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Illustrierte Welt.
hin. als er bei Tagesgrauen den häuslichen Penaten
zustrebt.
Wünschen wir dem neuen Verein, daß er unter
diesem glückverheißenden Zeichen wachsen, blühen und
gedeihen möge!
Weue ZLücher und Schriften.
Nosegger, Peter, „Mein Himmelreich/ Bekenntnisse, Geständnisse und Er-
fahrungen aus dem religiösen Leben (Verlag von L. Staackmann in
Leipzig), broschiert Mk. 4.—. — Das Eingreifen des steirischen Dichters
in die religiöse Bewegung seines Landes ist so bekannt, hat weit über
die Grenzen Oesterreichs hinaus so viel Aufsehen erregt, daß die Heraus-
gabe dieses Buches förmlich eine Notwendigkeit geworden ist. Man
findet in ihm in klaren, eindrucksvollen Worten die intimsten Gedanken
Roseggers über die verschiedensten Probleme des religiösen Lebens nieder-
gelegt, und der Freimut, mit dem hier manches gesagt wird, was wohl
bisher noch niemand offen ausgesprochen hat, dürfte in evangelischen wie
katholischen Kreisen überall berechtigtes Aufsehen, das gleiche tiefgehende
Interesse, erregen. Für den Gebildeten, der von einem Buche nicht nur
Unterhaltung, sondern such Anregung und Erhebung des Geistes ver-
langt, wird es in diesem Jahre kaum ein wertvolleres Weihnachts-
buch geben, als das einzig dastehende neue Werk Peter Noseggers.
Hamerlings Werke. Volksausgabe in vier Bänden.. Ausgewählt und heraus-
gegeben von vr. Michael M. Rabenlechner. Mit einem Geleitwort von
Peter Rosegger. 35 Lieferungen zu 50 Pfg. — 60 Heller ö. K -W. Ver-
lagsanstalt und Druckerei A.-.G (vorm. I. F. Richter) in Hamburg. —
— Der am 13. Juli 1889 dahingegangene deutsch-österreichische Dichter
Robert Hamerling ist von den Besten seiner Zeit vollauf gewürdigt und
gepriesen worden. Aber noch fehlt viel daran, daß seine idealen
Schöpfungen die Verbreitung im deutschen Volk gefunden hätten, auf
die sie Anspruch haben. Es ist ein dankenswertes Unternehmen seines
verdienten Biographen Professor Rabenlechners und der Verlagsbuch-
handlung, sie in einer billigen Volksausgabe auch den minder bemittelten
Leserkreisen zugänglich zu machen. Wir werden den Fortgang des Er-
scheinens mit lebhaftem Interesse verfolgen.
Bürgerliches Gesetzbuch nebst Einfiihrungsgesetz. Große Volksausgabe mit
Einleitung, gemeinverständlichen Erläuterungen, Formularen, den er-
gänzenden Bestimmungen andrer Reichsgesetze und ausführlichem Sach-
register. Bearbeitet von vr. luv. Ehr. Suffert. Zwei Bände. Elegant
gebunden 17.50 (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt). — Es liegt in
der Natur der Sache, daß die knappe Ausdrucksweise des neuen Gesetz-
buches und die zahlreichen juristischen Begriffe dem Laien manche Nuß zu
knacken geben. Wir haben deshalb auch für nötig erachtet, unsre Leser
durch Beispiele in das eine oder andre Kapitel einzuführen. Ein fort-
laufender Kommentar wird nach wie vor weiten Kreisen erforderlich
bleiben; ihn bietet die vorliegende Bearbeitung in durchaus praktischer
Gestaltung. Jeder Deutsche, welchen Standes und Berufes auch immer,
bedarf der Kenntnis deS bürgerlichen Rechts, wenn er sich nicht der Ge-
fahr aussetzen will, gelegentlich trübe Erfahrungen zu machen, erhebliche
Einbuße an seinem Vermögen zu erleiden oder gar aus bloßer Unkenntnis
des Gesetzes — und diese schützt bekanntlich nicht — in Konflikt mit dem
Strafrichter zu gelangen. Damit man sich jederzeit sofort zurechtfinden
könne, ist ein ausführliches Sachregister beigegeben. So gestaltet sich oas
Werk zu einem Hausbuch von bleibendem Wert, in dem man sich in
juristischen Angelegenheiten jederzeit Rats erholen kann. Diesem Zweck
entsprechend ist das „Bürgerliche Gesetzbuch" gediegen ausgestattet. Mit
gutem Papier verbindet sich großer, klarer Truck, und der geschmackvolle
Einband reiht das Werk auch äußerlich würdig den Schätzen der Haus-
bibliothek an.
Allerlei Kurzweil.
Worträtsel.
Ein Mann war ich, wie keiner.
Mir that es keiner vor.
Und nach mir fand nicht einer
Solch unberührtes Thor;
Und nach mir fiel noch keinem
Solch' Thiirc zn am Schlich,
Und nach mir ward nicht einem
Solch' Rene nach Genuß.
Wenn nun zwei Zeichen kamen,
Eins vor, eins nach, genau.
Wird aus dem Männcrnamcn
Der Name mancher Frau;
Von mancher wohl zum Scheine
Des höher» Stands begehrt —
Doch drunter ist nicht eine.
Die echtes Deutschtum ehrt.
Dechiffrieraufgabe.
Welchen Text ergeben die Buchstaben der obigen Figur, richtig
verbunden?
Äusfüllrätfel.
.ie. .lc. .oa. .ie. . m i. .ns. .ta. .ei.
.Pa. .hu. .da. .ia. .og. .ra. .ei. .se.
Die Punkte sind so auszufüllen, daß vierstellige Wörter entstehen,
deren Anfangsbuchstaben einen Gefeierten dieses Heftes ergeben.
Retonungsrätlet.
Wenn betont des Nätselwortcs
Erste Silbe, nennt es dir
Schöne Stadt im Badncrlandc,
Eines Sees histor'sche Zier.
Wenn du aber auf die zweite
Silbe hin den Ton verlegt'.
Nennt das Wort dir, fremder Sprache,
Was bestünd'ges Sinnen pflegt.
Kilbenrätsel.
i.
Hältst du mich stets iu der Hand, so wird cs dir sicher verübelt.
Hältst du ini Leben mich stets, rühmlich erkennet es man.
I, 2.
Schöneres giebt es wohl nicht, als wenn es dir treu steht zur Seite,
Schlimmeres kennt nicht die Welt, wendet sich's treulos von dir.
I, 2, 3.
Einfach, in schmucklosem Kleid, blüh' ich vom Lenz bis zum Herbste,
Aber groß Schwesterchen mein ist ost Orakel — wer ncnnt's?
Ktreichrätsel. '
Hades — Ventil — Berlin — Gisela — Eylau — Tugend.
Von obigen Wörtern sind je zwei, drei oder vier Buchstaben zu
streichen, die überbleibendcn ergeben einen feierlichen Moment.
Auflösungen der Rätsel Seite 123.
Des Bilderrätsels; Groß kann man sich im Glück, erhaben
nur im Unglück zeigen.
Des Rösselsprungs m
Ernsthaft streben.
Heiler leben.
Vieles schauen.
Wenigen trauen —
it zwei Königszügen:
Deutsch im Herzen,
Tapfer und still.
Dann mag kommen.
Was da will!
(I. V. v. Scheffel.)
Des Silbenrätsels: Morgenstern.
Des Verschiebrätsel s:
I. L Sl 0 A L N
8II-OLOLNO
IV I v L R r R '1'
LK80LLIl»rlN8
LLIL68L.VI''
86HI. L0llrU^kI8
8 1'II.L80II'VL1«L1k
Des Buch stabenrät seist Damcnjchirm.
Des Wort rät seist Teil — Stella.
Schach.
Bearbeitet von E. Schallopp.
Aufgabe Ar. 3: Von B. Marin in Barcelona.
Weiß zieht an und setzt mit dein dritten Zuge matt.
Auslösung der
Weib.
l. D. I) 2 — L 3
I.
I.
I.
Schach-Ausgabe Nr. 2 Seite 151:
Schwarz.
? 4 X U z
T. U 2 X U 3
D. K r X k 2
bel. and.
Weiß.
2. L. v « — « 3 matt.
2. L. L S - 1 matt.
2. L. S S - 0 4 (auch
v 3. X bl 2) matt.
2. D. L 3 X 0 5 matt.
Kchachbriefwechsel.
Richtige Lösung zn Nr. I ging ferner ein
in Santa Fv (Argentinien).
von Arnold Reutemann
Aus Küche, Kuus und Kof.
Fischsuppe mit Kartoffeln. Diese Suppe
bereitet man meistens aus Fischresten; be-
nutzt man verschiedene Sorten, so kann die
Suppe nur gewinnen. Die ausgegräteten
Fischreste werden mit heißen, frisch abge-
kochten und rein abgelaufenen Kartoffel-
schnitzen im Mörser gestoßen und die Masse
oann mit der nötigen Fleischbrühe ver-
mischt. Aufgekocht treibt man die Suppe
durch ein Haarsieb, kocht sie noch einmal
auf und giebt in Butter geröstete Weiß-
brotwürfel hinein.
Hasenragout. Aus dem Ziemer und den
Schlegeln schneidet man paffende Stücke,
häutet und spickt sie, legt sie auf ein Brett
und bestreut sie mit Salz, Pfeffer, Gewürz-
nelken und etwas Mehl. Nun zerläßt man
in einem breiten Geschirr 125 Gramm
Butter, legt die Stücke auf die bestreute
Seite hinein, bestreut sie auch oben mit
Mehl und schneidet eine Zwiebel und
80 Gramm Speck klein. Sind die Hasen-
stücke auf beiden Seiten gelb, so giebt man
Speck und Zwiebel hinein und läßt es
mitdämpfen. Nun giebt man pg Liter
Fleischbrühe, einige Zitronenscheiben und
ein Lorbeerblatt und danach noch sh« Liter
sauren Nahm und einen Eßlöffel Kapern
hinzu und kocht es noch so lange, bis der
Hase weich ist.
Weihe Weintunke. In einen so großen,
irdenen Topf, daß er nur halb voll wird,
gieße inan eine große Obertasse weißen
Wein, gebe drei Eier, 90 Gramm Zucker,
an dem die Schale einer Zitrone abgerieben
worden, den Saft der Zitrone und eine
Messerspitze Kartoffelmehl dazu, verklopfe
alles und lasse es eine Viertelstunde stehen.
Nun klopft man es abermals und stellt es
ins Bain-Marie, wo das Wasser bis an
die Hälfte des Topfes reichen muß, klopft
es noch so lange, bis es keine große Blasen
mehr wirft, und gießt es dann so rasch
Nie möglich in den Tunkenapf.
Kartoffel mit Schalotte. Man kocht die
geschälten Kartoffeln in gesalzenem Wasser,
gießt dies ab, thut sie in eine Schüssel und
bewahrt die Brühe. Sodann dämpft man j
einen Eßlöffel fein geschnittene Schalotten !
in Butter weich und weiß, rührt ein wenig
Mehl und so viel von der Kartoffelbrühe
daran, daß es eine gebundene Tunke giebt,
und wenn sie kocht, so werden die Kar-
toffeln, in Rädchen oder Würfel geschnitten,
hineingethan. Man läßt sie leicht darin
aufkochen und fügt zuletzt ein paar Eß-
löffel ganz dicken, sauren Rahm dazu, der
aber nur eben durchgerührt werden darf.
Paßt besonders gut zu kaltem Aufschnitt.
Sagohudding, gebacken aus englische Art.
Drei gehäufte Eßlöffel Sago werden ge-
waschen und eine Stunde lang in Liter
kaltem Wasser eingeweicht. Inzwischen
läßt man Uter Milch mit etwas
Zitronenschale und ganzem Zimmet oder
30 Gramm geschälten und gestoßenen Man-
deln eine Weile leise kochen, seiht sie durch,
versüßt sie mit zwei bis drei Löffeln Zucker,
vermischt sie mit dem gut abgetropften Sago
und quellt letzteren unter fleißigem Um-
rühren in der Milch dick aus. Ist die
Masse ausgekühlt, mengt man vier Eier
darunter und ein Stückchen frische Butter,
verrührt alles gut und giebt dieselbe in
eine mit Butterteig ausgefütterte Form
und bäckt den Pudding eine Stunde.
Salat, holländischer. Eine Anzahl Kar-
toffeln, eine schöne Sellerieknolle, einige
kleine, frische Zwiebeln und ein Teller
Rosenkohl werden jedes für sich abgekocht,
Kartoffeln, Sellerie und Zwiebeln in Schei-
ben oder Würfel geschnitten, mit dem Rosen-
kohl und zwei gut gewässerten, ausgegrä-
teten, in kleine Streifchen zerteilten Heringen
vermischt und mit wenig Salz, Oel, Essig
und Pfeffer angemacht. Anna Berg.
Tie Hellen Seidenkragen nnsrer Kleider
werden durch die dunkeln Winterjacken und
-umhänge leicht und rasch unansehnlich,
wenn wir nicht eine Schutzvorrichtung
treffen, um das dichte Anliegen der schweren
dunkeln Stoffe zu verhüten. Ein Umschlagen
von seidenem Tuch, wie manche vorsichtige
Hausmütter dies thun, ist umständlich, auch
verrutscht ein solches Tuch leicht, ebenso
ist es recht kostspielig und verlangt bald
eine Reinigung. Am praktischsten hat sich
eine kleine, aus weißem Batist gefertigte
glatte Binde bewährt. Man versieht diese
Binde mit zwei Haken und die Um-
hänge an den entsprechenden Stellen an
der Innenseite mit zwei Oesen, in welche
man die Binde hakt, die man vorn dann
einfach zubindet oder mit einer Schließe
versieht. Wenn man zwei solcher Binden
hat, damit man bei der Wäsche wechseln
kann, wird nian die Hellen seidenen Kragen
der Kleider sehr lange sauber erhalten.
In kalter Jahreszeit wird die Hausfrau,
zumal bei der dann stattfindenden regeren
häuslichen Geselligkeit, mancherlei Vor-
räte im Hause und auch Käse in größerer
Menge da haben. Vielfach wird ein Ein-
schlagen des Käses in Salz- oder Rum-
tücher empfohlen, aber mit Unrecht, da
der Käse dadurch sein Ansehen verliert.
Am besten — es handelt sich hier natürlich
um festen Käse, nicht aber Weichkäse —
hält man den Käse tadellos frisch, wenn
man ihn in einen sauberen, trockenen Stein-
topf legt und einen mit Rum halb ge-
füllten Eierbecher mit hineinseht. Der
Topf wird mit einem Tuch zugedeckt und
ein Teller darüber gelegt und dann in
einen trockenen Kellerraum gesetzt. Er hält
sich lange Zeit unverändert, zeigt keine
Spur Schimmel und ebensowenig Trocken-
heit der Schnittflächen.
Wer öfter fette Gänse kauft, kann sich
aus dem Flomenfett der Gans, welches
sich beim Ausneymen unten an beiden
Seiten findet, eine Delikatesse Herstellen,
die selbst Feinschmecker zum Bestreichen
gerösteter Semmel lieben. Man wässert
dies Fett in Wasser etwa vier Stunden,
entfernt alles Häutige und brät es in einer
kleinen Kasserolle nnt zwei geschälten, zer-
schnittenen Borsdorfer Aepfeln und einigen
Gewürzkörnern langsam aus, bis es völlig
ausgelassen ist. Farbe darf das Fett dabei
nicht annehmen. Zuletzt wird eme große,
in Stücke geschnittene Zwiebel dazu ge-
geben und mit dem Fett noch fünf Mi-
nuten gekocht, worauf man das Fett durch
ein Haarsieb gießt und in kleine Obstbüchsen
füllt. Man bindet diese mit Blase oder
Pergamentpapier luftdicht zu und kocht
das Fett im Wasserbade eine Viertelstunde.
Man läßt es im Wasserbade erkalten und
bewahrt es an einem kühlen Ort auf, wo
es sich ein halbes Jahr frisch erhält.
Welche Hausfrau hat nicht schon zu ihrem
Aerger erlebt, daß die Glasstöpsel auf
den Flaschen entweder nicht dicht schlie-
ßen und ein Verdunsten des Inhalts als-
dann nicht verhindern, oder zu fest sitzen
und sich trotz aller Bemühungen nicht ent-
fernen lassen. Beide Uebelstände lassen sich
auf sehr einfache Weise vermeiden, wenn
man mit dem Glasstöpsel ein Stück leichtes
Papier mit in den Flaschenhals zwängt.
Man erzielt dadurch einen dichten Ver-
schluß und vermeidet das Anhaften des
Glasstöpsels, da dieser den Flaschenhals
selbst jetzt nicht mehr berührt.
Leicht gefrorene Wasserrohre in den Hau-
sern, die nur bei ganz strenger Kälte ein-
frieren und der Hausfrau erreichbar sind,
kann sie ohne Hilfe Sachverständiger selbst
auftauen. Man umgiebt in solchem Fall
das Rohr einfach mit handgroßen Stücken
ungelöschten Kalkes und begießt ihn mit
Wasser. Durch das Begießen, also Löschen
des Kalkes, wrrd eine große Wärmemenge
frei, welche ausreicht, um leicht gefrorene
Wasserrohre aufzutauen. Luise Holle.
Illustrierte Welt.
hin. als er bei Tagesgrauen den häuslichen Penaten
zustrebt.
Wünschen wir dem neuen Verein, daß er unter
diesem glückverheißenden Zeichen wachsen, blühen und
gedeihen möge!
Weue ZLücher und Schriften.
Nosegger, Peter, „Mein Himmelreich/ Bekenntnisse, Geständnisse und Er-
fahrungen aus dem religiösen Leben (Verlag von L. Staackmann in
Leipzig), broschiert Mk. 4.—. — Das Eingreifen des steirischen Dichters
in die religiöse Bewegung seines Landes ist so bekannt, hat weit über
die Grenzen Oesterreichs hinaus so viel Aufsehen erregt, daß die Heraus-
gabe dieses Buches förmlich eine Notwendigkeit geworden ist. Man
findet in ihm in klaren, eindrucksvollen Worten die intimsten Gedanken
Roseggers über die verschiedensten Probleme des religiösen Lebens nieder-
gelegt, und der Freimut, mit dem hier manches gesagt wird, was wohl
bisher noch niemand offen ausgesprochen hat, dürfte in evangelischen wie
katholischen Kreisen überall berechtigtes Aufsehen, das gleiche tiefgehende
Interesse, erregen. Für den Gebildeten, der von einem Buche nicht nur
Unterhaltung, sondern such Anregung und Erhebung des Geistes ver-
langt, wird es in diesem Jahre kaum ein wertvolleres Weihnachts-
buch geben, als das einzig dastehende neue Werk Peter Noseggers.
Hamerlings Werke. Volksausgabe in vier Bänden.. Ausgewählt und heraus-
gegeben von vr. Michael M. Rabenlechner. Mit einem Geleitwort von
Peter Rosegger. 35 Lieferungen zu 50 Pfg. — 60 Heller ö. K -W. Ver-
lagsanstalt und Druckerei A.-.G (vorm. I. F. Richter) in Hamburg. —
— Der am 13. Juli 1889 dahingegangene deutsch-österreichische Dichter
Robert Hamerling ist von den Besten seiner Zeit vollauf gewürdigt und
gepriesen worden. Aber noch fehlt viel daran, daß seine idealen
Schöpfungen die Verbreitung im deutschen Volk gefunden hätten, auf
die sie Anspruch haben. Es ist ein dankenswertes Unternehmen seines
verdienten Biographen Professor Rabenlechners und der Verlagsbuch-
handlung, sie in einer billigen Volksausgabe auch den minder bemittelten
Leserkreisen zugänglich zu machen. Wir werden den Fortgang des Er-
scheinens mit lebhaftem Interesse verfolgen.
Bürgerliches Gesetzbuch nebst Einfiihrungsgesetz. Große Volksausgabe mit
Einleitung, gemeinverständlichen Erläuterungen, Formularen, den er-
gänzenden Bestimmungen andrer Reichsgesetze und ausführlichem Sach-
register. Bearbeitet von vr. luv. Ehr. Suffert. Zwei Bände. Elegant
gebunden 17.50 (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt). — Es liegt in
der Natur der Sache, daß die knappe Ausdrucksweise des neuen Gesetz-
buches und die zahlreichen juristischen Begriffe dem Laien manche Nuß zu
knacken geben. Wir haben deshalb auch für nötig erachtet, unsre Leser
durch Beispiele in das eine oder andre Kapitel einzuführen. Ein fort-
laufender Kommentar wird nach wie vor weiten Kreisen erforderlich
bleiben; ihn bietet die vorliegende Bearbeitung in durchaus praktischer
Gestaltung. Jeder Deutsche, welchen Standes und Berufes auch immer,
bedarf der Kenntnis deS bürgerlichen Rechts, wenn er sich nicht der Ge-
fahr aussetzen will, gelegentlich trübe Erfahrungen zu machen, erhebliche
Einbuße an seinem Vermögen zu erleiden oder gar aus bloßer Unkenntnis
des Gesetzes — und diese schützt bekanntlich nicht — in Konflikt mit dem
Strafrichter zu gelangen. Damit man sich jederzeit sofort zurechtfinden
könne, ist ein ausführliches Sachregister beigegeben. So gestaltet sich oas
Werk zu einem Hausbuch von bleibendem Wert, in dem man sich in
juristischen Angelegenheiten jederzeit Rats erholen kann. Diesem Zweck
entsprechend ist das „Bürgerliche Gesetzbuch" gediegen ausgestattet. Mit
gutem Papier verbindet sich großer, klarer Truck, und der geschmackvolle
Einband reiht das Werk auch äußerlich würdig den Schätzen der Haus-
bibliothek an.
Allerlei Kurzweil.
Worträtsel.
Ein Mann war ich, wie keiner.
Mir that es keiner vor.
Und nach mir fand nicht einer
Solch unberührtes Thor;
Und nach mir fiel noch keinem
Solch' Thiirc zn am Schlich,
Und nach mir ward nicht einem
Solch' Rene nach Genuß.
Wenn nun zwei Zeichen kamen,
Eins vor, eins nach, genau.
Wird aus dem Männcrnamcn
Der Name mancher Frau;
Von mancher wohl zum Scheine
Des höher» Stands begehrt —
Doch drunter ist nicht eine.
Die echtes Deutschtum ehrt.
Dechiffrieraufgabe.
Welchen Text ergeben die Buchstaben der obigen Figur, richtig
verbunden?
Äusfüllrätfel.
.ie. .lc. .oa. .ie. . m i. .ns. .ta. .ei.
.Pa. .hu. .da. .ia. .og. .ra. .ei. .se.
Die Punkte sind so auszufüllen, daß vierstellige Wörter entstehen,
deren Anfangsbuchstaben einen Gefeierten dieses Heftes ergeben.
Retonungsrätlet.
Wenn betont des Nätselwortcs
Erste Silbe, nennt es dir
Schöne Stadt im Badncrlandc,
Eines Sees histor'sche Zier.
Wenn du aber auf die zweite
Silbe hin den Ton verlegt'.
Nennt das Wort dir, fremder Sprache,
Was bestünd'ges Sinnen pflegt.
Kilbenrätsel.
i.
Hältst du mich stets iu der Hand, so wird cs dir sicher verübelt.
Hältst du ini Leben mich stets, rühmlich erkennet es man.
I, 2.
Schöneres giebt es wohl nicht, als wenn es dir treu steht zur Seite,
Schlimmeres kennt nicht die Welt, wendet sich's treulos von dir.
I, 2, 3.
Einfach, in schmucklosem Kleid, blüh' ich vom Lenz bis zum Herbste,
Aber groß Schwesterchen mein ist ost Orakel — wer ncnnt's?
Ktreichrätsel. '
Hades — Ventil — Berlin — Gisela — Eylau — Tugend.
Von obigen Wörtern sind je zwei, drei oder vier Buchstaben zu
streichen, die überbleibendcn ergeben einen feierlichen Moment.
Auflösungen der Rätsel Seite 123.
Des Bilderrätsels; Groß kann man sich im Glück, erhaben
nur im Unglück zeigen.
Des Rösselsprungs m
Ernsthaft streben.
Heiler leben.
Vieles schauen.
Wenigen trauen —
it zwei Königszügen:
Deutsch im Herzen,
Tapfer und still.
Dann mag kommen.
Was da will!
(I. V. v. Scheffel.)
Des Silbenrätsels: Morgenstern.
Des Verschiebrätsel s:
I. L Sl 0 A L N
8II-OLOLNO
IV I v L R r R '1'
LK80LLIl»rlN8
LLIL68L.VI''
86HI. L0llrU^kI8
8 1'II.L80II'VL1«L1k
Des Buch stabenrät seist Damcnjchirm.
Des Wort rät seist Teil — Stella.
Schach.
Bearbeitet von E. Schallopp.
Aufgabe Ar. 3: Von B. Marin in Barcelona.
Weiß zieht an und setzt mit dein dritten Zuge matt.
Auslösung der
Weib.
l. D. I) 2 — L 3
I.
I.
I.
Schach-Ausgabe Nr. 2 Seite 151:
Schwarz.
? 4 X U z
T. U 2 X U 3
D. K r X k 2
bel. and.
Weiß.
2. L. v « — « 3 matt.
2. L. L S - 1 matt.
2. L. S S - 0 4 (auch
v 3. X bl 2) matt.
2. D. L 3 X 0 5 matt.
Kchachbriefwechsel.
Richtige Lösung zn Nr. I ging ferner ein
in Santa Fv (Argentinien).
von Arnold Reutemann
Aus Küche, Kuus und Kof.
Fischsuppe mit Kartoffeln. Diese Suppe
bereitet man meistens aus Fischresten; be-
nutzt man verschiedene Sorten, so kann die
Suppe nur gewinnen. Die ausgegräteten
Fischreste werden mit heißen, frisch abge-
kochten und rein abgelaufenen Kartoffel-
schnitzen im Mörser gestoßen und die Masse
oann mit der nötigen Fleischbrühe ver-
mischt. Aufgekocht treibt man die Suppe
durch ein Haarsieb, kocht sie noch einmal
auf und giebt in Butter geröstete Weiß-
brotwürfel hinein.
Hasenragout. Aus dem Ziemer und den
Schlegeln schneidet man paffende Stücke,
häutet und spickt sie, legt sie auf ein Brett
und bestreut sie mit Salz, Pfeffer, Gewürz-
nelken und etwas Mehl. Nun zerläßt man
in einem breiten Geschirr 125 Gramm
Butter, legt die Stücke auf die bestreute
Seite hinein, bestreut sie auch oben mit
Mehl und schneidet eine Zwiebel und
80 Gramm Speck klein. Sind die Hasen-
stücke auf beiden Seiten gelb, so giebt man
Speck und Zwiebel hinein und läßt es
mitdämpfen. Nun giebt man pg Liter
Fleischbrühe, einige Zitronenscheiben und
ein Lorbeerblatt und danach noch sh« Liter
sauren Nahm und einen Eßlöffel Kapern
hinzu und kocht es noch so lange, bis der
Hase weich ist.
Weihe Weintunke. In einen so großen,
irdenen Topf, daß er nur halb voll wird,
gieße inan eine große Obertasse weißen
Wein, gebe drei Eier, 90 Gramm Zucker,
an dem die Schale einer Zitrone abgerieben
worden, den Saft der Zitrone und eine
Messerspitze Kartoffelmehl dazu, verklopfe
alles und lasse es eine Viertelstunde stehen.
Nun klopft man es abermals und stellt es
ins Bain-Marie, wo das Wasser bis an
die Hälfte des Topfes reichen muß, klopft
es noch so lange, bis es keine große Blasen
mehr wirft, und gießt es dann so rasch
Nie möglich in den Tunkenapf.
Kartoffel mit Schalotte. Man kocht die
geschälten Kartoffeln in gesalzenem Wasser,
gießt dies ab, thut sie in eine Schüssel und
bewahrt die Brühe. Sodann dämpft man j
einen Eßlöffel fein geschnittene Schalotten !
in Butter weich und weiß, rührt ein wenig
Mehl und so viel von der Kartoffelbrühe
daran, daß es eine gebundene Tunke giebt,
und wenn sie kocht, so werden die Kar-
toffeln, in Rädchen oder Würfel geschnitten,
hineingethan. Man läßt sie leicht darin
aufkochen und fügt zuletzt ein paar Eß-
löffel ganz dicken, sauren Rahm dazu, der
aber nur eben durchgerührt werden darf.
Paßt besonders gut zu kaltem Aufschnitt.
Sagohudding, gebacken aus englische Art.
Drei gehäufte Eßlöffel Sago werden ge-
waschen und eine Stunde lang in Liter
kaltem Wasser eingeweicht. Inzwischen
läßt man Uter Milch mit etwas
Zitronenschale und ganzem Zimmet oder
30 Gramm geschälten und gestoßenen Man-
deln eine Weile leise kochen, seiht sie durch,
versüßt sie mit zwei bis drei Löffeln Zucker,
vermischt sie mit dem gut abgetropften Sago
und quellt letzteren unter fleißigem Um-
rühren in der Milch dick aus. Ist die
Masse ausgekühlt, mengt man vier Eier
darunter und ein Stückchen frische Butter,
verrührt alles gut und giebt dieselbe in
eine mit Butterteig ausgefütterte Form
und bäckt den Pudding eine Stunde.
Salat, holländischer. Eine Anzahl Kar-
toffeln, eine schöne Sellerieknolle, einige
kleine, frische Zwiebeln und ein Teller
Rosenkohl werden jedes für sich abgekocht,
Kartoffeln, Sellerie und Zwiebeln in Schei-
ben oder Würfel geschnitten, mit dem Rosen-
kohl und zwei gut gewässerten, ausgegrä-
teten, in kleine Streifchen zerteilten Heringen
vermischt und mit wenig Salz, Oel, Essig
und Pfeffer angemacht. Anna Berg.
Tie Hellen Seidenkragen nnsrer Kleider
werden durch die dunkeln Winterjacken und
-umhänge leicht und rasch unansehnlich,
wenn wir nicht eine Schutzvorrichtung
treffen, um das dichte Anliegen der schweren
dunkeln Stoffe zu verhüten. Ein Umschlagen
von seidenem Tuch, wie manche vorsichtige
Hausmütter dies thun, ist umständlich, auch
verrutscht ein solches Tuch leicht, ebenso
ist es recht kostspielig und verlangt bald
eine Reinigung. Am praktischsten hat sich
eine kleine, aus weißem Batist gefertigte
glatte Binde bewährt. Man versieht diese
Binde mit zwei Haken und die Um-
hänge an den entsprechenden Stellen an
der Innenseite mit zwei Oesen, in welche
man die Binde hakt, die man vorn dann
einfach zubindet oder mit einer Schließe
versieht. Wenn man zwei solcher Binden
hat, damit man bei der Wäsche wechseln
kann, wird nian die Hellen seidenen Kragen
der Kleider sehr lange sauber erhalten.
In kalter Jahreszeit wird die Hausfrau,
zumal bei der dann stattfindenden regeren
häuslichen Geselligkeit, mancherlei Vor-
räte im Hause und auch Käse in größerer
Menge da haben. Vielfach wird ein Ein-
schlagen des Käses in Salz- oder Rum-
tücher empfohlen, aber mit Unrecht, da
der Käse dadurch sein Ansehen verliert.
Am besten — es handelt sich hier natürlich
um festen Käse, nicht aber Weichkäse —
hält man den Käse tadellos frisch, wenn
man ihn in einen sauberen, trockenen Stein-
topf legt und einen mit Rum halb ge-
füllten Eierbecher mit hineinseht. Der
Topf wird mit einem Tuch zugedeckt und
ein Teller darüber gelegt und dann in
einen trockenen Kellerraum gesetzt. Er hält
sich lange Zeit unverändert, zeigt keine
Spur Schimmel und ebensowenig Trocken-
heit der Schnittflächen.
Wer öfter fette Gänse kauft, kann sich
aus dem Flomenfett der Gans, welches
sich beim Ausneymen unten an beiden
Seiten findet, eine Delikatesse Herstellen,
die selbst Feinschmecker zum Bestreichen
gerösteter Semmel lieben. Man wässert
dies Fett in Wasser etwa vier Stunden,
entfernt alles Häutige und brät es in einer
kleinen Kasserolle nnt zwei geschälten, zer-
schnittenen Borsdorfer Aepfeln und einigen
Gewürzkörnern langsam aus, bis es völlig
ausgelassen ist. Farbe darf das Fett dabei
nicht annehmen. Zuletzt wird eme große,
in Stücke geschnittene Zwiebel dazu ge-
geben und mit dem Fett noch fünf Mi-
nuten gekocht, worauf man das Fett durch
ein Haarsieb gießt und in kleine Obstbüchsen
füllt. Man bindet diese mit Blase oder
Pergamentpapier luftdicht zu und kocht
das Fett im Wasserbade eine Viertelstunde.
Man läßt es im Wasserbade erkalten und
bewahrt es an einem kühlen Ort auf, wo
es sich ein halbes Jahr frisch erhält.
Welche Hausfrau hat nicht schon zu ihrem
Aerger erlebt, daß die Glasstöpsel auf
den Flaschen entweder nicht dicht schlie-
ßen und ein Verdunsten des Inhalts als-
dann nicht verhindern, oder zu fest sitzen
und sich trotz aller Bemühungen nicht ent-
fernen lassen. Beide Uebelstände lassen sich
auf sehr einfache Weise vermeiden, wenn
man mit dem Glasstöpsel ein Stück leichtes
Papier mit in den Flaschenhals zwängt.
Man erzielt dadurch einen dichten Ver-
schluß und vermeidet das Anhaften des
Glasstöpsels, da dieser den Flaschenhals
selbst jetzt nicht mehr berührt.
Leicht gefrorene Wasserrohre in den Hau-
sern, die nur bei ganz strenger Kälte ein-
frieren und der Hausfrau erreichbar sind,
kann sie ohne Hilfe Sachverständiger selbst
auftauen. Man umgiebt in solchem Fall
das Rohr einfach mit handgroßen Stücken
ungelöschten Kalkes und begießt ihn mit
Wasser. Durch das Begießen, also Löschen
des Kalkes, wrrd eine große Wärmemenge
frei, welche ausreicht, um leicht gefrorene
Wasserrohre aufzutauen. Luise Holle.