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Blende zur Linse. Bei vorgesetzter, dem Aufnahme-
objekt zugewendeter Blende zeigt sich stets tonnen förmige
Durchbiegung der Senkrechten. Befindet sich die Blende
hinter der Linse, so ist die Durchbiegung kissenformig.
Der letztere Fall ist nur ein theoretisch angenommener,
zum Vergleich dienender. Denn einfache Linsen haben
bekanntlich vorgesetzte Blenden. Es handelt sich in der
Praxis daher auch immer nur um das Vorkommen tonnen-
förmiger Verzeichnung.
Die Grösse der Objektivöffhung ist dabei belanglos.
Irgendwelcher verbessernde Einfluss kleinerer
Blenden auf die Distorsion ist ausgeschlossen.
Während bei einfachen Linsen eine Beseitigung
der Distorsion durch irgendwelche Korrektion unmöglich
ist, lässt sich dieselbe vollkommen erreichen, wenn man aus
zwei räumlich getrennten Linsen, die unter sich ganz
gleichartig sind, aber entgegengesetzt zueinander
gestellt werden, ein symmetrisches Objektiv kombiniert,
und die Blende zwischen die Linsen setzt (vgl. Fig. 29).
Nun wirkt die Blende für die eine der beiden Linsen
gleichsam als vorgesetzte Blende, und ergibt für diese
Linse tonnenförmige Verzeichnung; für die andere Linse
aber wirkt sie als hintergesetzte Blende und erzeugt mit
ihr kissenförmige Verzeichnung. Somit haben wir ein
Objektiv erhalten, dessen Linsen nach ein und derselben
Richtung hin gleich grosse, aber entgegengesetzte Ver-
zeichnungsfehler ergeben. Die Folge ist, dass diese Fehler
sich gegenseitig aufheben, und dass eine korrekte,
von Verzeichnung freie Bilddarstellung resultiert.
Wenn man sich demnach genötigt sieht, hier ein
Objektiv aus zwei räumlich getrennten Linsen zu kombinieren,
so ist es erklärlich, dass man dann auch solche Linsen wählt,
die ihrerseits von sonstigen Fehlern möglichst frei sind,
mit andern Worten, dass man dann nicht „einfache“, sondern
chromatisch und sphärisch korrigierte, also aus ver-
schiedenen Einzelteilen bestehende Linsen verwendet, wie
wir es in Figur 30 angedeutet haben. Die Verzeichnung an
Blende zur Linse. Bei vorgesetzter, dem Aufnahme-
objekt zugewendeter Blende zeigt sich stets tonnen förmige
Durchbiegung der Senkrechten. Befindet sich die Blende
hinter der Linse, so ist die Durchbiegung kissenformig.
Der letztere Fall ist nur ein theoretisch angenommener,
zum Vergleich dienender. Denn einfache Linsen haben
bekanntlich vorgesetzte Blenden. Es handelt sich in der
Praxis daher auch immer nur um das Vorkommen tonnen-
förmiger Verzeichnung.
Die Grösse der Objektivöffhung ist dabei belanglos.
Irgendwelcher verbessernde Einfluss kleinerer
Blenden auf die Distorsion ist ausgeschlossen.
Während bei einfachen Linsen eine Beseitigung
der Distorsion durch irgendwelche Korrektion unmöglich
ist, lässt sich dieselbe vollkommen erreichen, wenn man aus
zwei räumlich getrennten Linsen, die unter sich ganz
gleichartig sind, aber entgegengesetzt zueinander
gestellt werden, ein symmetrisches Objektiv kombiniert,
und die Blende zwischen die Linsen setzt (vgl. Fig. 29).
Nun wirkt die Blende für die eine der beiden Linsen
gleichsam als vorgesetzte Blende, und ergibt für diese
Linse tonnenförmige Verzeichnung; für die andere Linse
aber wirkt sie als hintergesetzte Blende und erzeugt mit
ihr kissenförmige Verzeichnung. Somit haben wir ein
Objektiv erhalten, dessen Linsen nach ein und derselben
Richtung hin gleich grosse, aber entgegengesetzte Ver-
zeichnungsfehler ergeben. Die Folge ist, dass diese Fehler
sich gegenseitig aufheben, und dass eine korrekte,
von Verzeichnung freie Bilddarstellung resultiert.
Wenn man sich demnach genötigt sieht, hier ein
Objektiv aus zwei räumlich getrennten Linsen zu kombinieren,
so ist es erklärlich, dass man dann auch solche Linsen wählt,
die ihrerseits von sonstigen Fehlern möglichst frei sind,
mit andern Worten, dass man dann nicht „einfache“, sondern
chromatisch und sphärisch korrigierte, also aus ver-
schiedenen Einzelteilen bestehende Linsen verwendet, wie
wir es in Figur 30 angedeutet haben. Die Verzeichnung an