INNEN - DEKOR A T] ON
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aus dem hause josef trier—darmstadt. Treppen-Partie. Entwurf von Otto Prutscher— Wien.
Über den Schutz von Holzfärbungen durch Politur- oder Wachsschichten.
Von W. H. Schramm und A. Jungl.
Und so erhalten sich auch die Beizen (Holzfärbungen!) industrie"») über diesen Punkt, in einer andern Veröffent-
niemals lange in ihrem Zustande, weil die Ingredienzen lichung mutet er aber einer von ihm empfohlenen, „höchst
fast sämtlich von der Art sind, dass Luft und Sonne, der transparenten" Mattdecke für ebenfalls durch ihn empfohlene
Schatten (?), selbst die Zeit (?) nachteilig darauf einwirken Färbungen von ausserordentlicher Lichtunechtheit eine Schutz-
und die Beize nach und nach wieder herausziehen, wenigstens Wirkung zu.,;) Ob Zimmermann seinen fünften Satz über
die Farbe lichter machen oder verändern. Diesen nach- Luft- und Lichtechtheit der Holzbeizen aus eigenen Erfah-
teiligen Einwirkungen zu begegnen, welche aus der veränder- rungen geschöpft hat, erscheint uns heute zweifelhaft. Der
liehen Beschaffenheit des Dunstkreises entstehen, ist das Satz lautet:
beste Mittel, die Poren oder Zwischenräume des Holzes, „Die auf das gebeizte Holz stets aufgetragene Politur-,
welche sich auf der Oberfläche befinden, mit einem Firnis Lack- oder Wachsschicht schützt die Beize nicht nur
oder Lack als Decke zu überziehen, welche das Eindringen vor Einwirkung des Wassers (Regen, Abwaschen),
der Feuchtigkeit und die zehrenden und heftigen Eindrücke sondern sie verhindert auch bis zu einem gewissen
der Luft und Sonne von dem Holzkörper abhält." i) (An- Grade das Eindringen der Lichtstrahlen und verzögert
merkungen siehe am Schlüsse dieses Aufsatzes.) daher die Zerstörung des Farbstoffes durch das Licht
So formuliert der Verfasser der ältesten deutschen Einzel- ganz wesentlich." ')
beschreibung der Holzbeizkunst oder Holzfärberei seine An- Haubold,s) Rotter,11) Nöthling,10) Mellmann,11) Kast,12)
sichten über den Gegenstand unserer kleinen Abhandlung. Röhrig,111) Soxhlet,11) Horn,15) Sonnet,;) erwähnen nichts von
Und wie es zu geschehen pflegt, pflanzt sich der von Thon einer solchen Schutzwirkung. Wir glauben die Vermutung
offenbar zum erstenmale aufgestellte Lehrsatz von der Schutz- aussprechen zu dürfen, dass die Mehrzahl der genannten
Wirkung, die Politur- und Lackschichten auf Holzfärbungen Autoren eine solche Schutzwirkung offenbar nicht zugeben
gegenüber der bleichenden Wirkung des Lichtes auf diese wollten und da Sicheres nicht bekannt war, lieber darüber
ausüben, ungeprüft bis in die neuesten Lehrbücher der Holz- schwiegen.
färberei fort. Schmidt2) wiederholt in der durch ihn heraus- Exakte Versuche über den fraglichen Gegenstand scheinen
gegebenen 6. und 7. Auflage von Thon's Büchlein den an- noch nicht ausgeführt worden zu sein. Thon und andere
geführten Satz fast wörtlich. mögen an gefärbten mit irgend einer schützenden Decke
Andess) spricht Ähnliches aus. Stübling schweigt in nicht versehenen Holzflächen die Wirkung des Abscheuerns
seiner „Beiz-und Färbekunst"J), desgleichen in seiner „Holz- und des Wassers der Lichtwirkung zugeschoben haben-
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aus dem hause josef trier—darmstadt. Treppen-Partie. Entwurf von Otto Prutscher— Wien.
Über den Schutz von Holzfärbungen durch Politur- oder Wachsschichten.
Von W. H. Schramm und A. Jungl.
Und so erhalten sich auch die Beizen (Holzfärbungen!) industrie"») über diesen Punkt, in einer andern Veröffent-
niemals lange in ihrem Zustande, weil die Ingredienzen lichung mutet er aber einer von ihm empfohlenen, „höchst
fast sämtlich von der Art sind, dass Luft und Sonne, der transparenten" Mattdecke für ebenfalls durch ihn empfohlene
Schatten (?), selbst die Zeit (?) nachteilig darauf einwirken Färbungen von ausserordentlicher Lichtunechtheit eine Schutz-
und die Beize nach und nach wieder herausziehen, wenigstens Wirkung zu.,;) Ob Zimmermann seinen fünften Satz über
die Farbe lichter machen oder verändern. Diesen nach- Luft- und Lichtechtheit der Holzbeizen aus eigenen Erfah-
teiligen Einwirkungen zu begegnen, welche aus der veränder- rungen geschöpft hat, erscheint uns heute zweifelhaft. Der
liehen Beschaffenheit des Dunstkreises entstehen, ist das Satz lautet:
beste Mittel, die Poren oder Zwischenräume des Holzes, „Die auf das gebeizte Holz stets aufgetragene Politur-,
welche sich auf der Oberfläche befinden, mit einem Firnis Lack- oder Wachsschicht schützt die Beize nicht nur
oder Lack als Decke zu überziehen, welche das Eindringen vor Einwirkung des Wassers (Regen, Abwaschen),
der Feuchtigkeit und die zehrenden und heftigen Eindrücke sondern sie verhindert auch bis zu einem gewissen
der Luft und Sonne von dem Holzkörper abhält." i) (An- Grade das Eindringen der Lichtstrahlen und verzögert
merkungen siehe am Schlüsse dieses Aufsatzes.) daher die Zerstörung des Farbstoffes durch das Licht
So formuliert der Verfasser der ältesten deutschen Einzel- ganz wesentlich." ')
beschreibung der Holzbeizkunst oder Holzfärberei seine An- Haubold,s) Rotter,11) Nöthling,10) Mellmann,11) Kast,12)
sichten über den Gegenstand unserer kleinen Abhandlung. Röhrig,111) Soxhlet,11) Horn,15) Sonnet,;) erwähnen nichts von
Und wie es zu geschehen pflegt, pflanzt sich der von Thon einer solchen Schutzwirkung. Wir glauben die Vermutung
offenbar zum erstenmale aufgestellte Lehrsatz von der Schutz- aussprechen zu dürfen, dass die Mehrzahl der genannten
Wirkung, die Politur- und Lackschichten auf Holzfärbungen Autoren eine solche Schutzwirkung offenbar nicht zugeben
gegenüber der bleichenden Wirkung des Lichtes auf diese wollten und da Sicheres nicht bekannt war, lieber darüber
ausüben, ungeprüft bis in die neuesten Lehrbücher der Holz- schwiegen.
färberei fort. Schmidt2) wiederholt in der durch ihn heraus- Exakte Versuche über den fraglichen Gegenstand scheinen
gegebenen 6. und 7. Auflage von Thon's Büchlein den an- noch nicht ausgeführt worden zu sein. Thon und andere
geführten Satz fast wörtlich. mögen an gefärbten mit irgend einer schützenden Decke
Andess) spricht Ähnliches aus. Stübling schweigt in nicht versehenen Holzflächen die Wirkung des Abscheuerns
seiner „Beiz-und Färbekunst"J), desgleichen in seiner „Holz- und des Wassers der Lichtwirkung zugeschoben haben-