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https://doi.org/10.11588/diglit.5999#0033
— 31
hundert entstandene Fortbildung desjenigen (ein I dem uns eine Copie bez. ein 'Nachguss' (Brunn)
Jahrhundert früher vorhandenen) Originals, von in München erhalten ist.
GOLD- UND SILBER SACHEN.
Vgl. (Charles Clement) Catalogue des Bijoux du Musee Napoleon III. 18G2.
71 (no. 190). Etruskische Goldbulla mit der Berl. Ant. Bildw. 11 S. 47 no. 36. Zugegen sind
Darstellung eines Kindes, das in Gegenwart einer noch zwei Figuren, eine deutlieh geschwänzt, also
nackten Frau von einer Stute gewartet bez. ge- Satyrn. Das Kelief reiht sich den zahlreichen
säugt wird. Die gleiche zu Vulci gefundene Dar- Sceuen an, die des Dionysos Jugendaufenthalt in
Stellung, aus derselben Form gepresst, ist schon Nysa variieren (10. Hall. Progr S. 56 f).
veröffentlicht im Museo Gregoriano I 81 (126), 1 73 (no. 401). Etruskischer Goldring: abgeb.
= Panofka Atlas und Atalante Taf. no. 9. Letz- nnd l)espr. EBraun Annali dell' Inst. 1842 Tav. V
terer (a. a. 0. S. 17 f.) hat auch schon wie mir p. 223 s; vgl. auch de Witte Bull, de l'Acad. de
scheint die richtige Deutung gegeben, die Stephani Belgiqne I p. 246 (mir nicht zugänglich); Cave-
CR. 1864 S. 159 Anna, nicht hätte bestreiten sollen, doni Bull, dell'Inst. 1844 p. 46,1. Die Darstellung
Es ist Alope's Sohn, Hippothoon, den die Stute —Apollon, auf seinem von zwei Flügelrossen ge-
des Vaters Poseidon in Obhut nimmt; die nackte zogenen Wagen stehend und bogenschiessend, ver-
Frau ist doch wol die Aurnie, welche das Kind folgt eine bekleidete Frau und einen bärtigen
eben aussetzt; ihre Nacktheit ist auf Rechnung nackten Mann der schon von einem Pfeil ver-
und Geschmack des etruskischen Künstlers zu wundet ist; unter den Rossen läuft ein Hund —
schieben. Ausser dem bekannten Sarkophagrelief kehrt noch einige Male wieder: so ganz genau zB.
der Villa Pamfili, der die Alopesage in mehreren auf einem etruskischen Vasenbilde des Cabinet des
Scenen behandelt (Matz-Duhn Ant. Bildw. Roms | Medailles no. 680 (abg. Luynes Descr. 6. 7; Mon.
110. 2888), vermögen wir vorläufig nur noch die , dell'Inst. II 18; Elite cor. II 59. 60). Auch ein
attische Bleimarke (Mon. dell' Inst. VIII 32 110. Goldring derselben Sammlung wiederholt die
263) und die etruskische Medaillondarstellung als Scene, wenn auch mit einigen Verschiedenheiten:
hergehörig zu verzeichnen, auf denen beidemal während die fliehende Frau fortgelassen ist, ist
die Aussetzungsscene dargestellt ist. ynter Apollon ein nackter Jüngling zugefügt, der
72 (no. 256). Etruskische Goldbulla. Der junge ; mit einem Schwerte bewaffnet ist und einen Lor-
Baechus lehnt sich zurück und wird von dem hinter beerzweig hält (Chabouillet Cat. gencral no. 2614
ihm stehenden Silen umarmt — eine Gruppierung, = de Witte Cat. Durand no. 2152). Auf einem
die mit der gegenständlich verwandten Gruppierung eingepassten Bildstreifen eines grossen irdenen
auf dem Semelespiegel des Berliner Museums (Ger- Gefässes aus Pyrgos finden sich neben einigen
hard Etr. Spieg. 83) sowie mit ähnlichen Gruppie- laufenden Männern und einem Triton der pfeilab-
ruugen — zB. zweier Niobiden (Stark Niobe III sendende Apollon auf dein Zweigespann und der
1 und 2 [vgl. zu Letzterem auch Ber. dSGdW. vor des Gottes Geschoss flüchtende Mann; statt
1875 S. 207, 12]) — entschieden auf ein berühm- des Hundes ist unter den Flügelrossen zur Raum-
tes Original zurückweist; vgl. dazu Friederichs füllung ein Baumast angebracht (Micali Mon. ined.
hundert entstandene Fortbildung desjenigen (ein I dem uns eine Copie bez. ein 'Nachguss' (Brunn)
Jahrhundert früher vorhandenen) Originals, von in München erhalten ist.
GOLD- UND SILBER SACHEN.
Vgl. (Charles Clement) Catalogue des Bijoux du Musee Napoleon III. 18G2.
71 (no. 190). Etruskische Goldbulla mit der Berl. Ant. Bildw. 11 S. 47 no. 36. Zugegen sind
Darstellung eines Kindes, das in Gegenwart einer noch zwei Figuren, eine deutlieh geschwänzt, also
nackten Frau von einer Stute gewartet bez. ge- Satyrn. Das Kelief reiht sich den zahlreichen
säugt wird. Die gleiche zu Vulci gefundene Dar- Sceuen an, die des Dionysos Jugendaufenthalt in
Stellung, aus derselben Form gepresst, ist schon Nysa variieren (10. Hall. Progr S. 56 f).
veröffentlicht im Museo Gregoriano I 81 (126), 1 73 (no. 401). Etruskischer Goldring: abgeb.
= Panofka Atlas und Atalante Taf. no. 9. Letz- nnd l)espr. EBraun Annali dell' Inst. 1842 Tav. V
terer (a. a. 0. S. 17 f.) hat auch schon wie mir p. 223 s; vgl. auch de Witte Bull, de l'Acad. de
scheint die richtige Deutung gegeben, die Stephani Belgiqne I p. 246 (mir nicht zugänglich); Cave-
CR. 1864 S. 159 Anna, nicht hätte bestreiten sollen, doni Bull, dell'Inst. 1844 p. 46,1. Die Darstellung
Es ist Alope's Sohn, Hippothoon, den die Stute —Apollon, auf seinem von zwei Flügelrossen ge-
des Vaters Poseidon in Obhut nimmt; die nackte zogenen Wagen stehend und bogenschiessend, ver-
Frau ist doch wol die Aurnie, welche das Kind folgt eine bekleidete Frau und einen bärtigen
eben aussetzt; ihre Nacktheit ist auf Rechnung nackten Mann der schon von einem Pfeil ver-
und Geschmack des etruskischen Künstlers zu wundet ist; unter den Rossen läuft ein Hund —
schieben. Ausser dem bekannten Sarkophagrelief kehrt noch einige Male wieder: so ganz genau zB.
der Villa Pamfili, der die Alopesage in mehreren auf einem etruskischen Vasenbilde des Cabinet des
Scenen behandelt (Matz-Duhn Ant. Bildw. Roms | Medailles no. 680 (abg. Luynes Descr. 6. 7; Mon.
110. 2888), vermögen wir vorläufig nur noch die , dell'Inst. II 18; Elite cor. II 59. 60). Auch ein
attische Bleimarke (Mon. dell' Inst. VIII 32 110. Goldring derselben Sammlung wiederholt die
263) und die etruskische Medaillondarstellung als Scene, wenn auch mit einigen Verschiedenheiten:
hergehörig zu verzeichnen, auf denen beidemal während die fliehende Frau fortgelassen ist, ist
die Aussetzungsscene dargestellt ist. ynter Apollon ein nackter Jüngling zugefügt, der
72 (no. 256). Etruskische Goldbulla. Der junge ; mit einem Schwerte bewaffnet ist und einen Lor-
Baechus lehnt sich zurück und wird von dem hinter beerzweig hält (Chabouillet Cat. gencral no. 2614
ihm stehenden Silen umarmt — eine Gruppierung, = de Witte Cat. Durand no. 2152). Auf einem
die mit der gegenständlich verwandten Gruppierung eingepassten Bildstreifen eines grossen irdenen
auf dem Semelespiegel des Berliner Museums (Ger- Gefässes aus Pyrgos finden sich neben einigen
hard Etr. Spieg. 83) sowie mit ähnlichen Gruppie- laufenden Männern und einem Triton der pfeilab-
ruugen — zB. zweier Niobiden (Stark Niobe III sendende Apollon auf dein Zweigespann und der
1 und 2 [vgl. zu Letzterem auch Ber. dSGdW. vor des Gottes Geschoss flüchtende Mann; statt
1875 S. 207, 12]) — entschieden auf ein berühm- des Hundes ist unter den Flügelrossen zur Raum-
tes Original zurückweist; vgl. dazu Friederichs füllung ein Baumast angebracht (Micali Mon. ined.