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Hoppe, Michael; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Contr.]
Die Grabfunde der Hallstattzeit in Mittelfranken — Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Band 55: Kallmünz/​Opf.: Verlag Michael Lassleben, 155986

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.73521#0179
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Grabung 1932 (H. Eidam Hügel 13)
H. 0, 5m, Dm. 13 m. Ohne Steinbauten. Am NW-
Rand des Hügels fand sich ein stelenartiger Stein
von 0,96m H. und 0,56m größter Br. Auf einer
Seite ist das obere Drittel grob geglättet und weist
unregelmäßige Rillen auf (Taf. 175, unten links).
Unter dem schräg im Boden liegenden Stein fand
sich eine etwa 1m große Brandschicht mit Gefäßre-
sten. Im Zentrum des Hügels wurde eine weitere,
größere Brandschicht beobachtet, darin etwa vier
Gefäße. Zuzuordnen sind:
Kegelhalsgefäß, Rand fehlt; Oberteil außen dunkelrot
engobiert, darauf Graphitbemalung (Taf. 125,15).
Oberteil eines Napfes mit Kragenrand; außen dunkelrot
engobiert, darauf Reste von Graphitbemalung (Taf.
125,14).
Kleinstückige Wandscherben einer Tasse oder Napfes
mit Rollrädchenverzierung.
Grabung 1933 (H. Eidam Hügel 19, 20, 21, 24)
Die Hügel hatten alle den gleichen Aufbau, ohne
Steinbauten mit Brandschicht auf dem anstehenden
Boden und darin Geschirrsätzen von drei bis acht
Gefäßen. Hügel 19 enthielt weiterhin zwei Bronze-
ringe (verschollen).
Die wenigen erhaltenen Gefäße sind nicht mehr
einzelnen Hügeln zuweisbar. Die in allen Hügeln
erwähnten „Hornsteinschaber" sind unbearbeitete
Trümmerstücke.
Kegelhalsgefäß; Oberteil dunkelrot engobiert, darauf
Graphitbemalung; Unterteil schlickverstrichen (Taf.
126,2).
Oberteil einer Kragenrandschüssel; außen dunkelrot
engobiert; Randstreifen innen und außen graphitiert; auf
der Schulter graphitbemalte Riefenzier (Taf. 126,1).
Randscherben eines Kegelhalsgefäßes; außen graphi-
tiert (Taf. 126,3).
Oberteil einer Kragenrandschüssel; dunkelrot engo-
biert mit graphitbemalter Riefenzier (Taf. 125,16).
Verbleib: Mus. Gunzenhausen, Inv.Nr. 583,584.
Lit.: H. Eidam, 101. - Ders. 1934, 106. — H. Dannheimer
1969, 52 Taf. 6,2.

103. GUNZENHAUSEN
(Ortsflur Unterasbach)
Gruppe von etwa 35 Hügeln im Talgrund ca. 2km
sö der Kirche von Aha am linken Ufer der Altmühl.
Die unterschiedlich großen Hügel verteilen sich auf
zwei Gruppen in den Fluren „Luisenwiese" und „Im
Grieth"; Pl.Nr. 434,551-566,611-615,548-589.
(Taf. 167). (NW 46.25)

Bis etwa 1775 war die Flur noch mit Wald be-
standen.
A. Grabung durch Pfarrer Ch. Wägemann um 1712.
Es wurden Urnen, Knochen und Leichenbrand ge-
funden.
B. Grabung durch Rektor Feuerlein vor 1723. Es
fanden sich „schwarz und rot bemalte Urnen", Lei-
chenbrand und Knochen.
C. Grabung durch Minister von Gemming um 1775
beim Roden des Waldes. Neben Gefäßresten fanden
sich auch Bronze- und Bernsteinringe. Mit der Slg.
des Oberst v. Gemming kamen 1881 zahlreiche Ge-
fäße ohne Fundortangabe in die Slg. des Hist. Ver.
Mittelfranken (siehe Kat.Nr. 56). Eventuell hier
zugehörig:
Tasse mit scharf ausgestelltem Rand; innen und außen
Randstreifen graphitiert, außen dunkelrot engobiert und
graphitbemalte Riefenzier (Taf. 126,4).
Die weiteren Funde der o. a. Grabung sind verschollen.
D. Grabung H. Eidam 1879, 1880 oder 1881, 1915
und 1922.
Hügel 1 (1879)
Der größte Hügel der S-Gruppe war bereits ange-
trichtert. Im Zentrum fanden sich Reste einer mäch-
tigen Steinpackung, darunter eine Brandschicht mit
Leichenbrandschüttung und ca. 17 Gefäßen. Erhal-
ten bzw. zuweisbar sind:
Schüssel mit leicht ausbiegendem Rand; innen völlig
graphitiert; außen Oberteil dunkelrot engobiert, darauf
Graphitbemalung (Taf. 126,5).
Randscherben einer Schale mit ausgelegtem Rand; innen
und außen dunkelrot engobiert; Randstreifen graphitiert
(Taf. 126,7).
Oberteil eines Henkeltopfes mit horizontaler Dreiecks-
einstichreihe; stark kalkgemagerter Ton (Taf. 126,6).
Ehemals drei Gefäße mit pechartigem schwarzem Über-
zug mit Linienverzierung; Randstreifen graphitiert (Taf.
126,8.9).
Kleines Kegelhalsgefäß mit weiß inkrustierter Linien-
und Einstichverzierung (Taf. 126,10).
Bauchiger Topf mit ausgestelltem Kragenrand; außen
dunkelrot engobiert, darauf Graphitbemalung (Taf.
128,7).
Schale mit ausgelegtem Rand und Omphalosboden; innen
dunkelrot engobiert, darauf Graphitbemalung (Taf.
127,2).
Kegelhalsgefäß; Oberteil dunkelrot engobiert, darauf
Graphitbemalung; Unterteil schlickgerauht (Taf. 127,1).
Die weiteren Gefäße sind nicht mehr ausscheidbar oder
verschollen.

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