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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 23.1912

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Schulze, O.: Einrichtungskunst im Hotel, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.7710#0214

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202

INNEN-DEKORATION

M. BALLLN—MÜNCHEN. ENTWURF VON MATTHIAS FELLER. BÜRGERLICHES SCHLAFZIMMER IN AMERIKANISCH NUSSBAUM

EINRICHTUNGS-
KUNST IM HOTEL.

s läßt sich nicht abstrei-
ten, daß auch das Hotel-
wesen seine Kinderkrank-
heiten gehabt hat und dem
Aufputz und der Scheinsucht
jener Raumkunst schlechter
Salons und spießbürgerlicher
guter Stuben verfallen ge-
wesen ist. Es gab eben zeit-
weise überhaupt noch keine
mustergültigen Vorbilder für
die einwandfreie Einrichtung
eines brauchbaren modernen
Hotels. Der beste Lehr-
meister ist jedoch stets die
Not des Lebens. So sind
auch unsere modernen Hotels
schließlich bald als festumris-
sene Gebilde entstanden, die
innerhalb unseres gesamten
Bau- und Ausstattungswe-
sens durchaus wie ein ge-
schlossener Organismus wir-
ken. — Für die Möblierung
im neuzeitlichen Hotelbetrieb
können kaum bestimmte, all-
gemein gültige Grundsätze

M. BALLIN—MÜNCHEN. TOILETTETISCH IM SCHLAFZIMMER

aufgestellt werden. Lage,
Rang, Eigenart des Hotels,
Saison - und Jahresbetrieb
sind alles Faktoren, die für
die Möbelkunst-Frage aus-
schlaggebend sind. Bestens
gearbeitete, einfache aber
formschöne Möbel aus gutem
Material, das uns praktisch
und benutzbar erscheint, soll-
ten vor allem der Typ des
modernen Hotelmöbels sein.
Wir sind ja glücklich darüber
hinaus, die Schönheit eines
Möbels nach dem Reichtum
seiner Profile u. Kröpfungen,
der Fourniere usw. zu wer-
ten , sondern nach seiner
Brauchbarkeit und Pflege,
nach seinem sich aus seiner
Zweckbestimmung ergeben-
den Aufbau, seiner Einrich-
tung, d. h. nach seiner gegen-
ständlichen Individualität.
Unsere Zeit hat bewiesen,
daß man mit ganz einfachen
Mitteln schon ein gewisses
Wohlbehagen, sogar Komfort
erreichen kann, wenn sie ihrer
Beschaffenheit nach den ihnen
 
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