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Posse, Hans
Der römische Maler Andrea Sacchi: ein Beitrag zur Geschichte der klassizistischen Bewegung im Barock — Italienische Forschungen, Neue Folge, Band 1: Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.34605#0067
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TÄUGKEtT FÜR S. PiETRO

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lung von 1718 wieder auf'). Ein zweites Exemplar der Divina Sapienza ist,
wie es scheint als Geschenk des Nepoten an Kardinal Richelieu, nach Frank-
reich gelangt (Tetius, 84) und befand sich später in der Sammlung Crozat, aus
der es in den Besitz der Eremitage zu St. Petersburg überging. Das Wiener
wie das Petersburger Stück sind Kopistenarbeiten, die von dem schwer
sichtbaren Originalwerk nur eine blasse Vorstellung geben.
* *
*
Seit dem Altarbilde für die Cappella Clementina ist Sacchi fortlaufend
für S. Pietro, das Hauptzentrum künstlerischer Tätigkeit in Rom, beschäftigt
gewesen. Am 15. juli 1628 empfängt er eine Anzahlung von 50 scudi für eine
Sopraporte-). Doch scheint dieser Auftrag nicht zur Ausführung gekommen
zu sein, da seiner auch in den Guiden wie Bagliones „Hove Chiese" von
1639, dem selbst eine der durch die neuhinzugekommenen Grabmäler ver-
drängten Sopraporten übertragen worden war, nicht Erwähnung getan wird.
1629 war der innere Ausbau von S. Pietro so weit gediehen, daß die
Entwürfe für den musivischen Schmuck der Zwickel in den beiden rück-
wärts an die große Kuppel sich anlehnenden Kapellen der Madonna della
Colonna und des Erzengels Michael vergeben werden konnten. Der Schmuck
der ersteren Kapelle wurde zuerst in Angriff genommen. Lanfranco, der
gleichzeitig (1629—32) an den Kartons für die Mosaikdekoration in der
Kapelle des SS. Crocifisso tätig war, Sacchi und später (von 1643 ab)
auch Romanelli, dem die Kartons für die Lünettenfelder zufielen, wurden
zu diesem Werk herangezogen. Die Mosaizierung der Zwickel hat Gio.
Batt. Calandra ausgeführt, ln der Madonnenkapelle, an deren Rückwand
viel später (1650) das mächtige Gemälde in Marmor des Bolognesen
Algardi seinen Platz gefunden hat, sind von Sacchi die Zwickeldar-
a Papa Urbano VIH. — Lettere di Roma deit'Ambasciatore Francesco Fiiccolini, 1639
Gennaio 6: ,,!! Signor Principe d'Echembergh parti lunedi mattina di ritorno a casa sua
per !a via d'Ancona. E stato prima delia sua partenza regalato dal Papa d'un Crock
fisso d'oro, d'una corona di iapisiazaro con una medaglia d'oro assai grande..., con
due quadri appresso d'ecceiiente Pittura, che in tutto arrivava a 1000 scudi di regaio"
(Florenz, Archivio di Stato, 3365). — Auch Poussins Bild findet sich gleich Sacchis Kopie
im Prager Inventar von 1718 verzeichnet. Vgl. v. Engerth, Beschreibendes Verzeichnis 1.
(Wien 1884), 465.
9 v. Engerth, Beschreibendes Verzeichnis !, (Wien 1884), 487, 465.
3) Archivio della Fabbrica di S. Pietro: Libro de manuali 1630 per tutto 1641: Eadi
15 di luglio 1628. S. Andrea Sacchi p. a b. c. della pittura che deve fare in S. Pietro per
un sopraporto sc. 50.
 
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