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Heydemann, Heinrich
Hallisches Winckelmannsprogramm (Band 3): Mittheilungen aus den Antikensammlungen in Ober- und Mittelitalien — Halle/​Saale, 1879

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https://doi.org/10.11588/diglit.5990#0005
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— nun habt ihr uns hier aneinandergehäuft und geordnet,
Eines das andre verdrängend, und dies durch jenes verdunkelt,
Keins am schicklichen Ort, in belebendem Schimmer der Sonne.
Selbst das gelehrte Gesicht des begaffenden Kenners ermüdend,
• Liegen geschichtet wir hier, gleich traurigen Knochen im Beinhaus,
Und in empfänglicher Brust aufregen wir schmerzliche Sehnsucht
Nach den Tagen, in denen wir fast wie Lebendige prangten!

Rom und Neapel üben mit ihrer kaum zu überwältigenden Fülle von antiken Ueberresten jeder
Art fast immer und ausschlieszlich eine solche Anziehungskraft auf den Archäologen aus, dasz namentlich
bei der ersten Römerfahrt, sei sie noch so lange ausgedehnt, nur selten die zahlreichen Museen und
Sammlungen in den übrigen italienischen Städten zu ihrem Recht kommen, so sehr sie es immerhin
verdienen mögen und obwohl sie oft genug weder quantitativ noch qualitativ unbedeutend sind. Wenigstens
ist es dem Verfasser so ergangen, dasz er das erste Mal schlieszlich über die Alpen zurückkehrte, ohne weitaus
die Mehrzahl der mittel- und oberitalienischen Museen aus eigner Anschauung kennen gelernt zu haben.
Die neusten Berichte von Conze und Wieseler bestärkten den längst gehegten Wunsch, diese Lücke der
Autopsie wett zu machen — dessen endliche Ausführung ein Reisezuschusz sowie eine längere Urlaubs-
bewilligung von Seiten des kgl. preussischen Cultus-Ministeriums im Frühjahr 1877 ermöglichten.

Das archäologische Ergebniss dieser Reise enthalten die folgenden Mittheilungen und Bemerkungen
aus und zu den Hauptsammlungen Italiens zwischen den Alpen und Rom: theils Beschreibungen neuge-
fundener oder längst vorhandener, aber ungenügend bekannter Monumente, die es zu verdienen schienen;
theils Deutungen und Urtheile, welche sich mir ohne jede Voreingenommenheit vor den Originalen auf-
drängten und hinterher Stich hielten; theils und meistens Nachträge oder Berichtigungen zu längst bekannten
Denkmälern — wobei ich von vornherein den Anspruch auf Unfehlbarkeit ebenso entschieden ablehne
als den Vorwurf des 'Krokylegmus'. Wer jemals eine gröszere Anzahl von Denkmälern beschrieben hat

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