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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 26.1915

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Schulze-Elberfeld, Otto: Die Zukunft des Ornaments
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Semper, ...: Von der Freude am Schönen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7711#0152

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INNEN-DEKORATION

die eine Ausreifung nicht möglich war. Und so leiden
wir alle unter einer gewissen Modeornamentik. Auch so
manche Schule gefällt sich darin, solchen Zeittrieben zu
huldigen und das eigentliche Ornamentstudium, es braucht
nicht immer im Sinne Meurers zu sein, zu vernachlässigen.
Nicht nur die Klein-Ornamentik unserer verschiedenen
Kunstgewerbe leidet darunter, sondern auch die Orna-
mentik der Architektur, die, obgleich sie gerade vielfach
auf historische Formen dafür zurückgreift, die Neuheit
aber lediglich in der Verwendung von Bruchstücken sucht.
Es muß wieder mehr Sorgfalt auf das Ornament ver-
wandt werden, es müßte mehr Erfindungsgabe hinein und
liebevolle Behandlung. Ich erachte es daher für sehr ange-
zeigt, dem wirklich durchdachten künstlerischen Ornament
wieder eine erhöhte Aufmerksamkeit und eingehende
Pflege zu widmen. . . prof. otto schulze-elberfeld.

VON DER FREUDE AM SCHÖNEN. Was wir
mit Schönheitssinn, Freude am Schönen, Kunst-
genuß, Kunsttrieb usw. bezeichnen, ist in erhabenerer
Sphäre analog mit denjenigen Trieben, Genüssen und
Befriedigungen, durch welche die Erhaltung des gemeinen

irdischen Daseins bedungen ist..................

Umgeben von einer Welt voller Wunder und Kräfte,
deren Gesetz der Mensch ahnt, das er fassen möchte,
aber nimmer enträtselt, das nur in einzelnen, abgerissenen
Akkorden zu ihm dringt und sein Gemüt in stets unbe-
friedigter Spannung erhält, zaubert er sich die fehlende
Vollkommenheit im Spiel hervor, bildet er sich eine Welt
im kleinen, worin das kosmische Gesetz in engster Be-
schränktheit, aber in sich selbst abgeschlossen, und in
dieser Beziehung vollkommen hervortritt; in diesem
Spiel befriedigt er seinen kosmogonischen Instinkt. Semper.

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