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Vorwort.

Die erste Entdeckung, welche Thomas von Rudhart
machte, als er mit mir daranging, den Schmeller’schen Ca-
talog der bayerischen Handschriften auf der hiesigen Hof-
und Staatsbibliothek zu untersuchen, war der lange für ver-
loren gehaltene fflatthias von Kemnat. Rudhart kannte den
Stand der Sache sehr genau, er selbst hatte früher unter
den Auspicien des hochseligen Herzogs Wilhelm in Bayern
Königl. Hoh. unter andern Fragen, die dieser erleuchtete
Protector bayerischer Geschichtsforschung angeregt hatte,
auch die über den Kemnater ausführlich und gründlich,
wie er pflegte, bearbeitet*), und so konnte er leicht und
auf den ersten Blick die ganze Wichtigkeit des Fundes
beurtheilen. Die damalige Commission zur Herausgabe
bayerischer und deutscher Geschichtsquellen übertrug mir
sofort die Bearbeitung, indem sie mir die Ehre anthat,
mich gewisser Massen als den Mitfinder zu betrachten. Ich
hatte mich somit auf ein Feld zu begeben, welches mir so
fremd als möglich sein musste, wenn man erwägt, dass
meine schriftstellerische Thätigkeit in den vorangegangenen
Jahren der kritischen Herausgabe eines provenzalischen
Epos und einer spanischen Romanzensammlung gewidmet
war. Das Jahrhundert, wie der Gegenstand und das Fach
lagen meinem bisherigen Studienkreise gleich fern; nur die
Sprache des 15. Jahrhunderts war mir durch frühere Arbeiten

*) S. Archiv für Geschichte und Alterthumskunde des Ober-
Main-Kreises. Herausg. v. E. C. Hagen. Zweiter Band. Zweites
Heft. Bayreuth 1835. S. 67 ff.
 
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