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Hübsch, Heinrich
Bauwerke: Text zum ersten und zweiten Heft — Karlsruhe und Baden, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.3193#0058
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gegen das Senken nach innen gestützt. An vielen byzantinischen Thürmen zeigt sich eine ähn-
liche Construction als sehr haltbar.

Die aus röthlichen Backsteinen regelmäsig gemauerten Gewölb-Felder wurden — blos um
eine grössere Gleichmäsigkeit der Farbe zu erlangen — mit einem durchsichtigen Tone über-
strichen, so dass eigentlich ihre Natur-Farbe und die Fugen sichtbar sind. Die Gurt-Bögen
und Wand-Flächen erhielten einen blass-bräunlichen Anstrich.

Die Ausschmückung der Kirche betreffend, so ist über dem Portal eine kolossale Statue
—- Maria mit dem Christus-Kinde — und in der Vorhalle über der Haupt-Thüre eine Taufe
in Relief angebracht. Ferner gelang es mir, durch einfache Behandlung der Altäre, durch
einen besondern Zuschuss aus einem Bruderschafts-Fonds und durch Collecten so viel Geld
zusammen zu bringen, dass in dem Chor fünf grosse Wand-Gemälde und über jedem Seiten-
Altar eines, hergestellt werden können. Die Gemälde im Chor, wovon Maler Dietrich (Pro-
fessor an der königlichen Kunst-Schule zu Stuttgart) bereits vier al fresco vollendet hat,
stellen — von der Linken beginnend — in lebensgrossen Figuren 1) die Anbetung, 2) Christus
am Oelberg, 3) Christus am Kreuz, 4) die Grablegung, 5} die Auferstehung dar, so dass
das mittlere gerade hinter dem Haupt-Altar befindliche Gemälde — Christus am Kreuz, unter
welchem der heilige Laurentius und der heilige Cyriacus als Schutz-Patronen der Bulacher
Kirche, knieen — zugleich das Altar-Blatt bildet.

Ich kann nicht unterdrücken, hier den Wunsch auszusprechen: dass statt der grossen
Altäre mit hohen — meist geschmacklosen und die Kirche scheinbar verkleinernden — Bück-
wänden, welche ein moderner Missbrauch sind, vielmehr die einfachen Altar-Tische, wie
sich solche in den altern Kirchen Roms gewöhnlich finden, allgemeiner werden möchten; und
dass das hierdurch ersparte Geld auf Wand-Gemälde al fresco, der eigentlichen monumentalen
Malerei, verwendet werden möchte!

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DIE CATHEDRAL-KIRCHE FÜR DEN RISCHOFS - SITZ ROTTENRURG

IM KÖNIGREICH WÜRTEMRERG,

wozu ich — durch Sr. Hochwürden und Gnaden den Bischof von Keller veranlasst — schon
im Jahr 1834 den vorliegenden Entwurf ausarbeitete, ist leider bis jetzt noch nicht zur Aus-
 
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