LANDKREIS ROTH
74. GEORGENSGMÜND
(Ortsflur Mäbenberg)
Der Hist. Ver. Mittelfranken erhielt 1843 von Vikar
Holzhausen aus Roth mehrere Bronzen, die n von
Mäbenberg in der Flur „Wolfsacker" gefunden wur-
den. Angeblich befanden sie sich in einem mit einer
Steinplatte abgedeckten Tongefäß, zusammen mit
„Bronzeringen, Nadel, Armspiralen, Halsschmuck,
Ringen, Steigbügelringen und einer Messerklinge".
Die Funde gelangten in verschiedene Hände. Ein
Teil kam mit der Slg. Pfister in die Slg. des Hist.
Ver. Mittelfranken. Bei H. Müller-Karpe 1959 wur-
den nur die Anhänger abgebildet.
Drei halbmondförmige Blechanhänger mit Ringösen
(Taf. 97,9.10.12).
Dreieckiger Blechanhänger mit Ringansatz (Taf.
97,11).
Punzverzierter Stöpselohrring (Taf. 97,13).
Kleine Fragmente eines unverzierten Stöpselohrringes.
Verbleib: Mus. Ansbach, Inv.Nr. 418,488-491,497.
Lit.: Jahrb. Hist. Ver. Mittelfranken 13, 1844, 23 (Eingang
zur Sammlung). - H. Eidam 1931, 3. - H. Müller-Karpe,
Beiträge zur Chronologie der Urnenfelderzeit nördlich und
südlich der Alpen. Röm.-Germ. Forsch. 22 (1959) 290 Taf.
161, C.
75. GREDING
(Ortsflur Mettendorf)
Gruppe von ehemals mindestens sieben Gräbern
(Grabhügel, Steindeckengräber und Brandgruben-
gräber) ca. 1400 m ssö von Mettendorf im Schwarz-
achtal, am flachen Hang zwischen der Straße Met-
tendorf-Kinding und dem Steilabfall zum Schwarz-
achtal; Pl.Nr. 858 1/3. (NW 42.7)
Vor der Rodung des Geländes um 1868 sollen die
Hügel noch bis zu 2 m h. sichtbar gewesen sein. Sie
wurden bereits damals größtenteils abgetragen. Bei
Beginn der Untersuchungen durch F. Birkner waren
nur noch flache Erhebungen im Acker sichtbar. Die
groben Skizzen und Beschreibungen des Ausgräbers
lassen offen, ob es sich bei einigen Steinbauten um
Reste von Steinkreisen mit zentralen Grabkammern
oder um Flachgräber mit Steindecken handelt.
A. Grabung F. Birkner 1902 und 1903.
An einer Stelle, an der bereits 1901 Skelett- und
Gefäßreste ausgepflügt wurden, fanden sich 1902
nicht näher beschriebene Reste eines Grabes. Ne-
ben mehreren Gefäßen (verschollen), Skelettresten
und Leichenbrand wurden geborgen:
Zwei Hohlwulstringe mit Tonkern (Taf. 98,1.2).
Eiserne Tüllenpfeilspitzen (Taf. 98,4).
Fragmente von 15 blechförmigen Eisenpfeilspitzen mit
Resten der Holzschäftung (Taf. 98,5-19).
Zwei Knochenpfrieme, Fragmente von drei weiteren
(Taf. 98,3).
Grabbau 1 (1903)
Etwa 8m ö der Grabung von 1902 wurde ein unre-
gelmäßig viereckiger Steinbau mit zum Teil schräg
nach innen gestellten Steinen aufgedeckt; darin
mehrere Gefäße. In einer Ausbuchtung des Stein-
baus, in den Boden eingetieft, befand sich ein urnen-
felderzeitliches Brandgrab mit Bronzemesser und
bronzener Tüllenpfeilspitze (H. Hennig 1970, 132
Taf. 63). Erhalten und zuweisbar ist:
Henkeltopf mit Dreieckseinstichreihe; stark kalkgema-
gerter, poröser Ton (Taf. 98,20).
Die weiteren Funde sind verschollen.
Grabbau 2
Nach NW an Grabbau 1 anschließende rechteckige
Anlage von 6x2m Größe. Außer einigen Streu-
scherben war der Steinbau fundleer.
Grabbau 3
Etwa 20m ö von Grabbau 1 wurden bereits vor der
Untersuchung Steine und Skelettreste ausgepflügt.
Bei der Ausgrabung waren noch in einem unregel-
mäßigen Steinbau die unteren Extremitäten eines
erwachsenen Individuums und eines Kindes auf ei-
ner „Brandschicht" erhalten. An der rechten Seite
des Skeletts standen zahlreiche „rot und schwarz
bemalte Gefäße", zum Teil ineinandergestellt. Zwi-
schen den Füßen des Erwachsenen lag eine umge-
stülpte Schale. Erhalten ist:
Bauchige, gestufte Schale mit ausgestelltem Rand; innen
völlig graphitiert (Taf. 98,24).
Beim Kinderskelett lag zusammen mit einer massi-
ven, schwach gebrannten Tonkugel:
Tonklapperkugel (Taf. 98,21).
Neben einem latenezeitlichen, durchbrochenen
Gürtelhaken fanden sich ohne nähere Lageangabe:
Grob gedrückte doppelkonische Tasse (Taf. 98,25).
Eisenstabfragmente (Taf. 98,26).
Zwei Nadelschäfte (Taf. 98,22.23).
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74. GEORGENSGMÜND
(Ortsflur Mäbenberg)
Der Hist. Ver. Mittelfranken erhielt 1843 von Vikar
Holzhausen aus Roth mehrere Bronzen, die n von
Mäbenberg in der Flur „Wolfsacker" gefunden wur-
den. Angeblich befanden sie sich in einem mit einer
Steinplatte abgedeckten Tongefäß, zusammen mit
„Bronzeringen, Nadel, Armspiralen, Halsschmuck,
Ringen, Steigbügelringen und einer Messerklinge".
Die Funde gelangten in verschiedene Hände. Ein
Teil kam mit der Slg. Pfister in die Slg. des Hist.
Ver. Mittelfranken. Bei H. Müller-Karpe 1959 wur-
den nur die Anhänger abgebildet.
Drei halbmondförmige Blechanhänger mit Ringösen
(Taf. 97,9.10.12).
Dreieckiger Blechanhänger mit Ringansatz (Taf.
97,11).
Punzverzierter Stöpselohrring (Taf. 97,13).
Kleine Fragmente eines unverzierten Stöpselohrringes.
Verbleib: Mus. Ansbach, Inv.Nr. 418,488-491,497.
Lit.: Jahrb. Hist. Ver. Mittelfranken 13, 1844, 23 (Eingang
zur Sammlung). - H. Eidam 1931, 3. - H. Müller-Karpe,
Beiträge zur Chronologie der Urnenfelderzeit nördlich und
südlich der Alpen. Röm.-Germ. Forsch. 22 (1959) 290 Taf.
161, C.
75. GREDING
(Ortsflur Mettendorf)
Gruppe von ehemals mindestens sieben Gräbern
(Grabhügel, Steindeckengräber und Brandgruben-
gräber) ca. 1400 m ssö von Mettendorf im Schwarz-
achtal, am flachen Hang zwischen der Straße Met-
tendorf-Kinding und dem Steilabfall zum Schwarz-
achtal; Pl.Nr. 858 1/3. (NW 42.7)
Vor der Rodung des Geländes um 1868 sollen die
Hügel noch bis zu 2 m h. sichtbar gewesen sein. Sie
wurden bereits damals größtenteils abgetragen. Bei
Beginn der Untersuchungen durch F. Birkner waren
nur noch flache Erhebungen im Acker sichtbar. Die
groben Skizzen und Beschreibungen des Ausgräbers
lassen offen, ob es sich bei einigen Steinbauten um
Reste von Steinkreisen mit zentralen Grabkammern
oder um Flachgräber mit Steindecken handelt.
A. Grabung F. Birkner 1902 und 1903.
An einer Stelle, an der bereits 1901 Skelett- und
Gefäßreste ausgepflügt wurden, fanden sich 1902
nicht näher beschriebene Reste eines Grabes. Ne-
ben mehreren Gefäßen (verschollen), Skelettresten
und Leichenbrand wurden geborgen:
Zwei Hohlwulstringe mit Tonkern (Taf. 98,1.2).
Eiserne Tüllenpfeilspitzen (Taf. 98,4).
Fragmente von 15 blechförmigen Eisenpfeilspitzen mit
Resten der Holzschäftung (Taf. 98,5-19).
Zwei Knochenpfrieme, Fragmente von drei weiteren
(Taf. 98,3).
Grabbau 1 (1903)
Etwa 8m ö der Grabung von 1902 wurde ein unre-
gelmäßig viereckiger Steinbau mit zum Teil schräg
nach innen gestellten Steinen aufgedeckt; darin
mehrere Gefäße. In einer Ausbuchtung des Stein-
baus, in den Boden eingetieft, befand sich ein urnen-
felderzeitliches Brandgrab mit Bronzemesser und
bronzener Tüllenpfeilspitze (H. Hennig 1970, 132
Taf. 63). Erhalten und zuweisbar ist:
Henkeltopf mit Dreieckseinstichreihe; stark kalkgema-
gerter, poröser Ton (Taf. 98,20).
Die weiteren Funde sind verschollen.
Grabbau 2
Nach NW an Grabbau 1 anschließende rechteckige
Anlage von 6x2m Größe. Außer einigen Streu-
scherben war der Steinbau fundleer.
Grabbau 3
Etwa 20m ö von Grabbau 1 wurden bereits vor der
Untersuchung Steine und Skelettreste ausgepflügt.
Bei der Ausgrabung waren noch in einem unregel-
mäßigen Steinbau die unteren Extremitäten eines
erwachsenen Individuums und eines Kindes auf ei-
ner „Brandschicht" erhalten. An der rechten Seite
des Skeletts standen zahlreiche „rot und schwarz
bemalte Gefäße", zum Teil ineinandergestellt. Zwi-
schen den Füßen des Erwachsenen lag eine umge-
stülpte Schale. Erhalten ist:
Bauchige, gestufte Schale mit ausgestelltem Rand; innen
völlig graphitiert (Taf. 98,24).
Beim Kinderskelett lag zusammen mit einer massi-
ven, schwach gebrannten Tonkugel:
Tonklapperkugel (Taf. 98,21).
Neben einem latenezeitlichen, durchbrochenen
Gürtelhaken fanden sich ohne nähere Lageangabe:
Grob gedrückte doppelkonische Tasse (Taf. 98,25).
Eisenstabfragmente (Taf. 98,26).
Zwei Nadelschäfte (Taf. 98,22.23).
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