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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 17.1906

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Rauter, Gustav: Glas und Glasuren
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https://doi.org/10.11588/diglit.12313#0146

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INNEN-DEKORATION

Aus der Ausstellung der Imperial Cont. Gas-Assoz.—Berlin, Markgrafen-Strasse.

GLAS UND GLASUREN.

Von Patentanwalt Dr. Gustav Rauter in Charlottenburg'.

Die Verwendung von Glas und Glasuren zur
Innendekoration lässt sich in den verchie-
densten Formen schon weit zurückverfolgen. Am
ältesten ist natürlich die Verwendung der Glasuren,
da diese eher hergestellt wurden, als eigentliche
Gläser, namentlich aber auch als Glasscheiben.

Beide, Gläser und Glasuren, sind durch ihr
Verhalten gegen auffallende Lichtstrahlen aus-
gezeichnet, die von beiden zum Teil spiegelnd zu-
rückgeworfen werden, zum Teil aber auch in das
Innere hinein und durch den getroffenen Körper
hindurchdringen. Während hierbei Gläser in erster
Linie als lichtdurchlässig in Betracht kommen, so sind
Glasuren wesentlich lichtzurückwerfend, meistens
auch in gewöhnlich angewandter Stärke geradezu
undurchsichtig'.

Ihrer Herstellungsweise nach sind Gläser aus

dem Schmelzfluss erstarrte und zunächst in halb
weichem Zustande durch Blasen oder Walzen, später
vielfach auch noch durch Schleifen oder Gravieren
bearbeitete Silikate. Glasuren sind Silikate, die
keine selbständige Form besitzen, sondern auf einer
Unterlage von keramischem Stoff, von gebrannten
Steinen, oder von Metallen aufgetragen, durch Er-
hitzen zum Schmelzen gebracht sind und somit nur
einen Überzug auf den eigentlich formenbildenden
Stoff darstellen.

Diesem Unterschiede in ihrem Verhalten muss
auch die Verwendungsweise entsprechen, wobei
dann stark getrübte Gläser vielfach allerdings mehr
neben den Glasuren, als neben den sonstigen Gläsern
unterzubringen sind.

Gläser werden zunächst zur Verkleidung von
Licht-Einlassöffnungen und von Lampen der ver-
 
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