INNENDEKORATION
MERHEIM- "W^^^^^M MEIN-STOLZ
XVII. 3HHRGHIN3. Dcirmlfcidf 1006. nOV£IIlBER=Hen\
MODERNE KAUFLÄÜEN.
Auf der Dresdner Kunstgewerbe-Ausstellung war Daches ergab sich eine sehr angenehme Gesamt-
y \ auch eine Folge von Läden zu sehen, die in Wirkung. Der malerische Eindruck wird erheblich
einem eigenen, originellen Ladenbau untergebracht verstärkt durch die schattige Galerie, die durch
waren. Der Entwurf des Hauses stammte von das weit überstehende Dach gebildet wird und bei
Professor Fritz Schumacher—Dresden, der über- Regen oder Sonnenschein die Promenade und die
haupt auf jener Ausstellung eine Reihe hervor- Betrachtung der Läden zu einem Vergnügen macht,
ragender architektonischer Aufgaben glücklich ge- Sehr interessant wirkt auch der Gegensatz der zur
löst hat. Es handelte sich hier um zweierlei: Einmal Bekleidung verwendeten Fliesen und der knappen
sollte eine künstlerische vornehme Wirkung der Eisenformen, von denen sie gerahmt werden. Die
Läden im Straßenbild angestrebt werden, und dann Fliesen, von G. Schenk in Alt-Landsberg beigestellt,
sollten auch die Läden selbst, in ihrer ganzen Ein- machen mit dem abwechslungsreichen bunten Farben-
richtung und in der Aufmachung der Waren, ein schmuck der Glasuren einen aparten, vornehmen,
Vorbild sein guter, moderner Verkaufsräume. fesselnden Eindruck und gehen mit den Glasflächen
Beides gelang. Das Problem der Straßen- der Schaufenster vorzüglich zusammen.
Wirkung hat Professor Schumacher so behandelt, Vornehm repräsentieren sich auch die Verkaufs-
daß er die Architektur des Hauses möglichst ruhig räume im Innern des Hauses. Es war ein sehr
gestaltete, so daß an ihrer großzügigen geschlossenen dankenswertes Engegenkommen der beteiligten
Form allein die Schaufenster mit ihrem wechselnden, Firmen (Schramm & Echtermeyer, Max Thürmer,
bunten Inhalt als Schmuck erscheinen, als die 1 laupt- Carl Röder, Löbtauer Spritfabrik Crone & Hoefer,
punkte, die vor allem die Aufmerksamkeit auf sich diese in Dresden und der Cakes-Fabrik H. Bahlsen
ziehen wollen. Doch hat auch die Architektur, in Hannover), daß sie die Einrichtung dieser Muster-
obwohl sie sich nicht vordrängt, ihre feinen Reize, läden übernommen haben. Hoffen wir, daß die
Aus der malerischen Gruppierung des Baukörpers, Konkurrenz, die doch sonst alles nachmacht, auch
aus der sorgfältigen Ausgestaltung der einzelnen auf diesem Wege nicht zurückbleibt, den ja einige
Glieder in Verbindung mit der schönen Form des moderne Warenhäuser schon betreten haben, a. j.
1906. XI. I.
MERHEIM- "W^^^^^M MEIN-STOLZ
XVII. 3HHRGHIN3. Dcirmlfcidf 1006. nOV£IIlBER=Hen\
MODERNE KAUFLÄÜEN.
Auf der Dresdner Kunstgewerbe-Ausstellung war Daches ergab sich eine sehr angenehme Gesamt-
y \ auch eine Folge von Läden zu sehen, die in Wirkung. Der malerische Eindruck wird erheblich
einem eigenen, originellen Ladenbau untergebracht verstärkt durch die schattige Galerie, die durch
waren. Der Entwurf des Hauses stammte von das weit überstehende Dach gebildet wird und bei
Professor Fritz Schumacher—Dresden, der über- Regen oder Sonnenschein die Promenade und die
haupt auf jener Ausstellung eine Reihe hervor- Betrachtung der Läden zu einem Vergnügen macht,
ragender architektonischer Aufgaben glücklich ge- Sehr interessant wirkt auch der Gegensatz der zur
löst hat. Es handelte sich hier um zweierlei: Einmal Bekleidung verwendeten Fliesen und der knappen
sollte eine künstlerische vornehme Wirkung der Eisenformen, von denen sie gerahmt werden. Die
Läden im Straßenbild angestrebt werden, und dann Fliesen, von G. Schenk in Alt-Landsberg beigestellt,
sollten auch die Läden selbst, in ihrer ganzen Ein- machen mit dem abwechslungsreichen bunten Farben-
richtung und in der Aufmachung der Waren, ein schmuck der Glasuren einen aparten, vornehmen,
Vorbild sein guter, moderner Verkaufsräume. fesselnden Eindruck und gehen mit den Glasflächen
Beides gelang. Das Problem der Straßen- der Schaufenster vorzüglich zusammen.
Wirkung hat Professor Schumacher so behandelt, Vornehm repräsentieren sich auch die Verkaufs-
daß er die Architektur des Hauses möglichst ruhig räume im Innern des Hauses. Es war ein sehr
gestaltete, so daß an ihrer großzügigen geschlossenen dankenswertes Engegenkommen der beteiligten
Form allein die Schaufenster mit ihrem wechselnden, Firmen (Schramm & Echtermeyer, Max Thürmer,
bunten Inhalt als Schmuck erscheinen, als die 1 laupt- Carl Röder, Löbtauer Spritfabrik Crone & Hoefer,
punkte, die vor allem die Aufmerksamkeit auf sich diese in Dresden und der Cakes-Fabrik H. Bahlsen
ziehen wollen. Doch hat auch die Architektur, in Hannover), daß sie die Einrichtung dieser Muster-
obwohl sie sich nicht vordrängt, ihre feinen Reize, läden übernommen haben. Hoffen wir, daß die
Aus der malerischen Gruppierung des Baukörpers, Konkurrenz, die doch sonst alles nachmacht, auch
aus der sorgfältigen Ausgestaltung der einzelnen auf diesem Wege nicht zurückbleibt, den ja einige
Glieder in Verbindung mit der schönen Form des moderne Warenhäuser schon betreten haben, a. j.
1906. XI. I.