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Jora.
Novelle

von
Guſtan vom See
(6. b. Struensee).

(Fortſetzung.)

6.

Der Bankier war mit
ſeinen Erfolgen vorläufig
zufrieden. Die Mutter Do—
ra's ſchien leicht zugänglich,
weßhalb ſollte es die Toch—
ter nicht ebenfalls ſein?
Vielleicht bedurfte es gar
keiner ſo großen Vorberei—
tungen und Ausgaben, —
das würde ſich ja bald
finden. Dieſe Angelegen—
heit, anſcheinend von einem
leichten Erfolge gekrönt,
trat daher, wie dieß immer
geſchieht, wieder in den
Hintergrund, diejenige da—
gegen, der Frau von Wal—
ler, bei der jetzt Hinderniſſe
zu überwinden waren, viel—
leicht ſchwer zu beſeitigende
Hinderniſſe, gewann wieder
an Wichtigkeit und erzeugte
den Wunſch und das ſich
immer mehr ſteigernde Ver—
langen, ſie freundlich und
erfolgreich ausgeglichen zu
ſehen.

Gewöhnlich ſteht nichts
ſo ſehr im Widerſpruch, als
Theorie und Praxis, die
groͤßten Theoretiker ſind mei—
ſtens die ſchlechteſten Prak—
tiker, und diejenigen Men—
ſchen, welche mit ihrer Weis—
heit vor Andern oder vor
ſich ſelbſt prahlen, wiſſen
ſie am wenigſten praktiſch
zu verwerthen.

So ging es auch dem
Bankier. Abwarten iſt ge—
wiß in den meiſten Fällen
ſehr nützlich, aber das Ab—

Alluſtr. Welt. XXI. 18.
















WMII

Mittag. Originalzeichnung von Th. Hoſemann. (





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