Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 27.1916

DOI Artikel:
Behr, Rudolf; Schulze, Otto: Schluss der Antworten auf unsere Rundfrage im Januarheft
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10023#0227

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
INNEN-DEKORATION

201

entwurf: professor michael powolny-WlEN. geschliffene kristallgläser mit reichem ornamentalem schmuck

SCHLUSS DER ANTWORTEN AUF UNSERE RUNDFRAGE IM JANUARHEFT

XII.

1. Die Haupterfordernisse eines Wohnraumes: »Ge- wir jabereits, soweit der Altertums-Fabrikant und-Händler
mütlichkeit oder Eleganz — Zweckmäßigkeit, Güte und in Betracht kommt, in der Zeit der altdeutschen Stuben,
Schönheit im einzelnen — Geschlossener Zusammen- der orientalischen Zimmer und der Bauernecken erlebt
klang zu einem Ganzen« — werden am sichersten er- und konnten es außerdem vor dem Kriege in ausgedehn-
reicht, wenn der sich Einrichtende sein Zimmer von einem testem Maße in aus neuzeitlichen und »gemischten« Einzel-
Fähigen entwerfen läßt und einem solchen Handwerker möbeln zusammengesetzten Wohnräumen im heutigen
oder guten Fabrikanten zur Ausführung übergibt. Ist England und in Nordamerika studieren,
der sich Einrichtende wirklich eine Individualität, so 6. Die Typisierung in Hausbau und Wohnungswesen
wird er seine Eigenart niemals deutlicher seinem Zimmer kommt in gewissem Sinne ganz von selbst. Wir brauchen
aufprägen können, als durch eine eingehende Zusammen- uns gar nicht dafür oder dagegen einzusetzen, rud. behr.
arbeit mit dem Entwerfenden. XIII.

4. Ein besonders wertes altes oder neuzeitliches Stück Die durch Ihre Fragenstellung im Januarheft ange-

wird den Reiz eines auf die vorbeschriebene Weise ent- regte Aussprache hat zu meiner Freude einen lebhaften

standenen Wohnraums nur erhöhen. Der das Zimmer Meinungsaustausch geweckt. Auch Ihr Märzheft bringt

Entwerfende wird sich diesem Einzelstück gerne mit wieder eine Fülle von Gedanken, die, wenn sie auch viel-

seinen Entwürfen anpassen. — Im übrigen sagt Goethe fach an sich nicht neu sind, doch bestätigen, daß sie da,
zu Eckermann über altertüm- wo sie bereits ausgeführt sind,

liehe Möbel: »Allein sein ■ *t| im Sinne der Zeitfolgerungen

Wohnzimmer mit so fremder und Zeitansprüche lagen. Oft

und altertümlicher Umgebung scheint es mir aber doch in den

auszustaffieren, kann ich gar vielen Ausführungen über die

nicht loben. Es ist immer eine Kunstgewerbeschulen und den

Art von Maskerade, die auf kunstgewerblichen Nachwuchs

die Länge in keiner Hinsicht an einem ^nb^ck in die ^tat-

den Menschen, der sich damit .^^jjPtätfc-*^^ - len; man scheint einen Teil
befaßt, einen nachteiligen Ein- ^t^^J1^^MV^JwV' der derzeitigen Kunstgewerbe-
fluß ausüben muß. Denn so fejf ^ schuWirektoren für recht rück-
weichen wir gesetzt sind, und ^Mb^T ^ ^^^h^^H^^ ^>"% '^-^ Bredt in seinen Ausführungen
wie es aus einer leeren und ^^^^M^^Y^^^^'^f^- '''^^y »Höhere Bildung dem Kunst-
wird es darin bestärken.« Ich re'ts von jeder Kunstgewerbe-
meine, das gilt ewig. schule der größeren Städte

so mächtig ist, daß er Zusam- den gemeinsam Ausstellungen,
mengetragenes planmäßig Ent- Museen, Schlösser, Neubau-
Fachmann beraten lassen,denn, I S Studienfahrten sogar Kosten-
wohin wir sonst treiben, haben archit. ed. jos. wimmer-WIEN. »blumenvase in silbek« Zuschüsse gezahlt. Des weitern
 
Annotationen