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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 27.1916

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Das Schloss Stein
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https://doi.org/10.11588/diglit.10023#0038

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INNEN-DEKORATION

DAS SCHLOSS STEIN, das sich Herr Major Dr. einem weiträumigen gewölbten Vestibül mit Steinsäulen

Georg Wolf durch Professor Emanuel von Seidl zu betreten. Die Zimmer haben Hohlkehlendecke zur

erbauen ließ, bietet eine unendliche Fülle von Anregungen Verkleidung der Dachkonstruktion.

und künstlerisch interessanten Partien. Wir geben für AUCH DIE WEITEREN RÄUME von Professor
dieses Mal nur einige Proben und hoffen, später ausführ- Hoffmann, die besonders durch stoffliche Wirkungen sich
licher darauf zurückkommen zu können. Die Räume sind auszeichnen, und die kleinen Räume und Möbel von
noch nicht bewohnt, daher fehlen einstweilen all die Lucian Bernhard geben reizvolle Anregungen und zeigen,
kleinen und größeren Zutaten, die die Räume erst fertig wie die einfachsten Einrichtungen durch eine edle Linie,
und behaglich machen. Ein höchst eigenartiger Raum ist und pikanten Farbenkontrast gehoben werden können,
die Musikhalle mit ihrem goldenen Plafond, für den Die letzten Arbeiten von Professor Hoffmann sind
Professor Julius Diez in München einen »Sternenkreis« auch aus einem andern Gesichtspunkt wichtig. Man findet
gemalt hat. Die Wände setzen mit ihrem goldgelben da mit Überraschung wieder weichere Linien und eine
Brokat den Ton der Decke fort. Scharf heben sich davon lockere Raumaufteilung, Dinge, die von den Wienern
die Säulen aus schwarzem Marmor ab; die ganze An- solange aufs Peinlichste gemieden worden sind. Die
Ordnung ist geeignet, einen sehr feierlichen, volltönenden Starre scheint sich jetzt endlich zu lösen. Aus einer Ver-
Eindruck zu machen. Kräftig und eigenartig ist auch die bindung des strengen Wiener Stils mit der freieren Art,
Farbenzusammenstellung im Salon: vergoldete Ornamente die sich bei uns entwickelt hat, dürfte sich eine Fülle
auf weißer Decke, goldener Fries auf schwarzem Grund, neuer reizvoller Lösungen ergeben. — Lucian Bernhard
blaurote Samtstoffe. Durch die offene Tür schweift der sucht die Grundsätze, die seine Plakate vorbildlich gemacht
Blick in den kleineren Salon, dessen Wände tiefblau und haben, auch in seinen Räumen zu bewähren, den einfachen,
schwarz gestreift sind, das Übrige ist wie im großen Salon. klaren Aufbau, die weichen und großen Farbflächen, und
Die sämtlichen Zimmer des Dachgeschosses sind von als Hauptsache, die Eigenart der Farbenklänge. ... i. d.

professor berthold löffler-wien. dekorative malerei im »österreichischen haus«, werkbund-ausstellung in coln
 
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