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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 26.1915

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Zimmermann, Ernst: Räume von Theophil Müller, Dresden: Werkstätten für deutschen Hausrat
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https://doi.org/10.11588/diglit.7711#0220

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198

INNEN-DEKORATION

theophil müller —dresden. entw. p. keller

musik- u. damenzimmer mit sofanische

RÄUME VON THEOPHIL MÜLLER-DRESDEN

werkstätten für deutschen hausrat

Das neuzeitliche Möbel hat jetzt wohl überall in
Deutschland in den größeren Städten seine Her-
stellungsstätten gefunden, ein Beweis, wie allgemein seine
Aufnahme überall bei uns geworden ist. Trotzdem haben
diejenigen Orte, die zuerst sich an ihre Herstellung ge-
macht und damit den übrigen das Beispiel zur Nach-
ahmung gegeben haben, noch immer sich ihre große Be-
deutung zu bewahren gewußt, und so nehmen auch die
rühmlichst bekannten Dresdner »Werkstätten für Deut-
schen Hausrat« in Dresden noch immer auf diesem Gebiet
eine ganz hervorragende Stellung ein. Von ihr sollen in
beistehenden Abbildungen wieder einige ihrer besten
neueren Schöpfungen vorgeführt werden. Das erste
Bild zeigt ein Damenzimmer des von den Werk-
stätten jetzt viel beschäftigten, in Dresden lebenden Ar-
chitekten Paul Keller, mit Möbeln aus dunkelbraunem,
poliertem Jakarandaholz und Bezügen aus schwarz grun-
diertem Gobelinstoff. Zur Linken ist eine schon vor-
handene Nische zu einer lauschigen Plauderecke einge-
richtet worden. Der interessante Schreibschrank im
Hintergrunde verbindet Schreibtisch mit Vitrine. Abb.
S. 201 führt die Bücherei eines Bücher sammelnden
Pfarrers in Schlesien vor, von der für die Werkstätten
schon lange tätigen Margarethe Junge entworfen.

Hier ist das Holz poliertes Nußbaum mit Furnierzusam-
mensetzung. Die Türen der um das Zimmer herum-
laufenden Schränke sind verschiebbar, die Griffe derselben
versenkt. Gleichfalls von Margarethe Junge stammt die aus
weiß lackiertem Erlenholz hergestellte Schlafzimmer-
Einrichtung (Abb. S. 201), die sich durch eigenartige,
etwas kapriziöse Linienführung, Flächenbewegung und
Kehlung auszeichnet, die nicht ohne Eleganz ist.

Eine ganz andere Aufgabe war die, wieder von Paul
Keller entworfene Einrichtung des Empfangsraums eines
Dresdner Herrenschneiders, in braungeräucherter Eiche
(Abb. S. 202). Von demselben Künstler rührt die Kamin-
ecke eines Herrenzimmers in einer Dresdner Villa (Abb.
S. 202) her, bei der er sich reicher und eleganter geben
konnte. Die Möbel bestehen hier aus dunkler Eiche, die
vor grüne, schwarz eingefaßte Wandbezüge gestellt sind.

Einen Typ endlich für die Werkstätten für »Deut-
schen Hausrat« bezeichnender Werkstättenkunst, kernig-
kräftig in Material und gediegen in der Ausführung wie
insbesondere im glücklich getroffenen Zusammenklang
von Rahmen und Einzelmöbel, zeigt der auf der Tonbeilage
abgebildete behagliche Fensterplatz mit Sitzbank in einer
Wohndiele nach Entwurf des jetzt nach Wien verzoge-
nen Malers Max Kittler..... e. zimmermann-dresden.
 
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