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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 17.1906

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Schaukal, Richard von: Die Miet-Wohnung, [1]: Zustand und Behelfe
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https://doi.org/10.11588/diglit.12313#0018

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INNEN - DEKORATION

ARCHITEKTEN CAMPBELL & PULLICH—BERLIN. Kamin-Ecke, im Damen-Zimmer des Landhauses.

DIE MIET-WOHNUNG.

I. Zustand und Behelfe. den finstern »Lichthof«. Ein Seufzer, und zurück

Per Mensch von wohlerzogenem Geschmack in die Düsterheit des Vorzimmers. Wieder eine
und die Mietwohnung: ein Kapitel Kultur- braune Türe: das Badezimmer. »Sehr praktisch« (?)
leid. Wer sich sein eigenes Haus baut und neben der Küche angebracht: des warmen Wassers
einrichtet, mag auf seine Fasson selig werden. Ihm wegen... Man erwägt das Schlafzimmer, das
ist zu raten, jenem aber nicht zu helfen: er steht Ankleidezimmer, beides Räume, die doch zum Bade-
vor der grausamen Realität der Tatsachen. Denn zimmer einigermaßen verwandtschaftliche Bezieh-
diese sind abscheulich. ungen zu unterhalten bestimmt sein sollten. Ein
Die Wanderung oder Wanderfahrt von Woh- B1ick in die gleichfalls finstere Badehöhle: die obli-
nungszettel zu Wohnungszettel: eine ermüdende, gate Blechwanne, von unappetitlichstem Äussern,
Leib und Seele anödende Aufgabe. Immer das- der Ofen. »Kein Gasofen?« — »Nein, aber wenn
selbe. So und so viele Treppen hoch die einander die Herrschaften einen aufstellen wollen . . .« —
gegenüberliegenden braunen Türen mit Blechdeckel- Sicherlich, wenn man ihn selbst aufstellen will,
Guckloch. Das dunkle lange Vorzimmer, dessen wirds wohl erlaubt sein. Sehr gnädig ... Der
Wände natürlich wieder die Garderobekasten zu grosse Waschtisch mit Wasserablassröhre wird natür-
schmücken bestimmt sind: man misst mit geprüftem hch wieder einmal viel zu umfangreich sein für das
Kennerauge die Höhen und Breiten. Hier eine dem ersten und dringendsten Bedürfnis des »Kultur-
braune Türe: das Klosett, klein und kalt, wieder Menschen« gewidmete Schlupfloch. — Weiter. Eine
ein Blechdeckel, der Boden aus weichem Holz, braune Türe. Ausgezeichnet durch die berühmte
Patronen-Wandbemalung, ein kleines Fenster in >Supraporte«: ein Blumenkranz mit Fruchtgewinde,
 
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