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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 24.1913

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Von der Kunst u. den Menschen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7709#0114

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92

INNEN-DEKORATION

ARCHITEKT PROFESSOR CARL WITZMANN — WIEN

SALON. BIRNBAUMHOLZ. STOFFE GRAU MIT BLAU

anstatt es als Eines zu erfassen und sich selbst eins mit
ihm zu fühlen! — Kunst ist für alle immer noch und immer
nur etwas, das an den Wänden hängt als Schmuck —
oder als kostbarer Schrein in ihren Zimmern steht —
oder als schön gebundenes Buch auf einem Tische liegt.
Statt daß sie es still für sich in ihren Seelen wirk-
sam werden lassen, und zur Tat in ihren Händen
und zu festem Boden unter ihren Füßen und zu Haus
und Heimat! — cäsar flaischlen.

T~Ve meisten Menschen sehen die Welt nicht mit ihren
U eigenen Augen, sondern durch die Brille der Mode
oder einer Manier, die ihnen irgend einmal gefallen hat
und im Gedächtnis geblieben ist. — volkmann.

*

Man hört häufig sagen, daß die Künstler sehr leicht
verletzlich seien und daß dieses von Eitelkeit her-
rühre. Doch spricht niemand von der Eitelkeit des Be-
schauers, der jedes Kunstwerk nach seinem Geschmack
haben und beurteilen will! — volkmann.

*

unstformen zu schaffen, ist doch noch etwas anderes,
als Wissenschaften begründen und Hochöfen bauen.
Dazu gehört eine geheimnisvolle seelische Kraft, für die
es keine erlernbare Vorbilder gibt. — Naumann.

]~Vs Gute oder Schlechte im Charakter eines Künstlers
^ hat freilich mit seinem Talent nichts zu tun, — aber
seid überzeugt, für die Wirkung und den Wert seines
Werkes ist es mit nichten so belanglos, als einige es
wahrhaben möchten. — M K ROHE

»

Die Zeiten, in denen man in der Kunst sehr viel von
Technik spricht, sind meist die, in welchen die Tech-
nik fehlt. Das Fehlen der Technik rührt vom Mangel an
Vorstellungskraft her. Technik hat überhaupt nur Sinn
als Ausdruck der Vorstellung, da sie sich die Aus-
drucksmittel selbst schafft. — volkmann.

"[/"ein Mensch kann vorher wissen, was eine Nation alles
zu leisten vermag, wenn ihr die Sonne der Welt-
geschichte günstig leuchtet. — Naumann.

*

Die Verbindung zwischen Kunst und Industrie ist
höchst wichtig. Schon aus diesem wirtschaftlichen
Grunde, gäbe es selbst keine höhere Erwägung, ist es
von Bedeutung, die Kunst auch in ihren erhabenen For-
men zu ermutigen; denn es steht fest, daß die Pflege
der höheren Zweige der angewandten Kunst auch
die geringsten gewerblichen Verrichtungen zu för-
dern strebt. - ein englischer bericht 1836.
 
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