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Hübsch, Heinrich
Bauwerke: Text zum ersten und zweiten Heft — Karlsruhe und Baden, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.3193#0039
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nicht iu eine Vertical-Ebene mit letzterem kommen, sondern muss daneben gelegt
werden.

Einen grossen Vortheil gewährt meine Construction — wie schon gesagt — dadurch, dass
die Entfernung der Sparren unter sich, und die Höhe ihrer Auflage auf der Mauer ganz unab-
hängig von den Decken-Balken ist, und dass in dem durch Fig. IL dargestellten Falle, wo das
Gebälk tiefer liegt, als das Haupt-Gesims, keine Stich-Balken wie bei Fig. I., E erforder-
lich sind. Der Quer-Durchschnitt der Stallungen des im zweiten Hefte enthaltenen Landes-
Gestüts zeigt den Fall, wo die Balken höher liegen, als das äussere Gesims. Es können leicht
beide Fälle an einem und demselben Dache mit einander verbunden werden, indem beliebig
an der vordem Facade die Dachtraufe höher gelegt wird, als an der hintern.

Der Quer-Durchschnitt der eben beschriebenen Kirche zu Zaisenhausen zeigt die Anwen-
dung dieser Construction bei grössern Dächern, wo die Sparreu-Länge mehrere Male unter-
stützt werden muss. Es ist hier augenfällig, welche Holz-Ersparung bei denDecken-Gebälken
von Kirchen erzielt werden kann, indem nur die (zugleich als Durchzüge dienenden) Bund-
Balken aus stärkerem Holze zu bestehen brauchen, die eigentlichen Decken-Balken aber aus
schwächerem Holze bestehen und von geringer Länge seyn können, weil sie mit dem Dach-
First parallel laufend auf jedem Bund-Balken aufliegen, was zugleich (wie oben bemerkt
wurde) eine schöne Decke für den Anblick von unten gewährt.

DIE EVANGELISCHE KIRCHE ZU EPFENBACH,

einem ohnweit Heidelberg befindlichen Dorfe, wurde auf einem kleinen zur Seite gelegenen

Hügel errichtet. Sie musste daher hinsichtlich der Länge etwas beschränkt werden, und konnte

nur auf derjenigen Seite, worauf ein Weg zuführt, einen Neben-Eingang erhalten. Obgleich

die Mittel sehr beschränkt waren, so gelang es mir dennoch, bei dem Aeussern, wie die

Haupt-Facade zeigt, eine schichtenweise Mauerung mit sehr regelmäsig zugerichteten 5" hohen

Quaderchen aus röthlichem Sandstein zu erreichen und im Innern — wie dessen perspectivische

Ansicht zeigt — massive Bogen-Stellungen mit Säulen aus bandförmig gestreiftem Sandstein

aufzuführen. Die inneren Wandflächen sind blassgelb, und die Decke perlfarbig in Oelfarbe

angestrichen. Das Thurm-Dach ist mit Schiefer, das Kirchen-Dach mit Ziegeln eingedeckt,

und nach der eben beschriebenen Weise construirt.

Die Giebel-Gesimse sind mit 6" dicken fafonnirten Platten aus Haustein gedeckt; die

Trauf-Gesimse sind aber nach Fig. I. (siehe die Platte) construirt. Hierbei wird die grössere

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