister Bockisch und dem Intonateur,
Orgelbaumeister Koulen, ferner allen denen, die durch
Sttftungen und als Triebfeder das Zustandekommen des
Werkes ermöglichten, insbesondere Geheimrat Hoops und
Proseffor Poppen.
Cingang und Schluß des mufikalischen Teils bildete
Vachs Praeludium und Tripelfuge in Cs, die Sonnen-
suge, deren Klarheit und in Sonnenglanz getauchte The-
matik Prüfstein sür die linienmätzige Därstelluna des
Inhalts ist. Zweifellos läßt sich größere Klarhett und
akusttsch sauberere Führuna aus keiner Orgel je erzielen.
Kaum ist es möglich, ein Werk zu sinden, das präziseres
Spiel verlangt, ist doch die akustischc Saalwirkung auher-
ordentlich „kürz". In der Wirkung der Tiefe urid klang-
lichen Fundamentierung ist nicht zu viel vorhanden.
Zweifellos scheint das Mögliche getan zu sein; die Auf-
stellung der Vatzregister, die man üblicherweise srontal
wirkend anordnet, gibt Grund zu klanglicher Schwächung.
Das Tutti, von ersrischender Schärfe und reichlicher
Fülle, genügt für den Raum durchaus, ohne indes etwas
von dem brüllenden Stentorton der vergangenen Orgel zu
bsfihen. Ganz einzigartige Wirkungen, reich in der Kom-
binatorik ergaben dieCinzel st imme n. In den
Lhoralbearbeitungen älterer Meister konnte Profeffor
Poppen cine ganze Anzahl solcher ausgewählter Wir-
kiingen vorsührcn: bevorzugt wurde der Zungen- und
Cornettklang. In dem Lhoralvorspiel zu „Wö soll ich
fliehen hin" von Vach, dem vielleicht stärksten Stück des
Abends, zeigt der Sordun seine Vaßsührungscigenschast
in ausgezeichneter Charaktettstik, das Regal init dem ba-
rocken Tremulanten ergab vortrefflichs Solosttmmen, —
ein Beweis, datz die V'erwendung der Zunge als Vegleit-
sttmmen btt der Geräuschhastigkeit der alt-neuen Rohr-
werke durchaus am Plah ist, wie sich auch bei der Trio-
Sonate von Vach erwies. Dann gab es wieder Labial-
wttkungen von ausgesuchter Helligkeit; so z. V. stellt sich
die unteroktavige Aunge gegen das scharfgttätttgte Ge-
dackt in schöner teraffensörmiger Wirkung bei dem Orgel-
choral von Ioh. Christoph Dach „Gelobet seist du, Zesu
Christ". Datz indes das Werk zu dynamisch-elasttschem
Ausdruck in gleicher Weise sähig ist, zeigte das „Vene-
dictus" von Reger. Crstaunlich ist es, wie gut die sanft
schwebende Stimme im Raum steht. Vei dieser Auswahl
-eigte Proseffor Poppen die ganze Wirkungsmöglichkeit
des Werkes in grotzsr Reichweite fttlifttschsr und klang-
licher Deutung.
Zwischen den Orgelvorttägen hörte man rttchlich
ausgiebig und monotön Lesungen aus alten und
nsuen Schriften über Orgel und Orgelkuust und einen
Sprechchor der Studentenschaft. Or. 1V.L-.
sFurtwängler unterbricht seine Dirigententätigkttt.j
Der Führer und Reichskanzler hat, wie das Deutsche
Nachrichtenbüro meldet, Wilhelm Furtwängler
seinem Wunsch entsprechend für ttne Zeitlaug von aller
Dirigententätigkeit innerhalb Deuffchlands
entbunden. Wilhelm Furtwängler, der sich persöii-
lichen Arbeiten widmen will, wird im nächsten Äinter
nirgends dirigieren, aber nach Ablauf der kommenden
Spielzeit seine TLttgkttt im In- und Ausland wieder
aufnehmen. Dis Mitwirkung Furtwänglers btt den
Vayreuther Festspielen blttbt von dieser Regelung un-
berührt.
sKarl Fischer als Clmendorffs Nachfolger in Wies-
badcn.j Generalmusikdirektor Karl Fischer, der zur
Zeit das musikalische Leben in Mainz ltttet, wurde
zum Nachfolger des nach Mannheim berufenen General-
mustkdirektors Karl Clmendorff an das Deutsche
Theater in Wiesbaden verpflichtet.
sDie Dritte Reichstheatersestwoche in MünchenZ die
vom Donntag, 10. Mai, bis Sonntag, 17. Mai dauert,
steht in diesem Iahr im Zeichen der vollkommenen
Volkwerdung unserer Nation und will daher
auf dem Gebiet des Schauspiels dem immer stärkeren
Durchbruch nationalsozialisttschen Schaffens Ausdruck
verleihen. Wurde bei der vorjähriqen Theater-Fest-
woche in Hamburg das Werk des erstsn nationalsozia-
listtschen Dichters Dietrich Cckard geehrt, so findet
diesmal ausschließlich die schöpferische Leistung leben-
der Parteigenossen ihre Anerkennung. Die drtt
Dichter der Reichstheater-Festwochs find Hänns Iohst,
Friedrich Vethge und Cberhard Wolfganq Möller.
Sie alle gehöreu schon lange der nationalsozialisttschen
Bewegung an. Zhre Dramen repräsentieren die neue
aus dem politischen Ausdruck der Zeit erstandsne Dich-
tung, die die nationale Lhre in den Mittelpunkt
ihres Denkens gestellt hat. Sie widerlegen die liberali-
sttsche Theorie, vie die Möglichkeit und das Vorhanden-
sein einer ausgesprochenen nationalsozialisttschen Drama-
tik leugnen zu können glaubte. Von Hanns Iohst wird
während der Reichstheaterfestwoche däs bekannte Schau-
spiel „Thomas Paine" am 15. Mai im Münche-
ner Nationaltheater unter der Regie von Iürgen Feh-
ling und mit Müthel in der Hauptrolle äufgeführt.
Von Friedrich Vethge gelangt am 11. Mai ini Thea-
ter des Volkes (Prinzregenten-Theater) „Marsch
der Veteranen" mit Mathias Wiemann in der tra-
genden Rolle zur Darstellung, von Cberhard Wolfgang
Möller das Schauspiel „Rothschild siegt bei
Watsrloo" am 13. Mai iu deu Münchener Kammer-
spielen.
Alles lür tas teutsche Nolk!
SlalMes 8u-e wer »as Lankopser »er Nalioa".
Berliu, 4. Mai. Am Montaa abend sprach Stabs-gen Willen, mitzuhttsen an den grotzen >><?
zum Dank- die an den Führer und das deutsche VoU » ^
chef Lutze über alle deutschen Sender zum
opfer drrRation. I« semer Rede führte er
u. a. aus:
Jn diesem Jahr haben di« Männer der SA
dem Führer eiu Dankopfer zum Geburtstag dar-
gebracht, ttn Geschenk, das dem Geist der SA, der der
Geist unserer toten Kameraden ist, entspricht.
Jnmitten einer Jdeenwelt, die in kühler und ge-
schaftstüchtiger Richtung an matettellen Dtngen klcote,
wuchsen die Sturmabteilungen des Führers heran,
die den materiellen Begriffen der damaligen Zest sol-
che mit ethischem Gehalt und sittlichem
Wert gegenüberstellten.
Der Opfermut, die Einsatzbereitschast und die
Gelbstlosigkeit der SA waren nie leere Wottc,
diese Begriffe fanden immer ihre Krönung durch
die Tat.
Und so muß auch dieses Daukopfer nicht von der
materiellen Seite her, sondern nach der ethischen
Seite hin sein« Wertung ersahre-n. Jn ihm soll der
freiwillige und nneigennützige Aktivismus zum Aus-
druck kommen, der in den Reihen der SA seine Ge-
buttsstätte fand und der längst von den Männern der
SA Hinausgetragen wurde ins Volk und dort die Re-
sonanz bildet für die ungeheure Arbeit, die der Füh-
rer Tag und Nacht zum Wohl seines deutschen Volks
leistet.
Wir wollen ni« vergessen, daß die Männer der
Sturmabteilungen meist nichts einzusetzen hatten als
thr nacktes Leben — aber dieses gern und sreudig
in den Dienst der heiligen Sache unseres Führers stell-
ten. Das innere Gefühl, sich einsetzen zu müssen
dort, wo es die Notwendigkeit gebtttet, dort zu
opfern, wo es das Wohl der Gemeinschaft
verlangt, ist die Grundlage der schon zur SelbMer-
ständlichkeit gewordenen Hältung der SA.
Der Nationalsozialismus braucht keine Menschen,
die ihn in tausend Thesen zerlegen, er braucht Manner
des ehrlichen Wollens und des lrästigen Handelns.
So hat die SA im Vorjahr. im Jahr der Wehr-
sreiheit, dem Führer als Ehrengabe ein Jagdgeschwa-
der znr Derfügung gestttlt, beseolt von dem unbandi-
Wir sehen im „Dankopfer" die Mögli^jäs^!
eine verschworene Kampf- und LPiei» z-
neue Werte zu sckiaffen, die einen
daments zur Ewigleitwerdung der or
tion bilden.
usch-^'ri-'
Wir wollen die Kampfgemei-,
di« gewillt ist, dieses Qpfer alljährlich ^
gen, di« bereit ist, ihre Liebe zum Führer
Dank jedes Jahr durch die Tat zum AusdrU
gcn-
Wir sammttn nich-t, wir fordern mcht, ^ e
daß wir da siudk Und die kämpi-''' ^
mente des deutschen Volks werden nicht "bst'
wcmi es gilt, dem Führer durch praktisch
Sozialismus ttnen Bruchtell von dem " ^
was er jedem einzelneu täglich rn so überttl
gibt. ,
Des Führers Krast tst die uuse«, ^ ^ ift's
«uch die sttne. Und so wollen wir ih«
Werte zu schafsen und neu« W«rk«
Kampf nnd Opfer aber waren, st" ^ ^
Gcschenke für den Fuhrer aus diesem Geist > zi»,
ben, praktischer Nationalsoz'" ^ ^
nämlich die Synthese zwischen Nattonoltt
Sozialismus. War vie Weyrgaoe "",^§1»^
Iahr das schönfte Dekenntnis zmn Natio"M ^
lehrgabe
krti-
der herrlichste Bew-w
nsthlS
sist'
ist das Dankopfer
Sozialismus.
Denn wir wollen fa nichts für uns>
SA, nichts sür die Gegenwart, , f-l ^
sondern für das ganze dentsche V»l '
Zukunft, fürdie Ration
und übergeben wolleu wir es dem
Deutschlands, unserm Führer Ai» ols ^
Epanlfche Kirchen und Klöfter ln Flamnltll
Madttd, 4. Mai. Der Sturm des
schen Mob aus die Kirchen in Madrid dauert
an. In den Vororten Tetuan und Chamartin stehen
fünf Kirchen in Flammen. Zahlreiche Löschzüge
der Feuerwehr versuchen die Brände zu löschen, können
sich im allgemeinen jedoch nur darauf befchränken, ttn
llebergreisen des Feuers aus die Nachbargebäude zu ver-
hindern. Die Klosterschulen Pilar und Cova-
donga, sowie das Franziskanerkloster d« Los
Salesianos brennen ebenfalls lichterloh.
Der rasende Pöbel überfiel ferner die Wohnmigen
eines Pfarrers und eines der Rechten angehörenden Be-
zirksbürgermeisters und steckte die Häuser in Brand.
An ttnigen Stellen der Stadt sanden Schietzereie«
MarkWcher Rv» mft kurch daö Lau».
marxisti-
zwischen Marxisten und der Poliztt ftatt, bä Ä
Kirchen die roten Wgriffe abwehren mrd am
noch umfangrttchere Vrandsttftungen verhin^
Ein marxistischer Mordbrenner wurde dabei l
lich verletzt, mehrere andere trugen leicht^
lehungen davon.
Dtt den lleberfällen wnrden 25 französt^,chz'^,i
angehöttge verleht. Marxisttsche GrupP«" jk aul.5,
die Straßen und sordern zum Generalst'^ i»^
verschiedenen Neubauten wurde die Arbeit b-' .
gelegt. fin- ^,'l
Die Verlader des Madttder Südbah»^.^itt ^
Montag in den Streik getreten, um
einiger Zeit gestellten Forderungen durchzuv ^
z Rllltar-e« Mark mehr an Steuerelmm
SlaalSiekrelSr Rein-ardl »e! »ee Erössnung »er Reichsfinanzichule M
Nach seinen Ausführungen
meister Walt"
m AuSMyrungen sprach
her (Ilnienau) Worte
Reichssinanzschule in Il^Ärcs^ f ^
schluß an die Cröfsnungsfeier wurde Staat^j,r'.^
hardt im Rathaussaal der C h r e n b ü r s
ner Heimatstadt in Anerkennung seiner -s'Lhc '
Neugestaltung des deutschen Vaterlandes^^
^Ius aller wett
— Ehrung einer hundertjährigen. v r 'M ,k
Reichskanzler hat der Frau Mrrgareta ""
Vredstedt aus Anlaß der Vollendunä
bensjahres ttn Glückwunschschreiben und?
zugehen laffen. ^
Ilmenau, 4. Mai. Als neue Dienststelle der Reichs-
ffnanzverwaltung wurde am Montcrg die zwttts Reichs-
finanzschule bei Ilmenau durch Staatssekretär
Reinhardtin Gegenwart zahlreicher Chrengäste, Ver-
treter der Partei, der Reichsfinanzverwaltung, der Vehör-
den und der ersten Lehrgangsteilnehmer aus dem Reich —
400 an der Zahl — eröffnet. Die Aufgabe dieser Schule
ist die Durchsührrmg vierwöchiger Lshrgänge für
Veamte des Kaffen- und Vollstreckungsdienstes. Lttter der
neuen Schule ist Regierungsrat Roggeaus Königsberg.
Staatssekretär Reinhardt hielt eine grotzanae-
legte Rede über die Steuerpolitik des nattonalso-
zialistischen Staates und gab zugleich Kemitnis von neuen
Richtlinien über die Aushebung des Nachwuchses in der
Reichsfinanzverwaltung. ^ ...
Iede Steuerzahlung, so führte Stmrtssekretar
Reinhardt aus, erfolgt durch oen ttnzelnen Dolksgenoffen
nicht sremder Intereflen willen, sondern mittelbar um sei-
ner selbst willen.
Steuerzahlen heitze, nicht Opser bringen, fonder«
seine Pslicht tun.
Reinhardt ging dann auf die Crfolge der natto-
nalsozialifttschen Finanzpolitik ein, stellte fest, daß der
Finanzbedarf der Arbeitslosenhilfe im Iahr 1935 um rund
zwei Milliarden Mark klemer gewesen stt als im Iahr
1932.
Aus der anderen Seite stieg das Steuerauskommen
des Rttches trotz der Steuervergünsttgungen, Steuerbesrei-
ungen und -Senkung um rund drei Milliarden
Mark gegenüber 1932. Diese Entwicklung stt das Er-
gebnis des ersolgreichen Kampfes um die Verminderung
der Arbeitslosigkeit. Das Steuerauskommen im März
1936 sei um 156,3 Millionen Mark grötzer gewesen als
in der gleichen Zeit des Vorjahres und im gesamten Rech-
mmgsjahr 1935, also in der Zeit vom 1. April 1935 bis
31. März 1936 um 1445,2 Millionen Mark größer als
im Rechmmgsjahr 1934, ein Ergebnis, das alle Erwar-
tungen übersteige.
Staatssckrctär Rcinhardt gab dann davon Kenntnis,
datz die Liste der säiimigen Steuerzahler erstmals
im Sommer 1936 aufgelegt werde.
Grundsählich sollen in diese Listen «lle di-remgen^Sän- um 2Z UHr g'l aäH'H n d7t."'Lin-
menge hatte sich troti der wäten Stu»b,
Ersl-s
— Das Luftschiss LZ. 129 „Hü
Montag abend rmch 21 sthr aus ttner
über München und zog über dem Stabt'^s .st»
Schlttfen. Im Licht des Vollmonds «>ar />
wundervoll sichtbar. Cs wurde von vr-l-" "V
grüßt.
— Wiedsr ttn Neger i« !1SA- ,
amerikanrschcn Staat Georqia j,ck L
Rähs von Pavo etwa 200 Mänenr am ci^k i
einen G esangenentransport. ^i- ^ y
Sheriss einen Reaer, der imter ^ ^
stand lynchten rhn imd warfen dann ' ^ j»
den Hof ttner Negerschule. Dies ist btt ,^r
von Lynchjustiz, der fich innerhatv
den Vercinigten Staaten abgespielt hat- ^
Probesahrt des Lustschisss .S>n^jsi
Friedrichshasen. 4. Mai. Das
» r g " startete am Montag
svöchrger Nuhepause untcr Führung 1^',
ten Kapitän Lehmann um 15.26 fthr
1 hrt. Autzer der Besahung besanden >>, jörli, -s-
9 > - r e an Vord, nämlick Wcrking-nn
^^chsluftfahrtministsriiims. svww
stelle irir Luftfahrzeuge. Die Fahrt critt ^ r»,.,^ /
Vodenseegebiet. Der Start vollzog ^ .
Sicherhcit. Vei dcm Aussttcq war »n ifti ^
Hubcrt Wilkins, der die Nordan"
machen wird, anwcsend. .
Das Luftschiff ist dann nach Ar'^,M-
>ahrt auf dem Flngplatz Löwent^al ^^^r>
Riga. 5. Mai. Am Montag mi"Äsl'Ä '
di- ds„ttche .
nigsberg kommend
Vcinhorn auf dem
sich eine große Menge zum Cmpsang
gefunden.
migen aufgenommen werden, die am
den Steuerzahlungen odcr Vorauszahlungen im Nuastand
waren, die vor dem 1. Ianuar 1936 fällig gewesen und
nicht gestundet worden stnd. Die Zahl der in dev Listc
der säumigen Steuerzahler aufgenommenen Steuerpflich.
tigen sei wesentlich kleiner als bei der erstmals angekün-
digten Liste vorauszusehen war, ein Deweis dafur, datz
die Steuerehrlichkeit und Steuerpünkttichkeit fich
in den vergangenen 12 Monaten sehr erhebnch gebes-
sert habe.
Durch einen Erlatz an die Finanzämter werde ange-
ordnet, daß den in der Liste genannteri Steuerpflichtiflsn
eine letzmalige Frift von zwei W o ch e n zur Ve-
seitigung ihrer vor dem l. Ianuar 1936 falltgen gcwese-
nen Steuern gegeben werden soll. Diejerngsn Stsuer-
pflichtigen, die ihren Rückstand innerhalb zwei Wochen
beseitigen, sollen in die endgültige Liste nicht ausgenom-
men werden. Cs könne denjenigen Volksgenoffen, die mit
Stsuerzahlungen aus der Zeit vor dem l. Ianuar 1936
noch im Rückstand find, nicht dringend genug empsohlen
werden, diesen Rückstand unverzüglich aus der Welt zu
schaffen. ftnter bestimmten Voraussehungen
solle im nächsten Winter die Aufhebung der Sperre
für den Veruf des Steuerberaters ins Ausficht ge-
nommen werden.
Staatssekretär Reinhardt führte dann die Lehrer der
Ilmenauer Schule in ihr Amt ein und niachte davon Mit-
teilung, datz das Wort „Steuersupernumerar" vom 1. Mai
^Is ab beseittgt worden sei. Von diesem Zeitpunkt ab ,nb°irnme
gsbe es nur noch „Fmanzfchuler mid „Finanzanwärter". warm. ipäter verttnzelt anch etwas
menge hatte sich tro'tz der späten Stun""»?" ,.j^-
plah eingefunden, um Zeuge dsr - - -u ^
landung des Luftschiffes „Hindenburv sst
Elly Veinhorn in tr^ji'
die deutsche
i Flugplatz bei -^r §
Am Wend sprach Clly Deinponi "§l Ä
Haus über ihre Crlebnisse als ,/
Asrika, Indien und Australien. DE iii
vomRerchsdeüts^nVerein
des Rigaer Deutschen Gewcrbevcreins
ihrer feffslnden, durch Lichtbilder - .5
Rede rief Clly Vsinhorn lebhaste ^"'pe»^
ders unter der zahlreich vertretenen A
hervor.
Die lettländische Preffe zollt h- stol-
durch die bekannte deutsche Fliegerlff^ecb.
Auher Riga, wo Elln Veinhorn
spricht, wird sie auch in Likau ein-ff^^
wellerbekich» des Seichs«^.- >^
Ausgabeort Stuttgart. — AuSgcS-b-^Kk t»
Borausfichtlichc Witterung sür Bad-m
Hohenzollern bis Mittw»
Südliehe bls südösttichs ^