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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 20.1909

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D., L.: Architektin E. Winkelmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.7500#0176

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154

INN EN-DEKORATION

ARCHITEKTIN E. WINKELMANN. Das S. 138-139
L abgebildete Eigenhaus Dr. R. Presbers, das sich
dem Charakter des Grunewalds und seines hochragenden
Föhrenbestandes willig anschmiegt und in seiner An-
lage und Raumverteilung geschickt den speziellen
Wünschen des Besitzers Rechnung trägt, beansprucht
durch den Umstand ein besonderes Interesse, daß
es nach den Plänen und unter der Leitung der ersten
selbständigen deutschen Architektin ausgeführt ist.
Fräulein Emilie Winkelmann aus Aken a. E. hat sich
in ein von der Frau noch wenig betretenes Gebiet
gewagt. Sie ist Autodidaktin, hat frühzeitig eine Hin-
neigung zu ihrem Beruf gefühlt und lange in einem
Baubureau als Zeichnerin gearbeitet, bis sie sich selbst-
ständig machte. Sie hat sich somit ganz in der Praxis
heraufgearbeitet und verdankt nur ihrer zähen Arbeits-
kraft ihre Erfolge. Ein Festsaalbau und ein stattliches
Pensionsgebäude sind u. a. bisher unter der Leitung
der energischen Architektin zur Ausführung gekommen. —
Die Frage, ob die Frau, nachdem sie auf verschiedenen
Linien erobernd vorgegangen ist, nun auch auf diesem
Gebiet ein weiteres Feld der Betätigung zu erblicken

hat, dürfte wohl einen Widerstreit der Meinungen her-
vorrufen. Und eine gewisse Einigung wird sich viel-
leicht nur dann erzielen lassen, wenn im allgemeinen
dem Manne das Reservatrecht auf die Groß-Architektur
und künstlerische Gesamtanlage, der Frau aber die
intimere Innenausstattung unter Umständen als Sonder-
gebiet zugestanden wird. In den Detailfragen der
Inneneinrichtung haben die Bauleiter vor allem die
Wünsche der Frau des Bauherrn zu berücksichtigen,
denn von ihrer Seite werden diese Fragen meist viel
eingehender und mehr in Hinsicht auf die praktische
Ausnützung erwogen. Zumeist wird es sich hier aller-
dings nur um ein liebevolles Ausarbeiten von Detail-
problemen handeln, um ein Abrunden gewisser Härten
und letztes Ergänzen, den »finishing-touch«. Die
eigentliche Schaffung des lebendigen Innenraums wird,
wie die anderen schöpferischen Tätigkeiten, wohl
immer dem männlichen Genius vorbehalten bleiben.
Immerhin führt intensives sich Versenken, unermüdlicher
Fleiß und festes Wollen auf allen Gebieten zu wirk-
lichem Können und zu Ergebnissen, die der allgemeinen
Achtung und Wertschätzung stets gewiß sein können, l. d.

architekt f. fleischmann — münchen.

entwürfe

zu sesseln und tischchen mit korbgeflecht.
 
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