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Hunold, Christian Friedrich <Doktor>
Beste Manier Jn Honnéter Conversation, Sich höflich und Behutsam aufzuführen, Und in kluger Conduite Zu leben: Aus recht schönen Frantzösischen Maximen, und eigenen Einfällen verfertiget — Hamburg, 1713 [VD18 13678744]

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https://doi.org/10.11588/diglit.29469#0102

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HL Rluge Vchutsainkert nn Reden /
So fern ich mich nun demVergnügen/gelobt zu wer-
den/überlaffe/so wird der Ruhm/ den man mir bey-
legt / entweverfalsch oder wahr/aber plump; oder
wahr / aber äelicat seyn. Ist er falsch / so kan er
mich lächerlich machen; ist er plump/so macht er mich
beschämt; ist er fern geschickt und angenehm / so kan
er meine Eigen-Liebe verführen / und mich mitHoch-
muth anblasen; Allein bey einem wahrhafften Ver-
dienst werde ich weder hochmüthig / noch schamhafft /
noch lächerlich seyn.
y. Maxime.
Jemanden nicht geschickt loben/ heißt ihn
' beleydigen.
eitel man auch in seinem Hertzen ist / so be-
kennt man doch niemahls/daß man von Eitel-
keit was besitzet. Inzwischen will man uns gleich-
sam verpflichten / die Vemire in uns zu erk-ennen/oder
znm wenigsten andern Leuten glaubend machen / daß
wir viel davon haben / indem man uns sonder Spar-
samkeit und guter sanier lobet; Und hiedurch zieht
man sich offt mehr Widerwillen als Erkanntlichkeit
aufden Hals. Man lobe demnach so geschickt / als
man loben kan / und so behutsam/ alLobman mit dem
großen Lobe jemanden nicht loben wolle.
io. Maxime.
In seinen Lobs-Erhebungen eine Maasse
halten / heißt gar geschickt gebandelt.
MN seinen Lob-Reden muß man nicht suchen aus
E einen
 
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