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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 20.1909

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Cuno, Rudolf: Alfred Messel. Ein Epilog.
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Lang-Danoli, Hugo: Die Erziehung des Schenkenden
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https://doi.org/10.11588/diglit.7500#0240

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218

INNEN-DEKORATION

PARAVENTS MIT KURBELSTICKEREI. ENTWURF U. AUS-
FÜHRUNO : ATELIERS UND WERKSTÄTTEN FÜR ANGE-
WANDTE KUNST-MÜNCHEN, HOHENZOLLERN-STRASSE.

jedoch z. B. sein Verwaltungsgebäude des Berliner
Virchow-Krankenhauses neben dem der Allgemeinen
Elektrizitätsgesellschaft ohne Resignation gesehen
werden, das der Mann ersonnen hat, dessen
brünstig-orientalisches Empfinden musisch veredelnd
seinem Baue die erlesene Weihe gab ? — Unsere
lebendigen Architekten bemühen sich, neu die
Werte von Kraft und Proportion, vom Klange der
Farben und der Linien zu schaffen und unserer
Zeit den eigenen Stil zu geben. Von diesen
Zielen ist Alfred Messel weit entfernt geblieben.
Doch müssen wir seiner dankend erwähnen, wenn
wir ihn als letzten, tröstenden Großen betrachten,
der eine Epigonenepoche beschließt.

Schinkel und Semper. Dann nur ödes Haide-
land. Nun endlich wieder eine Möglichkeit, eine
Seele, ein Geblüt, das Schönheit uns geben konnte
und mit den alten Bauwerten an Herbstabenden
der Kultur namenloses Staunen und das Entzücken
eines einsamen Zaubers in uns auslöste, ähnlich,
aber durch sein ganz spezielles Temperament
nicht gleich narkotisch, wie mit alten Klängen
des Grale^ Richard Wagner und mit antikischen
Phantasien Arnold Böcklin. rudolf cono—Berlin.

DIE ERZIEHUNG DES SCHENKENDEN.

Das ganze Klein-Kunstgewerbe verdankt doch eigentlich nur
dem Schenkenden seine Existenz. Was einer notwendig
braucht, das kauft er sich zum größten Teil selbst und dabei
wird schon im allgemeinen etwas Gutes und Brauchbares ge-
wählt. Aber all das andere, was man bei allen passenden und
unpassenden Gelegenheiten seinen Tanten und Bekannten, Ge-
liebten und Ungeliebten schenkt und schenken muß. Diese
Hekatomben die auf dem Altar der schenkenden Tugend ge-
opfert werden. — Alles Kunstgewerbe! — W enn nun die Frage
brennend wird: Was schenke ich usw., — vor allem zu Weih-
nachten und ähnlichen Gelegenheiten, wer hilft da den Ver-
zweifelnden und sorgt dafür, daß einigermaßen vernünftige und
gute Ware gekauft wird? Niemand. — Die Kunstzeitschriften
sind während des Jahres bemüht, nach Kräften diese Aufgabe
zu erfüllen, aber sie können doch, schon infolge der strengen
Auswahl, mit dem besten Willen nur einen minimalen Bruchteil
dieses Kunstgewerbes zur Veröffentlichung bringen. —
Ließen sich hier nicht, wenigstens in den Großstädten, Ver-
mittlungsstellen errichten? Einige kunstgewerbliche und kauf-
 
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