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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 20.1909

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Schulze, Otto: Fussboden, Wand und Decke
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Muschner, Georg: Aquarien u. Terrarien für Kinderzimmer
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https://doi.org/10.11588/diglit.7500#0049

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INN EN-DEKORATION

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campbell & pullich—berlin.

seiten-ansichten des einfamilienhauses.

quelle in die Nähe der natürlichen, des Fensters .zu
legen, so können wir von der Anbringung einer Mittel-
rosette, die stets schwer wirkt, absehen. Früher war
die Decke, mehr noch als die Wand, der gegebene Ort
für künstlerische dekorative Malerei mit allen Verfäng-
lichkeiten der Raumdurchbrechung, der Raumillusion.
Unsere Maler sind aber doch überwiegend so ver-
nünftig geworden, bildmäßigen Darstellungen ihren
Platz auf der Wand anzuweisen. Namentlich sind es
in diesem Sinne die mehr oder weniger für Repräsen-
tationszwecke gedachten Räume, die, mit den vor-
nehmsten Mitteln bedacht, den harmonischen Dreiklang
zwischen Fußboden, Wand und Decke in vollendeter
Weise zum Ausdruck bringen. Darin liegt eben die
Lösung der Raumwirkung nach architektonischen Ge-
sichtspunkten. Nicht dem Teppichverkäufer, nicht dem
Tapezierer und Dekorateur, noch dem Maler und
Stukkateur darf die Raumstimmung bedingungslos aus-
geliefert werden. Wird das beachtet, dann werden
überall erträgliche Räume auch in den Mietshäusern zu
finden sein, mit denen unser bewegliches Hab und Gut
mit Schmuck und Bildern sich stets zu leidlicher
Harmonie runden wird. Maßhalten, Einschränken in
allem was den Raum überladen könnte. Fußboden,
Wand und Decke bilden das Gehäuse — Inhalt und
Seele müssen wir mitbringen, otto schulze- Elberfeld.

Aquarien u.Terrarien für Kinderzimmer.

\17enn ich die Entwicklung der Jugenderziehung richtig
' ™ erfasse, so darf ich sagen: wir gehen einer natur-
wissenschaftlichen Bildung entgegen. Daß ich in der
eigenen Jugend außergewöhnlich viel Naturkunde ge-
trieben, ist wohl ein besonderer Fall; heute wird das
allgemein. Ich erinnere mich, wir hatten als Buben
zwei eigene »Naturalienkabinetts« im Hause, zwei Boden-
kammern, in deren einer wir in selbstgezimmerten Kästen
die »toten« Sammlungen hatten, in der andern alles
Lebendige, Aquarium, Terrarium u. s. w. Heute finde
ich in jeder dritten Kinderstube ein Kleintier, Laub-
frosch, Eidechse, Ameisen, Raupen, kleine Fische usw.

Aber immer stört mich die Verfassung der Tiere und
ihre Behälter. Komme da letzthin zu einem befreundeten
Architekten. Der hat seinen Kindern in seinem Land-
haus einen besonderen Raum gebaut für diese Zwecke;
und im Kinderzimmer unter den Fenstern waren Glas-
behälter eingebaut, Aquarium, Terrarium — eine höchst
einfache und praktische, saubere und lehrreiche Lösung.
Der Punkt, um den es sich handelt, heißt: diese Dinge
nicht als Nebensächelchen behandeln, sondern sie in
die — Innendekoration der Kinderstuben, und wenn
auch erst begüterterer Eltern einbeziehen 1 Das ist sicher-
lich mehr wert, als ein Tierbild an der Wand. G. m.
 
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