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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 23.1912

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Innenräume von J.D. Heymann-Hamburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.7710#0182

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170

INNEN-DEKORATION

). d. heymann, hofmöbelfabrik—hamburg

speisezimmer in der villa h. in hamburg

INNENRÄUME VON J.D. HEYMANN-HAMBURG.

In gewissem Sinne kann der Innenkünstler international
sein, insofern ihm die Fähigkeit eignet, sich den Ge-
brauchsbedürfnissen des jeweiligen Landes, der ver-
schiedenartigen Besteller verständnisvoll anzupassen;
ja, die Charakteristik einer Handelsmetropole wie Ham-
burg verlangt vom Innenkünstler geradezu eine solche
Vielseitigkeit und Einfühlung in jeden neuen Auftrag.
Bei der Einrichtung eines heiteren Schlosses, dessen
Dächer und Türme sich inmitten malerischer Miniatur-
schönheiten des kaiserlichen Gartens von Tokio erheben,
muß mit anderen Formen-, Farben- und Materialmöglich-
keiten gerechnet werden, als etwa bei der eleganten
Möblierung von Privatvillen in Hamburg und in sonstigen
deutschen Orten. Die Firma J. D. Heymann vereint mit
ihren Grundprinzipien, die sich, ganz abgesehen von um-
sichtiger kaufmännischer Leitung, auf künstlerische Form-
und Farbengebung und geschmackliche Beherrschung
guter Proportionen stützen, im weitgehendsten Maße eine
derartige Anpassungsmöglichkeit an internationale Bedürf-
nisse. Neben dieser für den Hamburgischen Innenkünstler
unerläßlichen Eigenschaft hält sie aber in erster Linie an
dem Grundsatz fest, auch technisch nur Hervorragendes
zu liefern, und diesem Bestreben verdankt sie ihre aus-
gedehnten Beziehungen in allen Erdteilen. Japanische
und rumänische Schlösser, moderne Hotels, führende

Restaurants in Hamburg und Berlin, Räumlichkeiten der
bedeutendsten deutschen Banken und Schiffahrtslinien
wurden mit vollem Verständnis für größte Zweckmäßig-
keit und künstlerische Wirkung von der Firma einge-
richtet. Gegenwärtig ist sie damit beschäftigt, geschnitzte
Eichen- und Teakholz-Arbeiten für die große Michaelis-
kirche in Hamburg auszuführen; auch die soeben vollen-
dete Einrichtung des Vorlesungssaals im neuen Ham-
burgischen Museum für Völkerkunde stammt aus ihren
Werkstätten. Ein Hauptfeld ihrer Tätigkeit jedoch bildet
die Einrichtung von Dampfern, so ist sie auch an der Aus-
stattung des jetzt im Bau befindlichen größten und
schönsten Hapag-Dampfers »Imperator« beteiligt. Die in
diesem Hefte vorgeführten Abbildungen zeigen außer der
Innenausstattung der Privatwohnung des Seniorchefs der
Firma auch einen ovalen Damen - Salon des in Danzig
ausgebauten Ozeandampfers »Cincinnati«. — e. gr.

Ä

"C" s heißt wenig, wenn man der bildenden Kunst nur ein
Recht einräumt auf die Feiertage und Feierstunden;
man muß sich überzeugen, daß es ein klares Verhältnis
zur sichtbaren Welt ohne künstlerische Augenerziehung
nicht gibt und daß die systematische Bildung des
Sehens für alle höhere Kultur ebenso notwendig ist,
wie die Bildung des Denkens. — Cornelius gurlitt.
 
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